Der richtige Umgang mit Kräutern scheint auf den ersten Blick ganz einfach. Ist er auch auf den zweiten Blick, wenn man beim Einkauf, der Haltung und schließlich bei der Verwendung ein paar Kleinigkeiten beachtet.
Um welke Kräuter beim Kaufen einen Bogen machen
Kürzlich beim Einkaufen hörte ich eine Frau neben mir sagen, „Ich brauche noch meinen Basilikum“. Und schon griff sie das nächstbeste Pflänzchen, umhüllt mit Plastikfolie und den ersten welken Blättern. Zugegeben, auch ich habe ein Herz für Dinge, die man aufpäppeln kann, aber beim Kräuterkauf hat mein Herz zu schweigen. Kräuter mit Köpfen, die schlaff hängen, gelbe Blätter oder dunkle Verfärbungen haben, lasse ich links liegen. Dabei geht es mir nicht nur um die längere Verwendungsmöglichkeit, sondern vor allem ums intensivere Aroma. Wenn schon, denn schon.
Aromen unterscheiden sich nach Anbaumethode
Wenn ihr die Möglichkeit habt, Kräuter vom Gärtner zu beziehen oder gar aus dem eigenen Garten zu ernten, dann sorgt die normale Wachstumszeit für das kräftige Aroma. Bei Schnellzüchtungen, die das ganze Jahr erhältlich sind, ist das Aroma nicht ganz so intensiv. Für die Winterzeit könnt ihr getrocknete Kräuter einsetzen und so die Züchtungen vermeiden. Oder ihr friert Kräuter ein. Ich finde das auch äußerst praktisch. Bei mir kommen Eiswürfelbehälter zum Einsatz. Hier gebe ich die Kräuter rein und fülle die einzelnen Abteile mit Wasser auf.
Kräuter waschen – richtig oder falsch?
Los geht es mit dem Waschen. Darüber kann man diskutieren. Geht das Aroma dabei verloren oder nicht? Ich säubere meine Kräuter nach dem Einkauf kurz unter dem Wasserhahn. Kräuter, die das Waschen nicht vertragen, wie Koriander oder Basilikum, schüttele ich dann hin und her, so dass sie gut abtrocknen können oder tupfe sie etwas mit Küchenkrepp ab. Auf alle Fälle achte ich drauf, dass ich sie nicht vor der Verwendung wasche und sie nicht nass zum Einsatz kommen, denn sonst geht ebenfalls Aroma verloren.
Richtiges Schneidebrett verwenden
Früher habe ich Kräuter auf einem Holzbrett geschnitten. Doch dabei ist der Saft auf dem Holz hängen geblieben. Ich verwende nun Schneidebretter aus Kunststoff und ein normales, scharfes Küchenmesser. Hacken oder Mixen versuche ich zu vermeiden, da hier auch wieder Aroma flöten geht. Ich weiß aber auch, dass viele begeistert sind von Küchenmaschinen, die die Kräuter ruck zuck zerkleinern und ihnen den Spaß am Kochen vergrößern. Und das ist ja auch ein Argument, oder?
Ich friere sie auch geschnitten ein, allerdings nicht im Eiswürfelbehälter mit Wasser, sondern in kleinen Behältnissen oder Dös`chen, die man mit Fleischsalat oder Ähnlichem miteinkauft.
Und zwar ohne Zugabe von Wasser.
Zum Einen wird dann beim Auftauen Aroma/Geschmack ausgeschwemmt und zum Anderen muß man die Kräuter nicht so fein schneiden, weil sie sich im gefrorenen Zustand gut portionsweise entnehmen zerkleinern lassen.