Stängelfäule an Tomaten- und Gurkenpflanzen bekämpfen

Stängelfäule an Tomaten- und Gurkenpflanzen bekämpfen
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Der erste Schock saß tief: Als ich an meinen Tomaten in diesem Jahr an den Stängeln braune Stellen entdeckte und dann bemerkte, dass sich auch schon etliche Blätter kringelten und bräunlich verfärbten, war ich sehr enttäuscht. Liebevoll hatte ich das Gemüse ab Ende März aus kleinen Samenkörnern gezogen und jetzt sah es zunächst so aus, als hätte sich meine Mühe nicht gelohnt.

In unserer Gärtnerei, in der wir schon etliche andere Pflanzen gekauft hatten, machte man mir auch keinen Mut. Ein Foto brachte letzte Gewissheit: Braunfäule? "Dann können Sie alles sofort rausreißen und wegwerfen, aber nur in die Mülltonne, nicht in den Kompost".

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Stammfäule? "Alle Tomaten sofort rausreißen"

Dann zeigte ich ihr noch ein Foto von den Gurken mit den eckigen Flecken auf den großen Blättern, die sich immer großzügiger ausbreiteten. Und dann kam auch hier die volle "Breitseite". "Die Gurken sind auch nicht mehr zu retten. Sofort aus dem Boden holen und in der Bio-Tonne entsorgen" meinte die Gärtnerin. Das hatte ich vermutlich den langen Regen-Perioden in diesem Frühjahr zu verdanken.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Auf der Heimfahrt dachte ich trotzdem, dass ich es mit einem alten Mittel versuchen würde, das ich oft schon bei Krankheiten an Pflanzen eingesetzt hatte: Milch verdünnt mit Wasser. Auch wenn ich nicht so richtig daran glaubte, dass es auch diesmal mit diesem einfachen Hausmittel getan sei, begann ich sofort mit der Spritz-Behandlung. Ein Drittel Milch, zwei Drittel Wasser. Ich sprühte alle Tomaten- und Gurkenpflanzen komplett damit ein. Möglichst alle Stellen wurden kräftig damit besprüht. Die Prozedur wiederholte ich zunächst täglich eine Woche lang, dann noch zweimal die Woche. Nach drei Wochen zeigten sich erste Erfolge: Die Pflanzen bekamen erste Früchte.

Milch, Wasser und Hefe sorgten für gesunde Früchte

Auch die Stammfäule an den Tomaten bildete sich tatsächlich zurück, da ich auch die braunen Stellen an den Stämmen sofort immer wieder einsprühte.

Außerdem wurden die Pflanzen 14-tägig mit einer Mischung von 1 l Milch mit einem Würfel Frischhefe verrührt, stark verdünnt gegossen. Aus einem Liter Milch/Hefe-Gemisch machte ich 10 l Gießwasser.

Mit der Zeit musste ich leider noch sehr viele kranke, vertrocknete Blätter entfernen, aber die Pflanzen wuchsen erstaunlicherweise gut weiter und tragen bis heute zahlreiche Tomaten und Gurken. Alles noch mal gutgegangen!

Die ersten habe ich bereits geerntet und sie schmecken hervorragend.

Ich bin so froh, dass ich nicht gleich aufgegeben habe, zumal Ersatz-Tomaten nirgends mehr erhältlich waren. Ich vermute mal, dass es überall durch die Regenzeit Ausfälle durch Krankheiten gegeben hatte, deshalb waren alle Tomatenpflanzen vergriffen.

Ich bin so froh, dass ich meine Gemüsepflanzen mit etwas Aufwand "wiederbeleben" konnte.

Das zeigt, dass sich ein Versuch auf jeden Fall lohnt.

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5 Kommentare

toller Bericht, der Mut macht

hab ich mir sofort gespeichert
So ist es oft mit Schädlingen, nicht gleich aufgeben. Leider sind "Fachleute" nicht immer die Rettung und wollen lieber Umsatz machen als helfen.
Großartig 👍👍 Mich freut es immer sehr, wenn jemand Erfolg bei der Behandlung gegen Krankheit oder Schädlinge gehabt hat. Ferner finde ich es auch sehr schön, wenn man den Tipp weitergibt, wie man das Problem in den Griff bekommen hat. Dankeschön und weiterhin eine gute Gartensaison
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