Miesmuscheln müssen noch leben, bevor sie dann im Kochtopf landen. Auch bei wirklich frischer Ware kann es aber vorkommen, dass tote Muscheln dabei sind und die müssen aussortiert werden. Ich hab hier mal die wichtigsten Regeln zusammengeschrieben, mit denen man Schritt für Schritt sicherstellen kann, dass man hinterher nur den puren Genuss auf dem Teller hat.
- Miesmuscheln unter kaltem Wasser abspülen und mit einer groben Bürste von außen gründlich säubern. Die Muscheln sollten nach Meer, nach Algen und nach Miesmuscheln riechen, also eher angenehm.
- Riechen sie unangenehm oder faulig, muss man aufpassen, denn das ist das Zeichen dafür, dass verdorbene Muscheln dabei sind. Das heißt nicht, dass man sie alle nicht mehr essen kann, aber man muss sorgfältig aussortieren. Manchmal sind nur einige Muscheln dabei, die beschädigt und somit nicht mehr genießbar sind und der weitaus größere Teil ist einwandfrei. Sollten die Muscheln allerdings nach Ammoniak riechen (wie Urin) dann wäre das ein großes Alarmzeichen und man sollte die Muscheln schleunigst dahin zurückbringen, wo man sie gekauft hat und reklamieren.
- Also, alle beschädigten Muscheln aussortieren und wegwerfen. Danach alle geöffneten Muscheln aussortieren, aber nicht wegwerfen. Miesmuscheln öffnen sich nämlich außerhalb des Wassers nach einiger Zeit, um zu atmen. Geöffnete Muscheln können daher noch leben und genießbar sein. Wir machen den Klopftest und klopfen die Muschel mehrmals auf die Arbeitsplatte. Beiseitelegen.
- Die restlichen Muscheln, die geschlossen und ganz sind, geben wir in eine große Schüssel mit kaltem Wasser, wo sie ein, zwei Stunden bleiben. Haben die Muscheln Sand aufgenommen, wird der jetzt abgestoßen.
- Wenn sich die anderen Muscheln aus dem Klopftest mittlerweile geschlossen haben, sind sie noch lebendig und kommen zu den anderen in die Schüssel, die wir essen werden. Sind sie geöffnet geblieben, sind sie tot und wir werfen sie weg.
- Die Muscheln nach dem gründlichen Waschen und Wässern nach Rezept zubereiten. Dabei bitte bedenken, dass Muscheln Lebewesen sind und auch keinen langsamen Tod verdient haben, also bitte immer in die schon kochende Flüssigkeit geben.
- Nach dem Zubereiten nur alle weit geöffneten Muscheln essen. Falls welche dabei sind, die geschlossen sind, waren die schon vorher tot. Die isst man keinesfalls! Bei Muscheln, die sich nur einen Spalt geöffnet haben, geht man kein Risiko ein und man öffnet sie nicht mit Gewalt, sondern legt sie zur späteren Entsorgung beiseite.
So ist sichergestellt, dass die leckeren Miesmuscheln auch der reine Genuss sind. Hier bei FM gibt's einige leckere Rezepte, nach "Muscheln Op rheinisch" habe ich die Muscheln vom Foto zubereitet. Ausprobieren lohnt sich, also guten Appetit!
Delfin-Beobachterin
Unter Punkt 5, hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen? Es werden ja geöffnete Muscheln aufgeklopft, also sollten sie nicht verwendet werden, falls sie noch offen sind und nicht mit schließen reagieren.
Ansonsten mache ich es ähnlich, danke für den Trick mit dem kalten Wasser, um den Sand abzustoßen, den kannte ich noch nicht.
Und jetzt auf, etwas Weißwein, Sahne, Knoblauch und ein paar Wurzeln erwerben, und Muscheln natürlich. Und gutes Baguette. Mjam!!!
Ernährung umgestellt - Schokolade jetzt links vom PC!
Dorle, ich hab ja in meinem letzten Satz geschrieben, dass es hier bei FM einige tolle Rezepte gibt, ich habe "Miesmuscheln op rheinisch" zubereitet, das sind die auf dem Foto. Muscheln sind ja irgendwie ein rheinisches Nationalgericht. Das und viele andere Rezepte findest Du oben rechts neben dem Foto unter "Ähnliche Tipps" aufgelistet.
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https://www.frag-mutti.de/miesmuscheln-op-rheinisch-rheinische-art-a12968/
Sorry, aber mir graut, wenn ich das lese.
Delfin-Beobachterin
silver member
Zitat: "Sind sie geschlossen geblieben, sind sie tot und wir werfen sie weg."
Das soll doch wohl heißen; "Sind sie OFFEN geblieben"?
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Es wird im Rezept extra darauf hingewiesen, keine Tierquälerei zu begehen.
Die heute angebotenen abgepackten Muscheln sind bereits gut gesäubert und gewässert. Ich habe in den letzten Jahren nicht ein Sandkorn mehr festgestellt, und die "Bärte", die abgebürstet werden müssten, sind ebenfalls Vergangenheit.
Ich wage es neuerdings sogar, sie unbesehen in den Topf zu schütten. Nicht so mutige können natürlich die Einzelprüfung vornehmen. Dabei kann man viele, wenn nicht sogar alle Muscheln "retten", wenn man beachtet, ob sie noch "Lebenszeichen" von sich geben. Den im Tipp beschriebenen Klopftest kenne ich nicht, ich drücke leicht geöffnete Schalen zusammen und wenn sie dann geschlossen bleiben, lebt die Muschel noch. Oft sind auch Bewegungen des "Saums" zu beobachten. Beschädigte Schalen sind nicht unbedingt ein Zeichen für das "Ableben" der Insassen.
Bei Muscheln beachte ich ausnahmsweise die aufgedruckten Frischedaten strenger als sonst. Das Abpackdatum sollte so wenige Tage wie möglich zurückliegen. Die "olfaktorische Prüfung" ist trotzdem immer zu empfehlen - der Laie sagt "Dran schnüffeln" ;-)