Hier wie versprochen, mein "Quark-Rezept", das ich recht häufig benutze.
Und ja, ich weiß, dass es hier schon andere Quark-Rezepte gibt, aber da es nicht nur eine Möglichkeit gibt Quark herzustellen, möchte ich das gerne ergänzen.
Zutaten
Für ca. 250 g Quark:
- 1 L Frischmilch - keine ESL-Milch (erkenntlich an "länger haltbar"), keine H-Milch.
- Fettgehalt je nach Wunsch; die 3,5 %ige Milch ergibt ungefähr den 20 %igen Quark, die 1,5 %ige dementsprechend etwa 10 %igen Quark.
- Ein wenig Dickmilch oder Buttermilch oder eine passende Bakterienkultur für Dickmilch. Ich beziehe meine aus einem Versand; gibt's aber sicher auch im Reformhaus.
- Optional: 1 Tropfen Lab 1:10000, keinesfalls mehr!
"Werkzeuge"
- 1 Kochtopf (Edelstahl, kein Aluminium verwenden)
- 1 Thermometer
- 1 Käsetuch (= Baumwolltuch, ähnlich Stoffwindel, die auch ginge)
- 1 Schüssel
So, wenn man nun alles beisammen hat, geht's los:
Zubereitung
- Zunächst die Milch auf 33 - 35 ° C erwärmen und entweder eine kleine Prise Kultur (3 mm auf einem schmalen Löffelstiel) oder 2 EL (ca. 20 g) Dickmilch / Buttermilch einrühren. Deckel auf den Topf, aber einen kleinen Luftspalt lassen; ggf. einen Zahnstocher zwischen Deckel und Topf klemmen und an einen halbwegs warmen Ort (20 - 25 ° C) stellen.
- Optional: Eine halbe bis eine Stunde danach noch einen Tropfen Lab mit einer Tasse kaltem Wasser verdünnen und das ganze in die Milch einrühren.
- Nach 1 Tag (mit Verwendung von Lab) bis 3 Tagen (ohne Lab) sollte die Milch nun dick geworden sein und sich vielleicht sogar schon ein wenig die Molke vom "Bruch" (= die fest gewordene Milch) trennen.
- Jetzt die Milch mit einem Messer in ca. 3 cm große Säulen schneiden, also letztlich ein Karomuster in die Milch schneiden, das bis zum Topfboden durchgeht. 10 Minuten ruhen lassen, so dass sich schon ein wenig Molke absondert. Kurz sehr vorsichtig rühren, nochmals 10 Minuten ruhen lassen.
- Nun mit dem Tuch eine Schüssel auslegen (die 4 Ecken sinnvollerweise raushängen lassen) und die geschnittene Dickmilch in das Tuch schöpfen. Die 4 Ecken zusammenknoten / -binden / -klemmen (ich nehme immer eine Tütenklemme, die lässt sich schnell schließen und lösen) und das ganze über der Schüssel zum abtropfen aufhängen.
- Ab und zu kann man den entstehenden Quark in dem Tuch ein wenig rollen, dann tropft die Molke etwas besser ab.
- Nach ein bis 2 Stunden sollte der Quark soweit abgetropft sein, dass er verzehrfertig ist. Der Quark sollte bald verzehrt werden, aber ein paar Tage hält er sich im Kühlschrank durchaus.
- Und die abgetropfte Molke ist (finde ich zumindest) auch noch ein leckeres erfrischendes Getränk (gut gekühlt).
- Der Vollständigkeit halber, noch eine Anmerkung zur Herstellung der Dickmilch (also dem ersten Schritt): Unter Umständen könnte die Milch (gerade im Sommer) auch dick werden, ohne dass man sie mit Dickmilch / Buttermilch / Bakterienkultur "animpft", aber da kommt's auf den Versuch an, weil man nie so recht weiß, welche Bakterien sich ansiedeln und durchsetzen - da kann's einem dann auch passieren, dass die Milch nur verrottet oder zwar dick wird, aber bitter schmeckt oder was immer. Ich empfehle also das animpfen.
Viel Spaß bei der Quarkherstellung.
Danke für das Rezept.
Quadratur des Kreises ********