Sparen lernen – einfach und spielerisch

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Sparen lernen – einfach und spielerisch

Es gibt nach wie vor viele Menschen, die nicht gut sparen und auch nicht gut mit Geld umgehen können. Da ich persönlich es sehr wichtig finde, dass man schon in jungen Jahren das Sparen lernt, möchte ich im Folgenden ein paar spielerische Methoden und Challenges vorstellen, mit denen dies gelingen kann.

Sparmethoden für Kinder

1. Datumssparen

Beim Datumssparen, insbesondere für Kinder, die ein kleines Taschengeld bekommen, nimmt man zum Beispiel den ersten Sonntag eines jeden Monats als Referenz, um den monatlichen Sparbetrag zu ermitteln. Ist der erste Sonntag im Monat zum Beispiel der 5., werden 5 Euro gespart. Ist der erste Sonntag der 3., werden 3 Euro gespart, und ist es der 7., dann werden 7 Euro gespart. Natürlich kann man jeden beliebigen Wochentag nehmen. Bei Kindern sollte man sich auf die erste oder zweite Woche des Monats beschränken, da das Taschengeld oft nicht so hoch ist, dass sie im zweistelligen Bereich sparen könnten.

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2. Sparen durch Hilfe im Haushalt

Als Kind konnte ich mein Taschengeld aufbessern, indem ich im Haushalt half. Zum Beispiel erhielt ich 50 Cent bis 1 Euro zusätzlich, wenn ich die Spülmaschine ausräumte oder den Müll hinausbrachte. Meine Mutter und ich hatten vereinbart, dass die Hälfte dieses extra Geldes bei ihr blieb und für mich gespart wurde.

3. Kupfergeldsparen

Beim Kupfergeldsparen wird vereinbart, dass das Kind alles Kupfergeld, das es als Wechselgeld erhält, in eine Spardose steckt. Man kann auch festlegen, dass alle Münzen unter 1 Euro gespart werden. Alternativ könnte man jeden Sonntag das Kleingeld durchsehen und alles unter 1 Euro in die Spardose legen. Wir hatten eine schöne Spardose, die das Geld beim Einwerfen zählte, sodass man immer die Gesamtsumme und den wöchentlichen Fortschritt sehen konnte.

4. Rubbelsparen

Mittlerweile gibt es viele niedliche Rubbelkarten, mit denen man kleine Beträge sparen kann. Auf diesen Karten befinden sich Symbole, die für bestimmte Wünsche stehen. Unter jedem freigerubbelten Symbol steht der Betrag, den das Kind sparen soll – oft zwischen 1 und 5 oder 1 und 10 Euro, manchmal auch mehr.

5. Belohnung für sparsames und nachhaltiges Verhalten

Als Kind erhielt ich einen Anteil der Betriebskosten- und Stromkostenrückzahlungen, wenn meine Mutter sah, dass ich mich nachhaltig und sparsam verhielt. Dazu gehörte, dass ich das Licht in ungenutzten Räumen ausschaltete, beim Zähneputzen das Wasser nicht laufen ließ oder meine Wäsche nicht dreimal am Tag wechselte. Dieser Anteil wurde dann größtenteils direkt auf mein Sparbuch eingezahlt.

6. Bewegungssparen

Meine Mutter gab mir immer das Geld für den Bus oder die Straßenbahn, wenn ich irgendwohin musste. Wenn ich jedoch eine längere Strecke mit dem Rad oder zu Fuß zurücklegte, durfte ich das Geld behalten und sparen. So sorgte sie dafür, dass ich mich mehr bewegte, da der Anreiz des Geldes vorhanden war. Ein Monatsticket brauchte ich nicht, da wir fußläufig zur Schule wohnten.

Sparen für Erwachsene

1. Die 1%-Sparmethode / Prozent-Sparmethode

Bei der 1%-Sparmethode werden Projekte jeweils mit einem Prozent des Einkommens bespart. Ein Beispiel:

  • 1% des Bruttogehalts wird jeden 1. des Monats direkt per Dauerauftrag auf das Sparkonto überwiesen.
  • 3% der Fixkosten werden jeden 1. des Monats per Dauerauftrag als kleiner Puffer weggelegt.
  • 10% von jeder Tankfüllung werden für Reparaturen am oder den Service beiseitegelegt.

2. Anteilssparen

Wer seine Beiträge für Versicherungen jährlich zahlt, erhält in der Regel einen Rabatt. Auch für Streaming-Dienste oder ähnliche Abonnements gibt es bei jährlicher Zahlung oft Rabatte. Um die Jahressumme auf einmal zahlen zu können, sollte man den Jahresbeitrag durch 12 Monate teilen. Ein Zwölftel des Jahresbeitrags muss also jeden Monat gespart werden, damit man zur Fälligkeit die Gesamtsumme beisammen hat.

Beispiele:

  • 129,99 Euro für Zattoo TV - 1/12 = 10,83 Euro (statt 11,99 Euro monatlich)
  • 59,99 Euro Alditalk Jahrespaket - 1/12 = 5,00 Euro (statt 8,99 Euro monatlich)
  • 277,34 Euro Kfz Versicherung - 1/12 = 23,11 Euro (statt 25,05 Euro monatlich)
  • 58,98 Euro Privathaftpflicht - 1/12 = 4,92 Euro (statt 5,03 Euro monatlich)
  • 63,37 Euro Hausratversicherung - 1/12 = 5,36 Euro (statt 5,67 monatlich)

Hier spart man, wenn man jährlich zahlt. Hinzu kommen auch Dinge wie der Rundfunkbeitrag, die Kfz- und Hundesteuer, gegebenenfalls eine Jahresmaut für die Autobahn, die Brillen- oder Auslandsreisekrankenversicherung sowie die ADAC-Mitgliedschaft, bei denen man keine Rabatte bei jährlicher Zahlweise bekommt, die aber dennoch beim Anteilssparen berücksichtigt werden müssen.

Wichtig beim Anteilssparen ist, dass dieser Betrag nicht angegriffen werden darf. Hierbei handelt es sich um sogenannte "Sinking Funds", denn das Geld wird ja bei Fälligkeit des jeweiligen Jahresbeitrags aus den Ersparnissen entnommen.

3. Zweckbezogenes Sparen

Ich nutze gerne zweckbezogenes Sparen. Es ist sehr transparent und gibt Sicherheit. Man kann dies mit verschiedenen Umschlägen für Bargeld oder auf verschiedenen Sparkonten online durchführen. Ich habe mich für die Online-Variante entschieden, da es für mich einfacher ist.

Meine Kategorien sind:

  • Nebenkosten/Möbel
  • Sondertilgung
  • Gesundheitsvorsorge
  • Auto
  • Zukunft
  • Urlaub
  • Puffer

In jede dieser Kategorien – außer "Puffer" – kommt am Anfang des Monats ein fixer Betrag. Es wird so lange gespart, bis Geld für diesen Zweck benötigt wird. Muss ich mit einem meiner Tiere zum Tierarzt, nehme ich Geld aus der Gesundheitsvorsorge, das ich dort regelmäßig angespart habe.

Nur in die Kategorie "Puffer" lege ich am Ende des Monats etwas zurück, nämlich das, was übrig geblieben ist.

Das Gute an dieser Methode ist, dass man auch hier eine gleichbleibende monatliche Belastung hat und so nie ins Straucheln gerät, wenn einmal eine größere finanzielle Unannehmlichkeit eintritt.

4. Diverse Challenges

Mittlerweile gibt es auch viele verschiedene Spar-Challenges. Zum Beispiel die "1-Euro-Challenge", bei der man für jede Spül- oder Waschmaschinenladung 1 Euro spart, oder die "5-Euro-Challenge", bei der man alle 5-Euro-Scheine zur Seite legt. Es gibt sogar sogenannte "No-Buy-Challenges". Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob eine dieser Challenges sinnvoll ist.

Ich persönlich halte die 5-Euro-Challenge für nicht besonders sinnvoll, weil man alle 5-Euro-Scheine aussortiert und am Ende des Monats möglicherweise knapp bei Kasse ist – zum Beispiel, wenn man unglücklicherweise irgendwo 20 Euro in 5-Euro-Scheinen zurückbekommt oder Ähnliches.

Fazit

Insbesondere die Sparmethoden für die Kleinen finde ich sehr hilfreich. Es heißt ja nicht umsonst: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr." Vor allem finde ich die Kombination aus spielerischem, ressourcenschonendem Handeln und gleichzeitig etwas für die eigenen Wünsche und die eigene Zukunft zu tun, bei Kindern und Jugendlichen enorm wichtig. Es ist wichtig, dass die Kinder einen Bezug zu Geld entwickeln. Manche nutzen Briefumschläge oder leere Marmeladengläser, um darin zu sparen; ich bevorzuge es, das Geld direkt auf mein Depot zu überweisen und es digital in einer App nachzuhalten.

Für Erwachsene gibt es sicherlich viele Ideen. Und jeder tickt hier anders.

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7 Kommentare

@etwsim: Der Tipp gefällt mir, weil auch die Kids schon zum Sparen angehalten werden. Bei uns gibt es eine Belohnung für ein gutes Zeugnis, die wird direkt auf das Konto der Enkelkinder überwiesen. Die größeren dürfen schon eigenmächtig darauf zugreifen, das tun sie aber nicht oder nur ungern. Die Ersparnisse sind für größere Anschaffungen bestimmt. Wenn der Jahresurlaub mit den Eltern ansteht, gibt es noch etwas "Urlaubsgeld", das wandert aber auch oft in die Sparbüchse oder aufs Konto.
Die Fälle, in denen das Geld leichtfertig "verpulvert" wird, sind sehr selten. Unsere Enkel erleben es tagtäglich, dass auch wir sparsam leben, sonst könnten wir uns das alles nicht leisten.
Sparen und Geld ausgeben ist fast ein Alltägliches Thema,sparen einen gewissen % Satz seines Gehaltes,Pension Einkünfte.
Ich habe da zufällig einmal im TV eine Sendung gesehen,die betitelt sich Couponing,da sammeln Haushalte in der USA Gutscheine verschiedener Anbieter und horten dann eine unglaubliche Menge an Lebensmitteln,Kosmetika,Putzmitteln ect. Kaufen da z.B. um über 1000 Dollar ein und zahlen dann einen Bettel dafür.
Wenn ich das sehe,denke ich bei mir,wo habe ich den Platz dafür,wo finde ich die Coupons in Massen,gewisse Supermärkte,Discounter haben ja solche Gutscheine,aber nicht in Massen,finde auch nicht in Zeitschriften,diese Dinge,bin ich zu blöd,dafür oder gibt es dieses System,mit Kundenkarten%ten oder x Gutschein Einlösungen bei uns nicht?
Natürlich verwende ich für meinen Einkauf Gutscheine jeglicher Art,diverser Anbieter,kaufe gewisse häufiger gebrauchte Gewürze in Großpackungen,weil sie da billiger sind,als in 10 Deka Gebinden aber im Prinzip sind es jeweils nur ein paar Euro die man spart und in die Sparbüchse legt
Dein Tip ist super. Ich habe einen kleinen Sohn der in den nächsten Jahren auch soweit sein wird, Taschengeld erhalten zu wollen. Da kann ich mir die ein oder andere Idee sicherlich zu Nutze machen.
Ich selbst bin in einem sehr armen Haushalt aufgewachsen und meine Mutter war nie in der Lage uns Kindern geregeltes Taschengeld zu geben.Sie hat uns jedoch beim Einkaufen und auch zu Hause von klein auf erklärt, wie viel Geld zur Verfügung steht, was welche Lebensmittel wert sind und wann man Großpackungen kaufen sollte etc.
Ich bin aufgrund meiner Erziehung heutzutage noch sehr sparsam was Anschaffungen angeht, da ich von Anfang gelernt habe, zu haushalten und was es bedeutet, wenn Geld sinnlos ausgegeben wird. Mein Mann hingegen ist mit viel Taschengeld aufgewachsen und kennt daher leider keine Grenzen, was Anschaffungen angeht. Da lege ich dann immer Veto ein :)
Für mein Kind wünsche ich mir jedenfalls, dass er nicht knauserig wird, aber durchaus drüber nachdenkt, bevor er sinnlos Geld ausgibt und mit seinem Geld umgehen kann

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