Ich bin schon eine ganze Weile auf der Suche nach natürlich färbenden Lebensmitteln. Viele sind bekannt, doch die meisten haben einen entscheidenden Nachteil. Sie sind nicht hitzebeständig. Rote Beete zum Beispiel ergibt zwar einen intensiv pink- bis lilafarbenen Kuchenteig, aber sobald er aus dem Ofen kommt ist dieser sehr bräunlich.
Ich kann also Füllungen, Cremes, Sahne etc. einfärben, doch ich möchte noch mehr Spielereien verwirklichen. Nun habe ich endlich eine Blüte gefunden, die im Asiatischen schon lange eingesetzt wird. Die Blue Butterfly Pea Flower oder (GsD hat sie noch einen viel besser zu merkenden asiatischen Namen) – Anchan.
Sie hat einen ganz feinen, nur einen Hauch blumigen Geschmack. Als Tee aufgegossen, entsteht ein (je nach Menge der aufgebrühten Blüten) Hellblau bis hin zu einem tiefen Azurblau.
Mit den Blüten wird traditionell Reis eingefärbt und da kam mir eine Idee. Warum nur Langkornreis, Milchreis muss doch auch gehen, doch dafür muss man einen kleinen Trick anwenden, damit das Korn möglichst viel Farbstoff aufnehmen kann.
Und weil Milchreis für mich ein typisches Kindheitsessen ist, hatte ich nichts Besseres zu tun, als dies mit dem entsprechenden Ambiente zu kombinieren.
Zutaten
- 200 ml Wasser
- 20 Anchan-Blüten
- 100 g Rundkornreis / Milchreis
- 200 ml Sahne
- 2 EL Zucker
- 1 Prise Salz
- Zuckeraugen (gibt es als Deko bei den Backzutaten im Supermarkt)
Zum Servieren
- Milch
- Zucker (optional, je nach eigenem Geschmack – Zimtzucker wie sonst bei Milchreis üblich stört den Farbeffekt, deshalb ist bereits der Milchreis etwas mehr gesüßt)
Zubereitung
Die 200 ml Wasser zum Kochen bringen und die Blüten damit aufgießen. Mindestens 30 Minuten ziehen lassen. Durch ein feines Teesieb abgießen und die Blüten gut ausdrücken.
Den so gewonnenen tiefblauen Tee in einen kleinen Topf geben, den Reis, Zucker und Salz zufügen.
Kurz aufkochen lassen, dann die Hitzezufuhr auf kleine Flamme zurückschalten.
Den Reis quellen lassen, bis die gesamte Flüssigkeit vollkommen aufgesogen wurde. Dabei hin und wieder umrühren, damit auch alle Körner etwas von dem Blau aufsaugen können.
Erst jetzt die Sahne zugießen und den Topf nochmals aufheizen, damit diese heiß wird. Wieder auf kleinste Flamme zurückschalten und nochmals warten, bis alles von den Reiskörnern aufgenommen wurde. Ebenfalls zwischendurch immer mal wieder durchrühren.
Zum Servieren einen kuppelartigen Berg in eine Schüssel geben, mit einem kleinen Löffel noch einen kleinen “Gnubbel“ als Nase obendrauf setzen. Jetzt noch zwei Zuckeraugen platzieren und vorsichtig Milch drumherum gießen.
Wer wie ich kleine ovale Schälchen besitzt, hat sogar eine noch bessere Illusion der weißen Zipfelmützen von Torti, Hefti, Handy und Co.
Noch kriege ich es nicht mit natürlichen Farbstoffen hin, die Milch rot zu färben – Papa Schlumpf muss noch warten (wer keine Probleme mit Lebensmittelfarben aus dem Tortendeko-Backzubehör hat, kann da gerne drauf ausweichen. Denkt dran, in dem Fall braucht ihr auch weißen Reis für den Bart – 25 g Reis, 100 ml Milch, 2 TL Zucker, Prise Salz in einem zweiten Topf).
Oder ihr macht daraus Milchreis mit Früchten – pürierte, frische, rohe Erdbeeren (gerne auch TK, in dem Fall einmal kurz aufgekocht) mit wenig Zucker und einem kleinen Schluck Johannisbeersaft – er macht das Rot intensiver.
Viel Spaß mit euren Zwergen! Guten Appetit.
exzessiv genußsüchtig
normal im Teeladen sind sie leider noch nicht so verbreitet, ich musste sie mir auch bestellen
100g um 9€
ich hab dir eine PN geschickt
Kann man die Blüte nicht auch mit Milch aufkochen?