In Tagen wie diesen, wo alles teurer wird und wir alle nach unserem Geld schauen wollen, wird man kreativ und erfinderisch, um hier und da noch ein wenig Geld einzusparen. Ich bin seit Jahren unter den Minimalisten und Frugalisten und beschäftige mich daher schon lange damit, wie ich günstig wegkommen kann, aber auch auf nichts verzichten muss und mich ausgewogen ernähren kann. Ein paar Tricks und Kniffe, wie man seine Ausgaben für Lebensmittel reduzieren kann, ohne verzichten zu müssen, gebe ich gerne im Folgenden.
Sparen bei Lebensmitteln – so geht's
Lebensmittel und Alternativen
Viel Geld geht verloren bei jeglicher Art von Fertigprodukten bzw. verarbeiteten Produkten, denn das muss die Industrie für uns machen und wir zahlen natürlich dafür. Man ist immer günstiger dran, wenn man seine Lebensmittel selbst verarbeitet. Einige Beispiele dafür hier:
- Reibekäse: Ich würde niemals auf die Idee kommen, für 150 g geriebenen Käse rund 1,80 Euro zu zahlen. Hingegen kaufe ich schon lange einen Gouda am Stück, wo 450 g in der Regel 4,49 Euro kosten. Pro Kilo hat man eine Ersparnis von etwa 2 Euro und produziert zudem auch deutlich weniger Plastikmüll.
- Pizzateig: Fertigen Pizzateig gibt es für rund 2,50 Euro. Nimmt man 0,5 Hefewürfel und ca. 200 g Mehl, etwas Salz, einen TL Olivenöl und etwas Wasser, so hat man für weniger als 50 Cent selbstgemachten Teig für seine Pizza und kann insgesamt 5 x Pizza essen, statt nur einmal.
- Saisonales Obst und Gemüse: Obst und Gemüse im Angebot – meist wenn es saisonal geerntet wird – kaufen wir in größerer Menge und frieren ein. Man kann Paprika portionieren, Zwiebel in Stücke oder Würfel schneiden und einfrieren, Zitronen in eine Eiswürfelform geben, mit Wasser befüllen und einfrieren. Ebenso wie Beeren als Mus oder im Ganzen. Gefrorenes Gemüse nutzen wir beispielsweise für unsere selbstgemachten Pizzas oder Baguettes, aber natürlich auch zum Kochen. Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Karotten, fast alles geht.
- Bestmögliche Verwertung: Wir machen aus Schalen von Gemüse oft eine Gemüsebrühe selbst. Auch diese frieren wir in Eiswürfelbehältern ein und portionieren diese. Zum Verfeinern von Soßen oder als Brühe, mit etwas Wasser aufgegossen, einfach eine tolle Möglichkeit.
- Croûtons, Paniermehl und Kloßteig: Bevor wir Brot wegwerfen, machen wir aus harten Brötchen oder auch hartem Toastbrot gerne Croûtons, Paniermehl oder Kloßteig selbst. Auch das kann dann wiederum ganz gut gelagert werden und muss nicht zwingend sofort verzehrt werden.
- Pommes aus der Tiefkühlung & Co.: Bedenkt man die Preise für Pommes, Rösti oder Wedges aus der Tiefkühlung und vergleicht diese mit dem Kilopreis von Kartoffeln, Reis oder Nudeln, so wird schnell klar, wie viel mehr Geld man für verarbeitete Produkte loswerden kann. Selbstgemachte Pommes oder Kartoffelspalten sind nun wirklich kein Hexenzauber und schmecken sogar meist deutlich besser.
- Coffee to go, fertiger Kakao, Trinkpäckchen: Je kleiner die Verpackung, desto mehr Müll und desto teuer in der Regel das Produkt. Kaffee kann man in Mehrwegbehältnissen von daheim mitnehmen. Kakao kann man daheim machen und in eine Glasflasche abfüllen, so nehme ich ihn mit auf die Arbeit. Trinkpäckchen kann man ebenfalls direkt in eine Glasflasche oder einen verschließbaren Becher füllen und für unterwegs mitnehmen.
- Weniger wegwerfen und nach MHD schauen: Wenn man nicht deutlich mehr kauft als man braucht, dann kann man die Menge der Lebensmittel, die man wegwirft, deutlich reduzieren. Ebenso sind Lebensmittel, bei denen das MHD überschritten ist, nicht automatisch schlecht. Ich hatte schon Milchprodukte, die weit über einen Monat über das MHD hinaus waren, aber dennoch einwandfrei genießbar waren. Hier kann man sich auf Geruch, Sehen und Schmecken verlassen und bedenkenlos verzehren.
Es gibt zahlreiche weitere Dinge, bei denen jeder für sich herausfinden kann, was im Haushalt gebraucht wird und wo ein Einsparpotential liegt. Ohne dass man auf das eigentliche Produkt verzichten muss.
Verhalten umstellen
Auch mit dem Umstellen der eigenen Gewohnheiten kann man noch eine Menge einsparen und lebt nicht zwingend schlechter, sondern oftmals sogar mit weniger Zucker und weniger Zusatzstoffen. Auch hier ein paar Beispiele:
- Haferlocken mit Apfelstücken oder Nüssen, statt Brot mit Wurst oder Käse. Vielleicht kann man hier zum Beispiel noch einen Rest Naturjoghurt oder Quark verwenden, der sonst halb offen nicht aufgebraucht würde. 40 g Haferflocken mit etwas Milch und Apfel oder einer kleinen Handvoll Nüssen kostet rund 1 Euro. Brot, Brötchen oder Toast mit Butter, Wurst oder Käse hat kaum Vitamine und kostet meist auch mehr.
- Weniger Fleisch heißt nicht unbedingt, dass man vegan leben muss. Vielmehr muss man sich nicht an Fleisch satt essen, sondern an den Sättigungsbeilagen und dem Gemüse. Ebenso gibt es bei uns auch nicht jeden Tag Fleisch, denn Fleisch ist nach wie vor ein relativ teurer Faktor an der Supermarktkasse.
- Reis, Kartoffeln oder Nudeln, statt Tiefkühlpommes oder Wedges sparen eine Menge ein und machen ebenfalls deutlich länger satt.
- Lebensmittel retten oder kurz vor Feierabend einkaufen gehen, kann auch eine riesige Ersparnis bedeuten und auch Lust, neue Gerichte auszuprobieren, weil man auch auf neue Lebensmittel stößt.
- Selbst anbauen und "Regrow-Effekt" nutzen, wann immer möglich. Auf dem Balkon, im Hochbeet oder auch auf der Fensterbank in der Küche geht einiges. Zum Beispiel Frühlingszwiebeln, Staudensellerie, Basilikum und auch andere Kräuter, die nachwachsen. Auf dem Balkon geht Salat auch wunderbar.
- Selbstgemachter Joghurt schmeckt mir mittlerweile deutlich besser, als gekaufter Joghurt. 500 g Naturjoghurt mit Nüssen, Leinsamen, Fruchtmus oder etwas Honig, auch diesen nehme ich mir dann mit auf die Arbeit.
- Selbstgemachtes Salatdressing hat auch in der Regel deutlich weniger Zucker und Konservierungsstoffe. Es ist aber kein Hexenzauber. Essig, Öl, Salz und Pfeffer, ein wenig Honig und Senf und fertig ist ein total einfaches Salatdressing. Dieses kann man übrigens mit Joghurt, Quark oder Sauerrahm, und den Resten davon, verfeinern. Das lässt sich auch in größerer Menge machen und einige Tage im Kühlschrank lagern.
Warum tun wir das und warum ist das für jeden sinnvoll?
Es ist eine Mischung aus vielen positiven Dingen.
- Wir geben weniger Geld aus und sind kreativer.
- Wir gehen bewusst und ressourcenschonend mit allem um.
- Wir leben frischer, gesünder und nachhaltiger.
- Wir vermeiden Müll und Plastik.
- Wir kaufen günstig, weil saisonal und regional.
Ich mutiere ein wenig zur Prinzipienreiterin, aber wenn jeder nur ein wenig so handeln würde, dann wäre in Sachen Umwelt schon eine ganze Menge geschafft, ganz ohne massive, riesige Veränderungen.
Deine Tipps sind dabei sehr nützlich für uns alle. Auch in meinem Alter kann man noch dazu lernen (auch wenn wir "Alten" teilweise schon aufgrund unserer Vergangenheit Sparen lernen mussten).
Kürzlich habe ich ein uraltes DDR-Kinderkochbuch (erschienen 1961) aus meiner Kindheit hervorgeholt und war erstaunt, wie nahe es den heutigen Spartipps, Ratschlägen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und Tipps zur Schonung unserer Umwelt kommt. Als ich das gelesen hatte, beschloss ich, meine Enkeltochter, die jetzt ihr Studium angefangen hat, damit zu "beglücken", damit ihr Budget geschont wird. Das Ergebnis kenne ich noch nicht, aber ich hoffe, dass ihr das gefällt.
Ja, so sind die Großeltern eben, furchtbar altmodisch! Aber wenn sie bisher damit ganz gut durch die Welt gekommen sind, kann man es ja vielleicht auch mal so versuchen.
Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg für deine Mission!