Anwendung:
Die Wärme dient der Entspannung und der Linderung von Schmerzen.
Da dieses Kissen eine leicht feuchte Wärme abgibt, eignet es sich besonders zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen der Gelenke (Arthrosen).
Erkrankungen wie Hals-, Bauch-, Nieren-, Blasenentzündungen oder auch Erkältungskrankheiten lassen sich hervorragend behandeln.
Benötigte Materialien
- 1 kg Dinkel
- Stoff
Besonders geeignet bei folgenden Beschwerden:
- Wirbelsäulen- und Gelenkschmerzen
- Arthrosen
- Muskelrheumatismus
- Erkältungskrankheiten
- Verspannungen im Nacken- Schulterbereich
- Kopfschmerzen, Migräne
- Blähungen bei Säuglingen
- Unterleibsbeschwerden
Sollten sie an Rheuma leiden, kneten sie das Kissen in angewärmtem Zustand.
Erwärmung:
- Mikrowelle: 3 Minuten bei 700 Watt
- Backofen: Zum Schutz des Stoffes in Alufolie eingewickelt bei 80-100 Grad, 15-20 Minuten.
- Im Winter kann man es auch einfach auf die Heizung legen.
- Das Kissen wird unter der Bettdecke nie so kalt wie das Wasser in einer Wärmflasche, sondern fühlt sich immer noch wärmer als die eigene Körpertemperatur an. Es nimmt unter der Bettdecke recht schnell die Körpertemperatur an. (Wir haben unsere Dinkelkissen immer im Bett unter der Decke, so wie die Kinder ihr Kuscheltier.)
- Im Winter kann man es auch einfach auf die Heizung legen.
- Soll das Kissen als Kältekompresse verwendet werden, legt man es einige Zeit in einem Frischhaltebeutel in den Tiefkühlschrank.
- Wenn das Kissen "müffelt", erwärmt man es im Backofen, wie oben beschrieben.
Herstellung:
- Dinkelkissen kann man ganz einfach selber nähen.
- 1 kg Dinkel (Getreideallergiker nehmen Reis)
- 40-50 cm x 60 -70 cm Stoff, kariert (näht sich fast ohne zeitaufwändiges abstecken), dunkel, da Dinkelkissen sich leider nicht waschen lassen. (Die Rückenpartie eines alten Herrenhemdes ist sehr gut dafür geeignet! So guten Stoff bekommt man meistens nicht im normalen Stoffladen)
- Eine Schmalseite des Stoffes 1 1/2 cm zur linken Seite umklappen und mit einer Naht festnähen.
- Den Stoff in der Längsrichtung mit der linken Seite nach außen auf einander legen und die beiden noch verbleibenden Seiten mit einer Naht schließen.
- Den Stoff umdrehen, die Naht ausstreichen und glattbügeln.
- In der Längsrichtung eine Mittelnaht nähen, dass zwei zusammenhängende „Schläuche“ entstehen.
- Nun den Stoff zweimal in der Länge zusammenfalten, und die drei Knickstellen mit Sicherheitsnadeln (!) am Rand markieren.
- 1 kg Dinkel auf 8 Tassen verteilen, in jeden Schlauch eine Tasse Dinkel füllen, mit einer Quernaht an der markierten Stelle schließen. Diesen Vorgang 3 x Wiederholen.
- Das Dinkelkissen ist fertig!
Zusätzliche Tipps:
Ist der Stoff länger, kann man auch 10 oder 12 Kassetten anfertigen, braucht dann aber mehr Dinkel.
Je nach Bedarf, kann man sich auch größere oder kleinere Kissen machen.
Für einen Säugling würde ich z.B. ein Kissen von 15 x 15 cm mit 4 Fächern und einer Füllung von 200 g machen.
Neulich habe ich ein Kissen von 50 x 70 cm und 30 Kassetten mit 2 1/2 kg Dinkel gefüllt. Eine Bekannte bat mich darum, weil sich damit vor der Massage der Rücken gut vorwärmen lässt, wenn der Patient auf dem Bauch liegt. Sie verteilt erst Öl auf dem Rücken, legt dann ein Handtuch drauf und danach das gewärmte Kissen, dass sie mit einer Decke abdeckt.
Wenn man den Kontakt mit dem (Plastik)Gelkissen vermeinden will: Dünnes Tuch dazwischen!
1,2,3...FREI!
Dinkelkörner sind härter als die anderen einheimischen Getreidekörner. Ein gut gepfelgtes Dinkelkissen schimmelt nicht. Das Dinkelkissen schmiegt sich dem Körper viel besser an, als jedes Gelkissen und hält die Wäreme sehr lang. Besonders im Nacken, ist das so wohltuend. Es gibt auch keinen Feuchtigkeitsstau unter dem Kissen, wie bei Plastikmaterialien.
Du müßtest es ausprobieren, um den Unterschied festzustellen, was aber sicherlich deinen Hygienevorstellungen widerspricht. Die Bakterien, die natürliche Materialien besiedeln schützen diese auch meist.
Ich frage mirch nur, warum sie bei uns im Krankenhaus bei der Pflege von Krebspatienten Dinkelkissen statt Gelkisssen oder Wärmflaschen einsetzen. Ich werde mich mal erkundigen.
Ökolatschengrüße von MEike