Manche denken vielleicht: Selchfleisch mit Kartoffelpüree, was ist da Besonderes daran? Das Besondere an diesem einfachen aber schmackhaften Gericht ist die relativ kurze Zubereitungszeit im Schnellkochtopf!
Ich habe diese Speise im Fissler vitavit comfort Schnellkochtopf zubereitet und das Essen stand in knapp einer Stunde (inkl. Zubereitungszeit) auf dem Tisch! Selchfleisch auf herkömmliche Weise gekocht, dauert mindestens 1,5 Stunden!
An dieser Stelle möchte ich allen Muttis und Vatis (welche keine Erfahrung mit einem Schnellkochtopf haben) versichern, dass dieses Kochgerät keinesfalls gefährlich ist! Es kann weder explodieren oder einem sonst wie um die Ohren fliegen. Denn den Topf kann man erst dann öffnen, wenn aller Druck entwichen ist. Selbst mit Gewalt könnte man den Topf schwer bzw. nicht öffnen!
Das Abdampfen kann auf 3 Arten geschehen:
Man lässt den Topf selbstständig abdampfen, indem man den Topf von der Kochstelle nimmt und wartet, bis die farbigen Markierungen auf der Kochkrone verschwinden.
Man lässt durch sanftes Betätigen des Abdampfhebels am Topfgriff den Dampf entweichen, bis die farbigen Markierungen auf der Kochkrone verschwinden.
Man lässt kaltes Wasser über den Rand des Topfdeckels fließen, bis die farbigen Markierungen auf der Kochkrone verschwinden.
Die Art des Abdampfes richtet sich nach folgenden Überlegungen:
Punkt 1: Man möchte 3-4 Minuten der empfohlenen Garzeit am Herd einsparen und lässt die Speise unter noch vorhandenem Druck im Topf zu Ende garen.
Diese Abdampfmethode ist auch für Suppen, welche beim händischen Abdampfen leicht bei der Abdampfvorrichtung hinaus schäumen, geeignet. Das ist zwar nicht schlimm, aber lästig, der Deckel wird nicht unnötig verschmutzt und damit auch die Kochkrone.
Ebenso empfehle ich diese Art des Abdampfens bei Pellkartoffeln. Nicht nur, weil man die Garzeit, wie oben erwähnt, verkürzen kann, sondern weil diese auch bei einem „schnellen“ Abdampfen platzen könnten.
Punkt. 2 und 3 sind eigentlich fast gleich: Hier wird gleich nach der empfohlenen Garzeit „abgedampft“ und, z. B., das Fleisch ist durchgegart.
Punkt 3 ist vielleicht etwas schneller und empfiehlt sich, wenn man aus Unachtsamkeit die Garzeit überschritten hat. Rettet, was zu retten ist, ehe aus dem Fleisch ein Brei wird!
Der einzige Nachteil? Beim Kochen mit einem Schnellkochtopf ist, dass man die Kochzeit im Auge behalten muss! Denn z. B. eine halbe Stunde Überzeit im normalen Topf macht wahrscheinlich nicht so viel aus, wie 2-3 Minuten zu viel (je nach Speise) im Schnellkochtopf.
Nun zu meinem Rezept:
Zutaten
- 1000 g Selchfleisch
- 1/2 Zwiebel (und eine weitere mittelgroße Zwiebel in Streifen geschnitten, für Röstzwiebel auf dem Püree)
- 1 Bund Wurzelgemüse (geschält, in ganzen Stücken)
- 3 Pfefferkörner
- 1 L Wasser
- 1000 g Kartoffeln (unbedingt mehlig kochende!) geschält und in mittelgroße Würfel geschnitten
- Salz
- 1 EL Öl zum Anrösten der 1/2 Zwiebel
- 1/4 L Öl für die Röstzwiebeln
- 240 ml heiße Milch
- etwas geriebene Muskatnuss (je nach Geschmack)
- 2 EL Butter
- 1 Handvoll Rollgerste (Ö) oder Graupen (D)?
- 1 EL Schnittlauch
Zubereitung
- Die 1/2 Zwiebel im Schnellkochtopf mit dem Öl leicht anrösten.
- Das Selchfleisch, das Wurzelgemüse, die Pfefferkörner und das Wasser in den Schnellkochtopf geben. Den Topf schließen und mit der Einstellung 2, auf der Kochkrone, auf den Herd (bei höchster Kochstufe) stellen.
- Warten, bis die gelbe Markierung auf der Kochkrone erscheint. Die Hitze zurückschalten, bis die grüne Markierung erscheint. Ab nun beginnt die Garzeit von 25 Minuten!
- Während dieser Garzeit habt ihr Zeit das Gemüse, die Zwiebeln und die Kartoffeln zu schälen bzw., wie in den Zutaten angegeben, vorzubereiten.
- Am Ende der Garzeit des Fleisches den Topf händisch, wie unter Punkt. 2 oder 3 beschrieben, abdampfen lassen.
- Den nun drucklosen Topf öffnen und das Wurzelgemüse rund um das Fleisch legen.
- Beim Fissler Schnellkochtopf ist auch ein Kocheinsatz dabei, diesen auf das Fleisch stellen und mit den gewürfelten Kartoffeln befüllen.
- Den Topf schließen und Stufe 1 auf der Kochkrone (Schonstufe) einstellen.
- Weiter - wie gehabt - bei höchster Herdeinstellung warten, bis die gelbe Anzeige auf der Kochkrone erscheint und den Herd zurückdrehen, wenn die grüne Anzeige sichtbar ist. Nun beginnt die eigentliche Garzeit. Bei dieser Einstellung wird nun weitere 5 Minuten gegart. Auf diese Weise könnt ihr den Kochvorgang - mit einer kurzen Unterbrechung - in einem Topf vollziehen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch einen weiteren Topf und schlussendlich auch etwas Energie. Nach Ende dieser Garzeit den Topf vom Herd ziehen und von alleine abdampfen lassen. Am besten in der Spüle.
- Während der Zeit des Abdampfens könnt ihr die Graupen kochen und die Zwiebel, schwimmend in heißem Öl, goldgelb rösten lassen. Ich vermeide, die Röstzwiebeln in Mehl zu wenden (unnötiger Aufwand) sondern lasse diese, wenn mittelbraun geröstet, auf einem - mit Küchenkrepp ausgelegten Teller - abtropfen. Aber Vorsicht - sind die Zwiebeln goldgelb und man ist mit dem Abschöpfen nicht schnell genug, können diese unerwartet dunkelbraun bis schwarz werden.
- In der Zwischenzeit sollte der Topf drucklos sein. Den Topf öffnen und die Kartoffeln und das Gemüse entnehmen - die Kartoffeln zur weiteren Verwendung in eine Schüssel geben und das Gemüse warm stellen, damit es bissfest bleibt.
- Den Topf wieder verschließen, um damit das Fleisch warm zu halten.
- So, jetzt wendet ihr euch den Kartoffeln für das Püree zu: Diese durch eine Kartoffelpresse drücken oder auch nur stampfen. Je nachdem ob man das Püree fein oder etwas gröber will.
- Die heiße Milch, die Butter, Salz und Muskatnuss hinzu fügen und mit einem Schneebesen gut verrühren. Abschmecken und warm halten. Wollt ihr das Püree etwas dünner, etwas heiße Milch und/oder auch Butter hinzufügen. Wir mögen es nicht so dick (pampig).
- Oft ist es so, dass das Püree bis zur Vorbereitung oder dem Servieren der anderen Zutaten - Fleisch schneiden, Suppe fertig stellen, auf den Tellern anrichten - kalt wird. In diesem Fall erwärme ich das Püree kurz vor dem Servieren in der Mikrowelle. Ist keine Mikrowelle zur Verfügung, muss man das Püree in einem Topf erwärmen - aber Vorsicht, nicht unbeaufsichtigt lassen, da es leicht anbrennt.
- Wie ich sehe, wird aus einem einfachen Gericht ein halber Roman. Aber es klingt komplizierter als es ist! Ihr habt den Kochtopf sicher schnell im Griff!
Tipp:
Für mein eigentliches Rezept: Selchfleisch mit KaPü und Röstzwiebeln ist eigentlich keine Suppe vorgesehen. Aber die ergibt sich ja von alleine. Durch das Mitkochen des Wurzelgemüses (vor dem Servieren der Suppe in schräge Stücke geschnitten) und den Graupen als Einlage, Schnittlauch als Garnitur, ergibt das eine wundervolle Vorspeise oder auch eine kleine Mahlzeit für den nächsten Tag.
Ich wünsche euch gutes Gelingen!
Unterstützt von Fissler und Frag Mutti mit einem kostenlosen Fissler Produkt.
Kreativling
Das Rezept hört sich aber sehr lecker an.