Rezepte von Mamas und Omas sind Familienschätze

Rezepte von Mamas und Omas sind Familienschätze
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Spätestens in der Vorweihnachtszeit weilt meine Mutter zumindest wieder gedanklich unter uns, denn viele Gerichte, die in dieser Zeit auf den Familien-Tisch kommen, stammen aus ihrem alten handschriftlichen Kochbuch.

Wir sind eine sehr große Familie, aus sieben Geschwistern wurden mit den Jahren über 60 Familienmitglieder. Eines ist aber von jeher gleich geblieben: Vier Wochen vor Weihnachten werden Christstollen nach altem Familien-Rezept gebacken und jeden Silvester gibt es der Tradition folgend Mamas wunderbaren Heringssalat.

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60 Jahre alt ist diese Seite mit dem Lieblingsrezept meiner Mama. Mit den Jahren ist es von einem Kind zum anderen gewandert.

Alte Rezepte machen die Erinnerung lebendig

Auch wenn Oma Edith schon seit vier Jahren nicht mehr da ist, bleiben ihre Rezepte in unserer Familie lebendig. Sie hat so viel aufgeschrieben, da es früher ja keine Riesenauswahl an Kochbüchern gab und diese zur damaligen Zeit auch noch nicht so wichtig waren. Die Familie musste satt werden und wir sieben Kinder mussten ohnehin essen, was auf den Tisch kam. Außerdem konnte die Generation der Nachkriegszeit einfach aus allem etwas zaubern.

Haben wir als Kinder vor 50/60 Jahren noch an vielem herumgemäkelt, so wissen wir heute ihre Leidenschaft fürs Kochen viel mehr zu schätzen. Ich freue mich, wenn ich ein altes Kochrezept meiner Mutter - wie etwa Königsberger Klopse - nachkochen kann oder den alten "Zuckerkuchen" aus dem Ofen ziehe, der mich sofort an meine Kindheit erinnert. Oft ärgere ich mich im Nachhinein darüber, dass ich mir nicht viel mehr Rezepte von ihr habe geben lassen. Dieses Wissen, das sie bis zu ihrem 93. Lebensjahr angehäuft hat, war unerschöpflich und ist leider zu einem Großteil verloren.

Das ist auch der Grund, weshalb ich diesen - zugegebenermaßen - ungewöhnlichen Tipp geschrieben habe.

Auch 1964 konnten unsere Omas und Mütter schon auf Kochücher zurückgreifen. Natürlich nicht bunt bebildert und schlicht gehalten.

Das Internet kann nicht alles ersetzen

Da meine Kinder des Öfteren anrufen und nach Rezepten oder Tipps fragen wie "Mama, wie kriege ich den Fleck raus?" oder was mache ich, wenn mein Gemüse angebraten ist?" ist mir bewusst geworden, wie schnell alles vergessen ist, was man nicht erhält. Noch lange Zeit werden sich unsere Kinder sicher an uns erinnern, wenn wir mal nicht mehr sind. Und sie werden - wie auch wir es getan haben - sicher mal an den leckeren Apfelkuchen von Oma denken und an Weihnachten möglicherweise Mamas Plätzchenduft in der Nase haben.

Rhabarberschniten vom Kuchenblech - einfach lecker. Erinnerungen an eine Rezepte-Aktion des Süddeutschen Rundfunks vor 20 Jahren.

Um aber die Erinnerungen lange wachhalten zu können, müssen Rezepte aufgeschrieben werden. Deshalb würde ich allen jungen Leuten dringend raten, sich gleich die Lieblingsrezepte zu speichern - was ja heute in Zeiten des Internets und der Handys deutlich einfacher ist. Wäre schade, wenn es künftig nur noch an der Tür klingelt und der Pizza-Bote davor steht.

Denn Familien-Rezepte sind Familienschätze!

Lieblingsrezepte in eigenen Listen speichern

Wenn dir ein Tipp oder ein Rezept auf Frag Mutti gefällt, dann klicke darunter auf "Speichern" und schon hast du es in deinen Lieblingstipps übersichtlich gespeichert, um es jederzeit wieder zu finden!

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4 Kommentare

Liebe @Klarazylinder,
du schreibst mir ...und meinen Söhnen!!! sowas von aus der Seele.

Ich schreibe schon sehr lange an den "Kinderkochbüchern" ...hin und wieder fällt dabei für FM etwas ab :-)))

Meine Jungs (ITler) haben einen Server, auf dem sie jederzeit auch zugriff auf die Dateien haben und nicht auf die sich in Arbeit befindliche Druckversion mit selbstgemachtem Bucheinband angewiesen sind

Der Clou aber ist es, dass sie jetzt ein Webseiten-fähiges "Formular" nach meinem Layout basteln - damit sie jederzeit auch auf dem Handy/Tablett ...im Halter am Herd, ihr persönliches Mamakochbuch beim Brutzeln zur Hand haben.

Während ihrer Studienzeit gab es die WhatsApp-Kochsessions ...mit Fotos - Mama ist das sooo richtig - nein noch knuspriger - jetzt - ja, weiter mit...
und jetzt in ihren ersten Wohnungen, kommen auch immer mal wieder die besagten Hilferufe

für mich ein tolles Zeichen , wie sehr sie meine Küche schätzen
@Klarazylinder und @Tortenhummelchen, ihr sprecht mir aus der Seele, ich bin zwar keine tolle Köchin und weit entfernt von besonders raffinierten Tricks und Spezialitäten, aber auch ich möchte weitergeben, was ich von meiner Mutti oder von anderen gelernt habe. Es sollen einfache aber schmackhafte, nahrhafte und gesunde Gerichte sein, die die Lust am Selbermachen anregen und die interessierten jungen Menschen nicht überfordern und ihnen Freude am Kochen bringen. Ich wünsche mir viele Anregungen dafür und bin dankbar für entsprechende Tipps.
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