Textilien retten - 7 Tipps die Umwelt und Geldbeutel schonen

Ein bedrucktes T-Shirt zeigt einen Schädel, umgeben von üppigen Pflanzen und Blumen, das die Themen Textilien und Umweltschutz vereint.

Wir alle wissen, dass die Textilbranche eine der umweltschädlichsten Industriezweige ist. Dies ist doch ein Grund, einmal über den eigenen Textilverbrauch nachzudenken und Stoffe und Garne nachhaltig zu nutzen! Hier möchte ich euch einige Möglichkeiten vorstellen, wie man Textilien kreativ weiterverwendet.

1. Textilien sind ausgebleicht und haben an Passform verloren

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Simplicol Textilfarbe für die Waschmaschine gemacht. Ausgeblichene Kleidung, Handtücher und Bettwäsche bekommen durch einen Färbevorgang in der Waschmaschine wieder einen neuen Pepp. Kunstfasern können aber nicht mit Simplicol gefärbt werden, am besten ist Baumwolle geeignet. Bedenkt aber, dass es nur zwei Färbemöglichkeiten gibt: eine Annäherung an die vorherige Farbe (fahles Gelb wird zu kräftigem Gelb) oder eine Überfärbung zu einer dunkleren Farbe (beigefarben wird zu marineblau). Eine Aufhellung kann nicht erzielt werden.

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Ausgeleierte T-Shirts und Sommerkleider können noch gut als Nachthemden getragen werden (sofern sie ohne störende Knöpfe und Reißverschlüsse sind und aus Baumwolle, Seide oder Viskose bestehen).

2. Hartnäckige Flecken

Wenn sich der Fleck trotz aller Ratschläge bei Frag Mutti nicht entfernen lässt, ist auch ein Überfärben mit einer dunklen Textilfarbe möglich (Material prüfen). Ansonsten empfiehlt sich das Aufbügeln eines Textil-Stickers. Doch auch hier ist eine Materialprüfung nötig, denn zum Aufbügeln ist die robuste Baumwolle am besten geeignet.

3. Ausgewaschene Muster und Motive

Auf dem Foto seht ihr ein Totenkopfmotiv auf dem Shirt meines Sohnes, das durch häufiges Wäschen ausgeblichen wurde. Ich habe mit einem schwarzen Textilstift die Konturen nachgezeichnet, dann das Shirt beidseitig gebügelt und nun wird es wieder gerne getragen. Textilstifte könnt ihr in Bastelgeschäften, oft auch bei Tedi und Action erwerben.

4. Strumpfhosen mit Laufmaschen

Selbstverständlich sollte man die verbrauchten Strumpfhosen noch einmal mit der Wäsche waschen und trocknen. Dann aber sind sie bestens zum Staubwischen geeignet! Einfach um die Hand wickeln und nach Belieben damit über alle Oberflächen gleiten. Ihr werdet euch wundern, was da alles hängen bleibt!

5. Löchrige Putzlappen

Ebenfalls sollten diese alten Putzlappen nochmals gewaschen und getrocknet werden. Dann jedoch freuen sich Kleintiere wie Hamster und Meerschweinchen über eine Polsterung in ihrem Unterschlupf. Gleiches gilt auch für löchrige Socken.

6. Wollreste verknoten

Hat man mehrere Wollreste parat, kann man durch Verknoten der Garne interessante Farbverläufe kreieren. Farbverlaufsgarn ist im Handel oft für teures Geld zu haben. Beachtet aber, dass die Garne vergleichbare Material- und Pflege-Eigenschaften haben sollten.

7. Rotkreuz-Laden

Hier kann man Kleidungsstücke hinbringen, die dort weiterverkauft werden, der Erlös kommt dem Roten Kreuz zugute. Jeder kann dort einkaufen, ganz gleich, ob man bedürftig ist oder nicht. Ich habe dort schon einige Schnäppchen für kleines Geld gemacht - von Kleinkindermode bis Abendmode. In Großstädten und Universitätsstädten ist die Auswahl meist größer als auf dem Land, da die Bevölkerung einfach vielfältiger in ihrer Lebensweise und damit auch in ihrem Kleidungsstil ist. Als meine Kinder noch sehr klein und, nun ja, sehr experimentierfreudig waren, habe ich einen Großteil der Kinderkleidung in Rotkreuz-Läden gekauft. Ging mal wieder etwas kaputt (und sie schafften es, ihre Kleidung bis auf die letzte Faser zu schrotten), war dies kein großer materieller Verlust.

Zum Abschluss mein Lieblingswitz:

Warum trägt die schwäbische Hausfrau keine Tangas?

"Ha noi, wie willsch denn aus dene noch Putzlappe schneidere?"

Hochdeutsch: Weil man aus alten Tangas keine Putzlappen schneidern kann!

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Shirts natürlich rot färben mit Roter Bete
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5 Kommentare

schöne Tipps und eine Idee noch für reine Baumwolle, die wegen Flecken oder Löcher ...auch nach dem Leben als Putzlappen endgültig ausgemustert werden "müssen"

Eine Hadernpapiermühle kann diese immer noch gebrauchen - sortiert nach den überwiegenden Farben werden die Stoffe so lange mit Hämmern geschlagen bis sie sich komplett in ihre Fasern zerlegen.

Hadernpapier ist nämlich entgegen seinem Namen eher ein Stoff und als hochwertigstes Papier - säurefrei, haltbar (entgegen unserem Cellulose-Papier, dass sich nach ca 50 Jahren zu zersetzen beginnt) ...unsere Banknoten sind aus einem ähnlichen "Stoff", unter anderem bei Künstlern sehr beliebt.
Es gibt auch Upcycling Läden, die sich über zB TEILzerfledderte Jeans freuen - aus dem Popo oder hinteren Beinen lassen sich noch viele tolle Sachen schneidern zB Taschen ...solche Schneidereien gibt es häufig auch als Ergotherapie bei Lebenshilfen, nach Rücksprache werden dort gerne Jeans für Projekte angenommen.
Das Nachfärben belastet die Umwelt. Ich würde schauen, ob man aus den Stoffen, eventuell etwas anderes nähen kann. Aus alten T -shirts könnte man ein neues nähen,man verwendet ein Teil des alten Stoffes und nimmt eventuell einen neuen Stoff hinzu.
@Sternenleuchten das ist schon richtig. Aber neu färben belastet die Umwelt immer noch weniger als neu kaufen. Für Leute, die nicht wirklich nähen (können), sicherlich ein valider Tipp.