Viagra, Aspirin, Zucker, alter Kupferpfennig oder neuer Eurocent haben eines gemeinsam: Sie alle sollen Schnittblumen zu längerer Haltbarkeit verhelfen. Doch was ist dran an den alten Überlieferungen und neuen Errungenschaften?
Erstes Anschneiden und Wasseraufnahme
Sobald Blumen im Gewächshaus, auf dem Feld oder im Garten den Kontakt zur Wurzel verlieren, sind sie über ihren Stängelquerschnitt auf Wasser angewiesen. Die Zellen nehmen es auf und so können uns Sträuße für ein paar Tage, manchmal auch Wochen, bunt oder uni – auf alle Fälle dekorativ – erfreuen. Sobald Blumen jedoch für 15 Minuten vom Wasser abgeschnitten sind, brauchen sie Unterstützung. Erhalten sie Luft, trocknen die Stielenden ein. Deshalb ist auch das Anschneiden so wichtig, selbst wenn der Blumenhändler gleich um die Ecke ist. Damit wird die Leitungsbahn zur Wasseraufnahme wieder geöffnet. Wer länger unterwegs ist tut gut daran, die Stiele in feuchte Watte oder Haushaltsrollen zu wickeln und darum eine Plastiktüte zu geben. Oben zusammengebunden hält sich die Feuchtigkeit.
Angriffspunkte für Bakterien vermeiden
Blumenfrischhaltemittel enthalten neben bakterienhemmenden Substanzen Zucker. So kommt es vermutlich auch, dass manche zuhause zur Zuckerdose greifen. Doch neben den Blumen werden damit auch die Bakterien gefüttert, weshalb Experten davon abraten. Diese setzen die Leitungen zu. Dem Geburtstagsstrauß tut man was Gutes, wenn keine Blätter unter Wasser sind und die Vase alle zwei Tage mit frischem Wasser gefüllt wird. In diesem Rhythmus sollte man die Blumen auch erneut anschneiden. Am besten schräg und mit einem scharfen Messer. Bei weichen Stielen, beispielsweise einer Gerbera, würde sonst bei einer Quetschung mittels Scherenschnitt ein weiterer Angriffspunkt für Bakterien entstehen. Übrigens, wer „schleimige“ Schnittblumen aufstellt, sollte sie von den anderen Straußgenossinnen fernhalten oder nach dem Anschnitt erst einmal separat stellen.
Um das Wasser auch an holzige Blumenarten zu bringen, schneidet man den Stiel fünf Zentimeter auf. Wer die Hammer-Methode bevorzugt, schlägt die Enden damit breit. Profis tauchen die Stengel von Sonnenblumen, Rosen oder Flieder für ein paar Sekunden in kochendes Wasser. Damit wird die Luft aus der Leitung gedrückt. Flieder tut sich dennoch bei der Entfaltung schwer, so dass man ihn besser erst im aufgeblühten Zustand in die Vase stellt.
Aspirin?
Bei der Zugabe von Aspirin sind sich die Forscher uneins. Die einen erklären witzelnd, dass Blumenköpfe anders als Menschenköpfe reagieren, die anderen bestätigen den verlangsamten Prozess des Welkens durch die Zugabe von Aspirin. Hierbei beziehen sie sich auf die darin enthaltene Acetylsalicylsäure.
Kupfermünze?
Doch was ist nun mit den Kupfermünzen? Richtig ist, wenn Kupfer an Wasser abgegeben wird, kann das bakterielle Wachstum eingeschränkt werden. Doch das Leben von Schnittblumen ist eigentlich zu kurz, als dass genügend Kupfer seinen Weg findet. Mit einem Schuss Essig oder Zitronensaft ist hier schneller geholfen.
Viagra?
Zum langen Durchhalten soll einer Studie zufolge das Potenzmittel Viagra nützlich sein. Durch den Wirkstoff Sildenafil waren die getesteten Blumen eine weitere Woche standhaft. Auf die Dauer könnte das jedoch ziemlich kostspielig werden.
Das meiste mache ich schon so.
Bei Flieder hatte ich immer das Problem, dass der in der Vase sehr schnell welk wurde. Aus diesem Grund habe ich die letzten Jahre keinen mehr geschnitten.
Nächstes Jahr versuch ichs mal mit deiner Methode.
Mal schauen obs hilft.
Meine Mutter hat einen Flieder in ihrem Garten.
Sie schenkt mir, wenn er blüht einen Strauss.
Nur wollte ich das die letzten Jahre nicht mehr, weil ich es schade fand, wenn sie mir in der Vase so schnell welk wurden.
Aber mit diesem Trick funktionierts ja vielleicht. Hoffe ich.
Sorry, aber ich konnte bei der Vorlage nicht widerstehen ...
Spassvögeli, hihi ;-))
Relativ sichere Methoden, Flieder in der Vase lange frisch zu halten sind:
- Laubblätter weitestgehend vom Blütenstängel entfernen, noch bevor man den Stängel vom Fliederbusch schneidet (die Blätter verdunsten sehr viel Wasser in kurzer Zeit)
- Stängel abschneiden und sofort in ein Gefäß mit Wasser stellen,
- Transport des Flieders in feuchtes Zeitungspapier eingewickelt, noch besser mit den Schnittenden in Wasser.
- Stängel schräg mit einem scharfen Messer anschneiden unter laufendem Wasser, danach in die mit Wasser bereits gefüllte Vase stellen.
- Je länger die Zeit zwischen Abschneiden vom Fliederbusch und endgültigem Einstellen des Flieders in die Vase, je trockener der Transport, umso länger muss das Stängelende abgeschnitten werden, damit das Stängelstück, das bereits Luft gesogen hat, entfernt wird.
Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung.
Ich werds nächstes Jahr ganz bestimmt versuchen und hoffe jetzt schon, dass es klappt.
Denn so ein Fliederstrauss ist schon etwas ganz besonders Schönes.