Manchmal kommt es ja doch vor: Das Salz ist alle. Du gehst also einkaufen und siehst in der Gewürz-Abteilung die verschiedensten Sorten: Tafelsalz, Meersalz, Fleur de Sel und Himalaya-Salz. Da fragst du dich zu Recht: Welches soll ich da bloß nehmen? Manche sagen, dass Meersalz gesünder als „normales Salz“ sei. Doch stimmt das? Und dann gibt es Salzarten zum Kochen, die nicht mal weiß sind, sondern irgendwie gefärbt. Wie kommt das zustande? Damit du in Zukunft den Überblick behältst, erklären wir dir hier die Unterschiede und Merkmale der verschiedenen Salz-Arten.
- Welche Salz-Arten gibt es?
- Siedesalz
- Gewinnung von Siedesalz
- Verwendung und Beispiele von Siedesalz
- Meersalz
- Gewinnung von Meersalz
- Verwendung und Beispiele von Meersalz
- Ist Meersalz gesünder als normales Salz?
- Steinsalz
- Gewinnung von Steinsalz
- Verwendung und Beispiele von Steinsalz
- Wie unterscheiden sich die Salz-Sorten im Geschmack?
- Wie unterscheiden sich die Salz-Sorten im Aussehen?
- Wie viel Salz am Tag ist gesund?
- Verwendung von Salz im Alltag
Welche Salz-Arten gibt es?
Die vielen Sorten, die es im Gewürzregal oder in der Gourmet-Abteilung im Supermarkt gibt, lassen sich in drei grundsätzliche Arten einordnen: Siedesalz, Meersalz und Steinsalz. Jetzt wunderst du dich vielleicht, warum dir von den genannten Sorten nur das Meersalz bekannt vorkommt. Das liegt daran, dass es zu jeder Salz-Sorte nochmal verschiedene Unterarten gibt, wie zum Beispiel Himalaya-Salz. Dieses gehört zu den Steinsalzen.
Aus allen drei Salz-Arten lässt sich Speisesalz herstellen. Das ist ganz normales Salz zum Kochen. Meistens handelt es sich hierbei um Siedesalz, aber auch Meersalz wird gerne in der Gourmet-Küche eingesetzt. Steinsalz wird eher für industrielle Zwecke genutzt, da es nicht so rein ist wie die anderen Salze. Die Reinheit erkennt man übrigens an der Menge des Natriumchlorids – das ist der Hauptbestandteil. Speisesalz sollte davon einen Mindestanteil von 97 Prozent haben, damit wir es unbesorgt essen können.
Fun-Fact: Wusstest du, dass deutsche Städte mit der Wortsilbe „Salz“ oder „Hall“ im Namen dafür stehen, dass dort Salz hergestellt wird oder wurde? So ist es zum Beispiel in Bad Reichenhall oder Salzgitter der Fall.
Siedesalz
Das Siedesalz, auch Tafelsalz genannt, ist die bekannteste Sorte. Hierbei werden dem Natriumchlorid Rieselhilfen und Spurenelemente wie Jod, Fluorid oder Folsäure beigemengt. Das klingt vielleicht unnötig, doch es hat gesundheitliche Vorteile. Jod kann beispielsweise helfen, die Schilddrüsenfunktion aufrecht zu erhalten und Fluorid kann Karies vorbeugen. Da wir diese Elemente oft nicht ausreichend über die Nahrung aufnehmen, ist es praktisch, dass sie im Salz enthalten sind.
Gewinnung von Siedesalz
Siedesalz wird mithilfe von Wasser aus Bergen, sogenannten Salzflözen, gewonnen. Dafür wird in die Salzflöze hineingebohrt, um das Salz mit Wasser daraus zu lösen. Dadurch entsteht Sole, also Salzwasser, das man dann noch reinigt, kocht und verdampfen lässt. Siedesalz ist mit einem Natriumchlorid-Anteil von etwa 99,6 Prozent die reinste Form.
Und wo genau wird es gewonnen? Zum Beispiel in den österreichischen Alpen. In Deutschland wird es in Städten wie Bad Friedrichshall oder Göttingen hergestellt.
Verwendung und Beispiele von Siedesalz
Neben dem allbekannten Tafelsalz bzw. Jodsalz ist Inka-Salz ein weiteres Beispiel für Siedesalz. Der Name kommt von seinem Ursprung, einer peruanischen Quelle in den Anden und wird durch Verdunstung in Salzgärten gewonnen. Man kann Inka-Salz prima zum Würzen von Suppen oder Eintöpfen verwenden. Es hat ein mildes Aroma und passt vor allem in Kombination mit Kräutern zu verschiedenen Speisen.
Siedesalz landet außerdem nicht nur in unserem Essen. In Salzwasserpools sorgt es beispielsweise dafür, dass sich keine Keime bilden. Und im Krankenhaus werden Kochsalzlösungen unter anderem dazu verwendet, dehydrierten Patient:innen zu helfen.
Meersalz
Das Meersalz ist vor allem in der Gourmet-Küche sehr beliebt. Und bestimmt hast du auch schon mal verschiedene Gerüchte darüber gehört. Es sei besser und gesünder als das gängige Tafelsalz und liefere dem Körper wichtige Zusatzstoffe. Wir haben uns das Salz aus dem Meer einmal etwas genauer angeschaut.
Gewinnung von Meersalz
Meersalz wird – wie nicht anders zu erwarten – aus dem Meer gewonnen und ist damit die ursprünglichste Form der Salze. Hierbei wird das Salzwasser nicht gekocht, sondern durch die Sonne verdunstet. Auch der Wind hilft bei der Gewinnung, indem er das Salz herauskristallisiert. Mit Gips vermengt entsteht eine Masse, die dann gereinigt, verdampft und kristallisiert wird.
Meersalz kommt aus dem Meer aus vielen europäischen Ländern wie Frankreich, Spanien oder Portugal. Es wird an warmen Orten gewonnen, weil die Hitze der Sonne zum Verdunsten gebraucht wird. In kalten Bereichen wie der deutschen Nord- oder Ostsee kann man auf diese Weise kein Meersalz erhalten, dafür gibt es ein extra Verfahren. Außerhalb Europas wird es außerdem noch in Korea, auf Hawaii oder an der Westküste Afrikas hergestellt.
Verwendung und Beispiele von Meersalz
Meersalz hat eine höhere Restfeuchte als Siedesalz. Das ist die Feuchtigkeit, die nach der Herstellung bleibt. Darum ist es auch grobkörniger und eignet sich weniger gut für den kleinen Salzstreuer auf dem Esstisch. Allerdings passen die groben Körner auch in eine Mühle oder in einen elektrischen Streuer. Aber Achtung, weil Meersalz mehr klebt, kann es verklumpen.
Es gibt eine ziemlich große Auswahl an Meersalz. Bestimmt hast du schon einmal von Fleur de Sel gehört. Das hochwertige Salz wird an der Meeresoberfläche von Hand abgeschöpft. Die Restfeuchte von Fleur de Sel ist höher als bei gängigem Meersalz und es schmeckt etwas milder.
Vielleicht hast du auch schon rötliches oder schwarzes Salz im Laden gesehen. Das war vermutlich Hawaii-Salz. Die Farbe hat es von der Erde, in der der Verdunstungsprozess stattfindet. Es wird auf pazifischen Inseln gewonnen und gerne in der Gourmet-Küche verwendet. Hawaii-Salz schmeckt ebenfalls milder und hat dazu eine nussige Note.
Doch auch wenn die Produktion so natürlich und toll klingt, gibt es leider auch eine schlechte Nachricht: Da unsere Meere mit sehr viel Plastikmüll verschmutzt sind, kann es passieren, dass Mikroplastik ins Meersalz gelangt. So haben Wissenschaftler:innen im beliebten Fleur de Sel leider schon mal welches entdeckt.
Ist Meersalz gesünder als normales Salz?
Doch stimmt es denn nun, dass Meersalz gesünder als Jodsalz ist? Kurze Antwort: Nein. Salze unterscheiden sich in Gewinnung, Aussehen und Geschmack. Jedoch lässt sich nicht sagen, ob ein Salz gesünder als ein anderes ist. Warum gibt es dann diesen Mythos? Gute Frage! Schauen wir uns mal die Unterschiede an.
Tafelsalz enthält beigefügtes Jod, ist raffiniert und damit freier von Verunreinigungen. Auch wenn es durch die strahlend weiße Farbe etwas künstlich aussieht, ist es kein schlechteres oder ungesünderes Salz. Meersalz hingegen ist naturbelassener und enthält dadurch andere wichtige Inhaltsstoffe wie Magnesium oder Kalium. Sie sind aber nur kleinteilig enthalten und machen es daher nicht gesünder. Es gibt auch jodiertes Meersalz, so musst du nicht auf das Jod verzichten, wenn du lieber Salz aus dem Meer verwenden möchtest.
Auch preislich gesehen gibt es einen Unterschied: Meersalz ist etwas teurer als Tafelsalz. Daher könnten einige vielleicht denken, es wäre auch besser. Und auch der Name und die Vermarktung klingen toll: Ein Salz aus dem Meer ohne Zusätze – das ist Musik für die Ohren. Doch da du jetzt die Unterschiede kennst, kannst du selbst entscheiden, welches du lieber kaufen möchtest.
Jede Salz-Sorte hat ihre Daseinsberechtigung und wenn du mal etwas anderes als das Übliche ausprobieren möchtest, freuen sich deine Geschmacksnerven bestimmt über Abwechslung. Beachte aber, dass Mythen über heilende Wirkungen Humbug sind. Zudem darfst du nicht vergessen, dass zu viel Salz sowieso nicht gesund für uns ist und du dein Essen daher lieber sparsam salzen solltest, egal womit.
Steinsalz
Ein sehr großer Teil des weltweit genutzten Salzes stammt aus Steinsalz. Es ist nicht ganz so rein wie Siede- oder Meersalz. Daher werden nur etwa drei Prozent davon zu Speisesalz weiterverarbeitet.
Gewinnung von Steinsalz
Anders als Siede- und Meersalz wird Steinsalz ohne die Verwendung von Wasser gewonnen. Wie der Name schon vermuten lässt, wird es aus großen Salzsteinen in einem Salzbergwerk herausgeschlagen. Dies ist die älteste Methode und war früher harte Handarbeit. Zum Glück gibt es heute dafür Maschinen.
Um Steinsalz herzustellen, werden die Salzflöze gesprengt und gebohrt, damit sie zu groben Brocken werden. Im Anschluss zerkleinert, mahlt und reinigt man das Steinsalz. Und wo passiert das? Es wird in einigen deutschen Salzbergwerken gewonnen, zum Beispiel in Berchtesgaden oder in Bernburg. Es gibt aber auch in anderen Ländern wie Österreich, den Niederlanden und Pakistan Salzbergwerke, in denen es hergestellt wird.
Verwendung und Beispiele von Steinsalz
Steinsalz wird neben Speisesalz vor allem zu Haushaltshelfern wie Natron und Soda weiterverarbeitet, mit denen du verschiedene Oberflächen reinigen kannst. Ein anderer Teil davon landet als Auftausalz im Winter auf den Straßen.
Doch zurück in die Küche. Dort wird gerne mit einem besonderen Steinsalz gewürzt, das du vielleicht kennst: Himalaya-Salz. Es ist rosafarben, wird in Pakistan gewonnen und hat einen weichen Geschmack. Seine Farbe verdankt es seinem hohen Eisengehalt. Gerüchten zufolge soll es eine heilende Wirkung haben. Aber da müssen wir dich leider wieder enttäuschen. Auch das Himalaya-Salz ist nicht gesünder als ein anderes Salz.
Wie unterscheiden sich die Salz-Sorten im Geschmack?
Da die Salze alle unterschiedlich gewonnen werden und sich in ihren Inhaltsstoffen und Struktur leicht unterscheiden, schmecken sie auch alle ein bisschen anders. Generell sorgen gröbere Körner dafür, dass die Gerichte salziger schmecken, weil du sie dann besser wahrnehmen kannst. Beim feinen Salz aus dem Salzstreuer hat man eher das Gefühl, dass die Körner vom Gericht verschluckt werden.
Wegen der höheren Restfeuchte hat Meersalz einen milderen Geschmack als Siedesalz, das ist vor allem bei Fleur de Sel der Fall. Kräutersalze, die mit Aromen oder Kräutern angereichert werden, schmecken auch wieder anders. Sie haben dann jeweils die Kräuternote im Geschmack, mit der sie vermischt wurden. Neugierig geworden? Dann teste die verschiedenen Salze und lass dich von den unterschiedlichen Geschmacksnuancen überraschen.
Wie unterscheiden sich die Salz-Sorten im Aussehen?
Auch beim Aussehen gibt es große Unterschiede zwischen den Salz-Sorten, je nach Inhaltsstoffen. Himalaya-Salz enthält mehr Eisen und ist deshalb rosa. Unter manchen Salzgärten kann auch die schwarze oder ockerfarbene Erde für eine Färbung des Salzes sorgen. Bei den unbehandelten Salzen sind oft Verunreinigungen wie Mikroalgen ein weiterer Grund für deren Farbe. Tafelsalz hingegen ist ganz weiß, da es raffiniert ist und einen hohen Natriumchlorid-Gehalt hat.
Wie viel Salz am Tag ist gesund?
Wie gut und wichtig Salz für unseren Körper auch ist, leider essen die meisten Menschen viel zu viel davon. Das ist dann nicht mehr gesund und kann sich negativ auf unseren Blutdruck oder auf die Nieren auswirken. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt nur sechs Gramm täglich. Diese Menge wird jedoch oft überschritten.
Was du tun kannst, um weniger zu dir zu nehmen? Versuche, so gut es geht auf Fertigprodukte zu verzichten. Diese enthalten unnötig viel Salz. Damit würdest du schon Einiges einsparen. Als Alternative zum Würzen kannst du es außerdem mal mit Kräutern versuchen, die liefern auch einen leckeren Geschmack.
Verwendung von Salz im Alltag
Salz ist in unserem Alltag wirklich ein Allroundtalent. Du kannst damit Essen würzen, deine Küchengeräte entkalken oder dir damit ein schönes Bad gönnen. In der Küche kannst du Lebensmittel zum Haltbarmachen einsalzen oder Fisch und Fleisch mit einer Salzkruste servieren, um es schonend zu garen.
Ein kleiner Tipp: Gourmet-Salze wie Himalaya-Salz oder Hawaii-Salz solltest du immer zum Schluss auf deine Speisen geben, um ihnen den letzten Feinschliff zu verpassen. Das ist auch ratsam, weil sie sonst auf die Speisen abfärben können.
Übrigens war Salz – anders als heute – mal ein Luxusgut, weshalb man es auch „weißes Gold“ nannte. Damals wusste man nämlich noch nicht, dass es so viel davon auf der Welt gibt. Es gibt sogar so viel, dass wir uns um die Knappheit dieser Ressource ausnahmsweise mal nicht sorgen müssen. Expert:innen sind sich auch einig, dass trotz der unterschiedlichen Herstellung alles Salz seinen tatsächlichen Ursprung im Meer hat. Interessant, oder?