Rindsgulasch "naturell" ohne Tomaten & Paprika nach Oma Duck.
Vorbermerkung:
Nach Lektüre der weitaus meisten Gulaschrezepte hatte ich den Eindruck: Diese Leute mögen ja gar kein Rindfleisch, der schöne Fleischgeschmack zugedeckt mit Unmengen Gewürz und "gulaschfremden" Zutaten. Daher möchte ich vorschlagen, einmal zu vergessen, dass unbedingt jede Menge Paprikapulver usw. hineingehört, bloß weil das Gericht ursprünglich mal aus Ungarn kam. Ich hab nix gegen die Ungarn, aber "mir san mir"!
(Das echte ungarischr Gyulash ist sowieso das, was wir "Kesselfleisch" nennen würden - dafür nimmt der Magyare auf keinen Fall die edleren Teile seiner Rindviecher).
Gulasch darf scharf sein, muss aber nicht. Paprika ist normalerweise scharf, Rosenpaprika kaum. Beide haben jedoch so viel Eigengeschmack, dass ich ihn nicht so gern nehme. Wer der Meinung ist, ohne Paprika sei das kein Gulasch, darf diese Meinung beibehalten und meinetwegen mit ins Grab nehmen. Aber nicht ohne wenigstens einmal mein Rezept probiert zu haben. Hier ist es:
1 kg gutes Rinder-Gulaschfleisch (2. Wahl geht auch, muss dann aber länger köcheln - ein wenig fetteres Fleisch kommt dem Geschmack sogar außerordentllich zugute!)
Einige Zwiebeln (nach Augenmaß und Geschmack)
Salz, Pfeffer (zunächst wenig, Abschmecken am Schluss)
Wasser oder Brühe
Sonst nix, Tomaten, Tomatenmark, Paprikschoten und -pulver, Rotwein bleiben wo sie sind.
Fleischstücke bei Bedarf etwas kleiner schneiden. Zwiebeln grob würfeln. Fleisch in ausreichend Öl (besser kein Olivenöl, ich nehme Rapsöl) scharf anbraten, dabei öfter wenden. Die Zwiebeln erst dazu geben, wenn eine deutliche Bräunung eingetreten ist. Auch die Zwiebeln müssen schon leicht "am Bräunen fangen". Erst jetzt Wasser oder Brühe zugeben - nicht zuviel!
Man bedenke, dass aus 1 kg Rindfleisch von selbst eine Brühe entsteht, mit der kein Brühpulver mitkommt - also unbedingt weglassen!
Bei kleiner Flamme sanft köcheln lassen. Bei Bedarf etwas Flüssigkeit nachgießen. Die Kochzeit kann nicht wirklich angegeben werden, sie richtet sich nach der Qualität des Fleisches. Alptraum: Ausgediente Milchkuh. Also zwischendurch probieren. Wer klug ist, nimmt zu diesem Zweck gleich ein bisschen mehr Gulasch!
Wenn die Zwiebeln ganz zerkocht sind, ist keine weitere Bindung der Soße nötig. Viel Soße ist schön, aber weniger ist oft mehr, weil kräftiger.
Dazu passen am besten Spätzle oder Bandnudeln. Semmelknödel gehn natürlich auch. Kartoffeln? Geschmackssache.
Auf jeden Fall würde ich empfehlen, das Rezept mal nachzukochen. Probieren geht schließlich über studieren. Und, ja, mit Kartoffeln.
Schön ist es übrigens, solche Schmorgerichte langsam im Ofen zu garen.