Sushi für den Anfänger, auch ohne Sushimatte

Fertig in 
Lesezeit ca. 2 Minuten
Ein Stück Sushi liegt auf einem weißen Papier. Es besteht aus Reis und ist mit Sesam umhüllt, wirkt frisch zubereitet.
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Habe Sushi als unspektakulär zuzubereitenden Schnell-Imbiss wiederentdeckt, nachdem ich ein paar Test-Sushis aus dem Supermarkt probiert hatte. Der körnige Reis aus der Fertigschale hatte mich gestört.

Easy Sushi für den Anfänger auch ohne Sushimatte: Blitzschnell hergestellt, preiswert, sättigend und dabei figur- und cholesterinfreundlich ist das selbst gemachte Sushi. Wenn man die Sachen zu Hause hat, der Reis gekocht ist, hat man in minutenschnelle die Reisrolle geformt.

Video-Empfehlung:

Hier meine Sushi-Idee, die mit geringem Aufwand und mit wenig exotischen Zutaten machbar ist. Man denkt immer Wunder, was für exotische Fischbeigaben man da bräuchte, aber mit Thunfisch aus der Dose (wer sich's leisten kann, nimmt ohne Schleppnetzfang, geangelt) oder mit Avocadostreifen funktioniert's bereits wunderbar. Für die Nori Algen ist ein Extraspaziergang zum Asiaten oder zum, wer sich's leisten will, Naturkostladen angezeigt. Dann kann man, je nachdem wie überzeugt man ist, noch zusätzliches Zubehör mitnehmen.

Die Hauptarbeit ist, wie häufig, das Einkaufen der Zutaten.

Die Einkaufsliste

Zutaten

  • Klebereis vom Asiaten (günstig, macht auch satt)
  • Nori Blätter, sie sind fast immer vorgeröstet. Je höher die Qualität, es gibt normale und Silber und Gold Qualitätsbezeichnungen, umso einfacher die Verarbeitung
  • weißen Essig, idealerweise Reisessig, aber für den Test geht auch eine fein dosierte Beigabe von weißem Balsamicoessig.

Wer vorhat, dabei zu bleiben, nimmt noch Folgendes mit:

  • Sushi Rollmatte ins Auge fassen
  • eingelegten Ingwer
  • Wasabi und
  • Sojasoße
  • Sesamsaat

Teil 2 ist für einen ersten Versuch nicht so dringend erforderlich.

Qualitätsanspruch an die Norialge

Im Asialaden sind die Norialgen ohne oder mit silbernem oder goldenem Zertifikat versehen. Im Schwerpunkt geht es um die Dichte der Algen und damit um die Reißfestigkeit. Wer den Reis nicht zu warm aufbringt, wird auch mit günstigen Algenblättern klarkommen.

Leider findet man außerhalb der Naturkostangebote häufig nur das Land angegeben, aus dem die Algen stammen.

Berücksichtigung des Jodgehaltes bei Schilddrüsenunterfunktion und Ähnliches.

Für Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto gilt an sich absolutes Jodverbot. Doch bei der Norialge kann man einigermaßen beruhigt sein, da die Rotalgen, wozu die Nori Alge gehört, am wenigsten Jod enthält. Hier gibt es eine Entwarnung für diese Alge von der Stiftung Warentest 2002:

"Keine Jodschocks haben Liebhaber von Maki-Sushi zu befürchten. Die Jodgehalte ihrer Algenhüllen, den von uns getesteten Nori-Blättern, sind bei maßvollem Verzehr unbedenklich. Maßvoll sind etwa 3 Blätter oder 7,5 Gramm."

Also in einer anderen Info habe ich 1 1/2 Reisblätter als Empfehlung für eine Tagesration für Schilddrüsenerkrankungen gefunden und wer vorsichtig sein will, hält sich vielleicht an diese Menge.

Zubereitung

Für 1- 2 Personen

  1. Klebereis wie normalen Reis kochen. 2 Tassen Wasser, 1 Tasse Reis, 1 Prise Salz. Reis hochkochen, 5 Minuten, dann quellen lassen. 15 Minuten dürften reichen.
  2. Nach der Zubereitung 2 EL Reisessig hinzufügen. Zurückhaltender schmeckt der Reisessig, aber 1 EL weißer Balsamico geht auch. Wer Reis auf Vorrat macht, muss ihn später noch mal mit etwas Wasser am Topfboden aufkochen, sonst lässt er sich nicht verarbeiten. Aber dann ist er wie frisch.
  3. Nori Alge auf einer ausreichend großen Fläche ausbreiten (ich nehme Holzbrett) und wenn der Reis fertig ist, die Norifläche kurz vorm Einrollen lückenhaft mit Wasser benetzen.
  4. Den lauwarmen Reis auf das gute erste Drittel nicht zu platt verteilen.
  5. Am Ende des letzten Drittels den Thunfisch längs reindrücken. Wenn der Reis zu flach aufgebracht wurde, kann es sein, dass die Füllung an den Rand verrutscht.
  6. Jetzt vorne die Rolle aufnehmen, es geht auch ohne Unterbau einer Reismatte, die Nori Alge ist ziemlich reißfest. Einfach, die Norienden hochnehmen, als wollte man die Rolle umklappen, dann im letzten Moment in die Einrollbewegung gehen und schon ist die Nori-Wurst gewickelt. Wenn was absteht, mit ganz wenig Wasser benetzen und alles passt.
  7. Mit scharfem Messer die Rolle in Stücke zersäbeln.

Sesam-Variante

Sesam schmeckt einfach nach nichts, wenn man ihn nicht in der röstet.

Also:

  • Sesam in der Pfanne schwenken, kleine Prise Salz dazu. Vorsicht, Pfanne heizt nach.
  • Schnell bei leichter Bräunung, Sesam in Porzellangefäß umfüllen.
  • Die mit Wasser benetzte Nori Alge in Sesam wälzen, alternativ: Das Noriblatt durch Sesam ersetzen.

Die fleischfreie Variante funktioniert mit

  • Avocadschnitzen. Diese mit Zitrone und Pfeffer akzentuieren.

Der frische Klebreis ist immer feucht und klebrig, so dass der Sesam immer gut haftet.

Bei der Sesam-Variante braucht man eine Unterstützung beim Formen der Reisrolle. Ist der Reis sehr klebrig und fehlt die Sushimatte, macht man einfach Reisbällchen. Mit etwas Geschick tut es als unterstützende Rollunterlage auch ein Fettpapier, Backpapier, falls man sich die Sushimatte erst mal überlegen will. Hier, falls Sushi Einsteiger, würde ich erst mal experimentieren.

Zubereitungsdauer einer Rolle: 6 Minuten
Kochzeit Klebreis 15 Minuten
Reis etwas abkühlen lassen - 7 Minuten

Die klassischen Sushi Add ons

Wenn der Reis gesalzen und mit weißem Essig abgeschmeckt wurde, schmeckt er mit der Alge und dem Thunfisch salzig, würzig und aromatisch genug. Wer will, kann zusätzlich,

  • eingelegten Ingwer und/oder
  • tropfenweise Sojasoße und
  • Wasabi

ergänzen.

Extra nahrhaft

Mein persönlicher Tipp ist es, aus Gesundheitsgründen mit Vollkornreisbeigaben zu experimentieren. Mit einer 60 : 40 Klebe-/Vollkornreismischung habe ich beste Erfahrungen. Hier etwas länger kochen, aber die Klebebereitschaft vom Reis ist genauso gut und auch die weiße Färbung überwiegt optisch. Je länger man Reis kocht, umso mehr Energie spendet er. Darum werden in Japan Mochi-Reispäckchen, die mit einer extremen Einkochzeit zubereitet werden, auch Schwangeren als eine Art Kraftnahrung empfohlen. Zudem erhöht sich die natürliche Süße vom Reis und die Lust auf süßes Junkfood nimmt ab.

Last but not least

Ich empfehle, die Rolle lauwarm zu verzehren, ist meiner Ansicht nach die beste Temperatur für Sushi-Reis. Frisch aus dem Kühlschrank schmeckt er nicht, dann etwas warten.

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7 Kommentare

Rezept ist super, so mache ich meine sushi schon seit Jahren. Immer mit abwechslungsreicher Füllung, frischem Lachs, Advokado, Gurken, Bohnen, Paprika, Makrelenfilets, Meeresfrüchte und und und... Die Spitze meiner Produktion lag bei über 300 Stück zum Geburtstag meines Sohnes für 7 Kinder im Alter von ca. 10 Jahren. Kein einziges Sushi blieb übrig.👍
@Ursula Schmid: :), genau - Makrelenfilets ist auch superlecker... Die hatte ich schon vergessen. Was mir noch einfällt - geräuchertes Forellenfilet ist auch ein Traum. Habe mir mal eine einzeln angebotenes frisches Sushi Forellen Sushiröllchen für 99 Cent ;) bei Kamugi oder so, einer asiatischen Edelfrischtheke, als Zwischensnack gekauft. Der Vorteil von fetter Fischfüllung - sie macht sehr schnell satt. Und das Tolle ist, das Aufräumen in der Küche bleibt bei Sushi überschaubar. Ein hoch sympathischer Nebeneffekt.
Ich liebe Sushi! Noch nie selbst gemacht, wollte es aber mal probieren. Sehr schön ausführlich erklärt, Dankeschön.