Topinambur-Brot

Fertig in 
Ein Korb enthält mehrere frisch gebackene Topinambur-Brote, die appetitlich auf einem hellen Tuch angeordnet sind.
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Ich mag Gemüse, das pflegeleicht ist und Rezepte, die wenig Zeit in Anspruch nehmen, sozusagen so nebenbei funktionieren und von alleine wächst. Genau so ein Gemüse ist die Topinambur! Wenig gärtnerischer Aufwand, große Ernte! Das Rezept vom Topinambur-Brot geht einfach, wenn man sich damit vertraut gemacht hat und man kann eine Menge Topinambur damit schmackhaft verarbeiten.

Möchte man täglich so ein Brot frisch herstellen, dann gart man gleich eine größere Menge Topinambur und stellt diese portioniert in den . In zwei Tagen sollte man sie dann für weitere Brote aufbrauchen. Nun zum Rezept:

Video-Empfehlung:

Zutaten

  • 150 g - 180 g Topinambur gegart
  • 62 g Grieß
  • 250 ml Wasser
  • 7 g Trockenhefe
  • 8 g Salz
  • 225 g Weizenmehl
  • 1 Ei bzw. 1 Messlöffel Trockenei
  • 1 TL Rosmarin
  • 1 TL Oregano
  • 1 TL Bohnenkraut
  • reichlich Kartoffelstärke zum Wenden
  • Zerstäuber mit Wasser, kann man, muss man aber nicht

Zubereitung

  1. Die Topinambur wird geschält und im Backrohr bei ca. 190 Grad Ober- und Unterhitze 30 Minuten weich gegart. Alternativ dazu würfeln und im Topf mit 1 cm Wasser darauf und Deckel weich dünsten. (Diese Tätigkeit und den Grieß kochen mache ich gleich morgens nach dem Frühstück). Danach mit Stabmixer mixen oder mit einer Gabel zerdrücken.
  2. Den Grieß mit dem Wasser unterrühren, 5 Minuten einkochen. Wenn es dick geworden ist, beiseitestellen.
  3. Restliche Zutaten vorbereiten: Mehl in die Rührschüssel durch ein Mehlsieb seihen. Salz auf die eine Seite geben. Hefe auf die andere Seite.
  4. Dann kommt der Topinambur Brei dazu, die Kräuter und das Ei. Ich verwende gerne das Trockenei, da ich dieses im Schrank neben der Hefe stehen habe und dieses auch nicht kleckert.
  5. Alle Zutaten langsam mit der Rührmaschine zusammenkneten, dann etwas rascher. Maximal habe ich 5 Minuten gerührt. Der Teig ist sehr schwer und auch sehr klebrig. Das macht nichts, das soll so sein! Ich warte auch nicht, bis die Zutaten Zimmertemperatur haben, im Gegenteil, ich rühre die noch heißen Zutaten gleich alle zusammen.
  6. Den Teig reichlich mit Stärke bemehlen und sofort mit der Teigkarte Teiglinge abstechen und in ebenso reichlich Stärke zu einer kleinen Stange rollen. Ein Kneten per Hand ist nicht nötig. Dann drehe ich die Stange leicht ein, das sieht interessanter aus.
  7. Sofort auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Mit dem ganzen Teig so verfahren.
  8. 20-30 Minuten gehen lassen. Das Backblech mit Küchentuch abdecken. Da der Teig sehr schwer ist, geht er in dieser Zeit nicht sonderlich auf.
  9. Kurz vor dem Backen mit Wasser besprühen, muss man aber nicht. Es wird aber eine Spur knuspriger dadurch.
  10. In der Zwischenzeit das Backrohr auf 250 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und das Gebäck auf mittlerer Schiene einschieben und sofort ca. 100 ml Wasser auf den Backofenboden schütten und sofort die Türe schließen. Das muss zügig gehen und vor allem nicht die Nase darüber halten! Denn sonst bekommt man unweigerlich den heißen Dampf ins Gesicht!
  11. Dann 15 Minuten backen und danach auf 190 Grad retour stellen, kurz das Rohr aufmachen, um überschüssigen Dampf abzulassen und weitere ca. 10 Minuten fertig backen. Sind alles nur ca. Angaben, da jeder Backofen etwas anders ist. Ihr wisst aber bestimmt selbst am besten, wie euer Ofen funktioniert.

Vielleicht hört sich dieses Rezept für Anfänger in der Küche sehr aufwändig an. Lasst euch bitte nicht entmutigen. Daher hier nochmals kurz der Ablauf kompakt geschildert:

Ablauf kompakt

  • Topinambur garen und mixen.
  • Grieß einkochen.
  • Alles zusammenmischen und 5 Min. maximal kneten.
  • Gleich anschließend Stangen formen und reichlich in Mehl wenden.
  • Auf das Backblech legen.
  • 30 Minuten gehen lassen.
  • Bei 250 Grad Ober- und Unterhitze ins Rohr stellen, mittlere Schiene.
  • 100 ml Wasser auf den Backofenboden schütten.
  • Für 15 Minuten backen.
  • Dann auf 190 Grad retour stellen.
  • Kurz die Türe öffnen zum Dampf entweichen.
  • Weitere 15 Minuten backen.

Das schaffen auch alle Anfänger!

Gutes Gelingen und liebe Grüße Sally.

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4 Kommentare

Hört sich für mich interessant an. Muss ich nur schauen, wo ich Topinambur bekomme, da ich in ländlicher Gegend wohne. Werde es berichten, wenn ich das Brot gebacken habe. Danke auf jeden Fall für das Einstellen.
In regionalen Plattformen bieten sicherlich Leute Topinambur zum Verkauf an. Meist auch mit Versand. Es lohnt sich ein paar davon in mindestens 50 Liter Töpfe zu setzen. Wenn man im Garten Platz hat gedeihen sie dort mit Dünger prächtig.
Wer noch nie Topinambur gegessen hat, sollte mit geringeren Mengen pro Tag beginnen. Topinambur enthält Inulin, das im menschlichen Verdauungstrakt nicht verdaut wird, also ein Ballaststoff ist und damit für sehr durchschlagenden Erfolg in Bezug auf Verdauung sorgen kann. Der Verdauungstrakt kann sich aber an Topinambur gewöhnen, wenn man die Tagesmenge langsam steigert.
Zu der Rezeptzutat "Trockenei": ich rate davon ab, da es sich um ein verarbeitetes Ei-Produkt handelt, demzufolge keine Angaben über Herkunft, Haltungsweise der Hühner und Mindesthaltbarkeitsdatum der verarbeiteten Eier nötig sind. Wer will heute noch Ei aus tierquälerischer Käfighaltung, womöglich aus außereuropäischen Ländern importiert und/oder sogar nach Ablauf des MHD zu Eipulver verarbeitet, in seiner Küche verwenden?
Zum Thema "alles heiß verarbeiten": Hefe ist ein Sensibelchen in puncto Temperatur. Hefen sind Lebewesen, die ihren Stoffwechsel nur innerhalb eines begrenzten Temperaturbereiches betreiben können, zwischen 32 und 38 Grad so optimal, dass die von uns gewünschte Triebkraft für den Teig zustande kommt. Temperaturen darüber mindern die Triebkraft, ab 45 Grad werden die Hefezellen so geschädigt (bzw. ihre Stoffwechselenzyme), dass die Triebkraft gegen Null sinkt.
Meine Oma pflegte immer zu sagen: "Fett und Hitze sind Feinde der Hefe". Vermutlich ist die Unkenntnis darüber der Grund, weswegen viele Hefeteig-Anfänger schon einmal einen Misserfolg verbuchen mussten und danach vor ihm zurückschrecken.