Im Folgenden soll beschrieben werden, welche Ernährung bei Durchfall am besten ist:
Mit Schale geriebener Apfel, vor dem Essen kurz stehen gelassen, bis er bräunlich wird. In Äpfeln (besonders in der Schale) ist Pektin (funktioniert u.a. ähnlich wie Geliermittel, aber eben rein pflanzlich), dass Flüssigkeiten im Darm binden kann.
Durch das Reiben bekommt man eine größere Oberfläche als durch das Kauen möglich wäre (es sei denn, man kaut jeden Bissen geschätzte 1000 Mal) und es wird mehr Pektin freigesetzt (normalerweise würde das wohl auch der Magen-Darm-Trakt übernehmen, aber bei Durchfall arbeitet er ja nicht mehr normal). Außerdem kurz stehen lassen, bis sich das Mus bräunt (=Oxidation mit der Luft). Nicht mehr als 2-3 geriebene Äpfel am Tag!
KEIN ZITRONENSAFT UND ZUCKER dazu! Zucker und Säure ist genug drin, nochmehr wäre zwar nett für die Zunge aber gar nicht nett für den angeschlagenen Magen!
Sonst noch gut:
Außer Tomatensuppen, so ziemlich alle Instantsuppen von Hühner- bis Spargelsuppe (hier kommt mal zu gute, dass da nichts Frisches etc. drin ist, was jetzt dem Darm noch mehr schaden könnte) oder sonstige salzige Suppen/Brühen ohne Fleisch und Gemüse (außer kleingeschnittene Möhre). Damit die verlorene Flüssigkeit und verlorene Mineralien, vor allem auch Salz, ersetzt werden.
- Gesalzenes Kartoffelmus (OHNE Milch!) und geriebene Möhre (gern auch gemischt)
- Zwieback, Salzstangen, etc. (trockenes, salziges Gebäck mit wenig Fett, weil das Flüssigkeit bindet)
- Pfefferminz-, Kamillen- und Fencheltee mit etwas Traubenzucker oder halt normalem Zucker
- Ab und zu eine Tasse leicht gesüßter, nicht zu stark aufgebrühter (nach 3 Minuten Teebeutel rausnehmen) schwarzer Tee (schwarzer Tee wirkt entwässernd)
- Keine Milch und Milchprodukte (damit ist alles von Joghurt bis Käse gemeint) nichts Fettiges, nichts saures (Ausnahme: geriebener Apfel)
- Nur wenig(!) Zucker (am besten Traubenzucker, der geht direkt ins Blut und muss vom Magen nicht noch erst "bearbeitet" werden wie Haushaltszucker) zum Süßen des Tees etc. - gleiches gilt für Honig.
- Kein Saft oder Obst/Gemüse (Rohkost außer der geriebenen Möhre und Apfel ist zu vermeiden, weil schwerer verdaulich und die Säuren und bei Obst der viele Zucker tun dem angeschlagenen Verdauungstrakt auch nicht gut.)
- Cola/Limo bei Durchfall/Erbrechen ist ein Mythos, Cola nimmt man nur im Auslandsurlaub notgedrungen als letzte Alternative zu möglicherweise verunreinigtem Leitungswasser (weil für die Cola im Normalfall "sauberes" Wasser benutzt wird) - hierzulande trinkt man einfach Tee. Ansonsten hilft Cola überhaupt nicht (schon allein die Kohlensäure tut bei Durchfall nicht gut, aber vor allem die extreme Menge Zucker).
- Keine kohlensäurehaltigen Getränke.
- Scharfe oder sonst wie "starke" Gewürze bitte auch vermeiden.
- Nichts kalt (gemeint ist aus dem Kühlschrank oder Gefrierfach) und auch nicht kochend heiß zu sich nehmen, sondern am besten warm bis lauwarm.
Ansonsten möglichst Bettruhe einhalten (sofern man nicht gerade wieder im Bad sitzt...), und versuchen, andere Leute nicht anzustecken (niemand anderem Essen zubereiten, die Hand geben, küssen, sich natürlich immer die Hände waschen, etc.)!
Bei Kindern versucht man es am besten mit den oben genannten Kräutertees (eine Sorte reicht, wenn das Kind z.B. keinen Fenchel- oder Kamillentee mag, bloß nicht reinzwingen!) dazu in kleinen (!), sich abwechselnden Portionen geriebener Apfel, Salzstangen und Kartoffelmus und vielleicht ab und zu etwas Instantsuppe. Das wird (vom Geschmack her) normalerweise am ehesten angenommen.
Nicht zu große Portionen auf einmal "reinzwingen" - davon wird dem Kind höchstens noch schlechter. Auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten (wenn das Kind keinen Tee mehr mag, dann zur Abwechslung mal ein bisschen Brühe oder Suppe, Hauptsache es bekommt genug Flüssigkeit).
PS: Durchfall kann vielfältige Ursachen haben, von "was falsches (oder in falscher Kombination) gegessen" bis hin zu ernstzunehmenden Viruserkrankungen.
Wenn die Sache mit den oben genannten Tipps nicht spürbar/sichtbar besser wird oder vielleicht trotz der Tipps sogar noch schlimmer wird, möglichst schon ab dem zweiten Tag zum Arzt gehen (wenn bekannt ist, dass gerade eine Magen-Darm-Erkrankung im Kindergarten/in der Schule/auf der Arbeit "umgeht" dann lieber gleich am ersten Tag)! Denn wenn ein hartnäckiges Virus (z.B. Noro-Virus) für den Durchfall verantwortlich ist, werden durch die oben empfohlene Ernährung zwar die Symptome (Durchfall) bekämpft, aber nicht die Ursache!
Zwieback bei Durchfall ist auch gut.
5 Punkte...
Auch gut zerdrückte Banane (auch etwas an der Luft liegenlassen zum Braunwerden).
Und eine solche Diät bitte langsam ausschleichen, wenn die Beschwerden verschwunden sind.
Gute Besserung
dei durchfall kann ich heilerde in wasser eingerührt oder schwarze schokolade empfehlen.
Einige Magen-Darm-Erkrankungen fangen auch ziemlich heftig an, so dass man über mehrere Stunden nichts im Verdauungssystem halten kann, weil sogar Wasser immer oben oder unten rauskommt. Dabei trocknet man schrecklich aus und fühlt sich irgendwann sehr sehr elend. Eine Kochsalzinfusion wirkt da Wunder, ich weiß von mehreren Leuten, die sie in solchen Fällen beim Hausarzt oder im Krankenhaus bekommen haben.
Und bei mir hilft der Joghurt.
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Richtig ist: Cola Nein, Salzstangen auch NEIN
Das Thema hatten wir bei frag-mutti wahrlich schon oft genug. Warum Cola nicht hilft, siehe im Text des Tipps.
Salzstangen sind nicht gut, da zuviel Salzgebäck nicht wie im Tipp beschrieben "Flüssigkeit bindet", sondern Im Gegenteil noch Flüssigkeit aus den Körperzellen zieht (-> Osmose), der Flüssigkeitsmangel verschärft sich noch.
Zudem braucht der Körper bei Durchfall an Salzen hauptsächlich Kalium, nicht das im Kochsalz enthaltene Natrium. Demzufolge sind z.B. Bananen oder Kartoffeln für den Elektrolythaushalt bei Durchfall viel besser.
Danke für den tollen Beitrag. Bei mir gab von meiner Mutter früher immer Haferschleim (mit Wasser gekochte Haferflocken, wichtig: ohne irgendwas jedoch mit einer Prise Salz). Wurde mir auch kürzlich von meiner Ärztin empfohlen als es mir längere Zeit übel war, aber das war dann mehr eine Magen als Darm-Geschichte :-)
Grüße
Man nehme Karotten / Möhren, schäle sie und schneide sie klein. Ich koche sie dann in wenig Wasser rund 2 Std und salze sie anschliessend. Dann püriere ich sie mit dem Mixstab und so wird sie in kleinen Portionen (1-2 dl) angeboten und gegessen. Sie kann von klein und gross gegessen werden, hat angenehmen Geschmack und ist auch für den Hund zB geeignet. Hat keine Nebenwirkungen!!