Erst kürzlich habe ich dünnen Stoff überreicht bekommen mit der Bitte, aus einem 1,20 x 3m langen Schal, 2 unterschiedlich kurze Stores zu nähen. Oh, je, schon beim Anfassen ahnte ich nichts Gutes.
Da sich für die Saumkanten oben und unten kein Webfaden ausziehen ließ, an denen ich mich hätte orientieren können, legte ich den Schal im Stoffbruch gefaltet auf den Teppich, die Oberkanten schön aufeinander und beschwerte diese mit sog. Fixiergewichten, die ich auch sonst beim Zuschneiden von Stoffen auf dem Tisch (Patchworkmatte drunter) verwende.
Diese Gewichte haben an ihrer unteren Fläche 3 Zacken/Stifte, mit denen sie sowohl durch den Stoff, als in meinem Fall auch in den Teppich greifen und den Stoff festhalten, sodass nichts verrutschen kann (mal ein schönes Geschenk, denn leider sind immer nur 2 Gewichte in der Packung und nicht gerade preiswert).
Dann konnte ich den Schal auf dem Teppich schön glatt ziehen und mit einem Maßband ablängen. Zum Markieren der unteren Saumkante benutzte ich (m)ein langes Patchworklineal und statt Schneiderkreide diesmal einen Seifenrest (dünne Kante!). Die Schneiderkreide wäre mir beim Hochheben des Stores vermutlich wieder "abgeblättert"...
Noch einige Ergänzungen:
- Vor dem Ablängen durchaus bügeln, damit man die (auch später glatte) Fläche besser=exakter ausmessen kann.
- Wenn die als erste aufgezeichnete Saumlinie durch den Stoff schimmert, beim Gestalten der zweiten Saumhälfte diese Kante einfach nachzeichnen = durchpausen.
- Wenn keine Fixiergewichte vorhanden sind, tun es auch schwere Gegenstände.
- Wenn man viel mit langen Stoffbahnen arbeitet, statt eines Maßbandes evtl. einen langen Vierkantstab nehmen (Baumarkt), den man selbst nach Belieben mit einer cm- oder inch -Einteilung versehen kann. Er lässt sich besser greifen als ein Maßband, dessen oberes und unteres Ende man ja immer korrekt und parallel zum Fadenlauf hinlegen muss und das immer verrutscht, wenn man auf dem Teppich hin- und herkriecht ...
- Wenn 2 Schals (die später nebeneinander hängen) die gleiche Länge haben sollen, diese vor jedem Kürzen oder Nähen an einer Längskante mit großen Heftstichen verbinden. Dann die obere und / oder untere Saumkante in allen Einzelheiten markieren,die Schals von einander trennen und dann einzeln weiter bearbeiten. So ist gewährleistet, dass die Schals wirklich identisch werden.
- Wenn 2 Schals später an einer Längskante ohnehin zu einem breiten Vorhang zusammengenäht werden sollen, dies vor allen anderen Arbeiten ... als allerersten Schritt tun! Dann hat man schon mal nur eine Fläche, an der man dann weiter arbeiten kann und alle Säume/ Umschläge ... an allen Stellen völlig identisch werden.
- Wenn ich die Möglichkeit habe und die Schals Zimmerhöhe/-länge haben, nähe ich den Saum unten noch nicht, sondern hänge ich sie nach dem Nähen der Oberkante erst ans Gardinensystem ... und länge sie - auf dem Fußboden hockend - ab, d.h., erst jetzt stecke ich die untere Saumkante ab. Ich habe es nämlich schon öfter erlebt, dass der Fußboden nicht plan ist - das zerstört dann später den Gesamteindruck einer fertigen Gardine, wenn der Saum scheinbar schief ist).
Vielleicht habt ihr ja noch Ergänzungen ... Freue mich drauf!
In letzter Zeit nähe ich nicht mehr die ganzen Gardinen selbst, sondern nur Fertig-Schals, die grundsätzlich zu lang sind, muß ich unten kürzen. Je nach Höhe der Gardinenstange usw. unterschiedlich und dabei habe ich schon mehrfach festgestellt, dass die ganz schnell runtergenäht wurden, also oben schon mal schief oder wellig und deshalb das Abstecken dem Fußboden angepasst äußerst wichtig ist.
Danke nochmals
Sabine
Das wird wohl nicht helfen, vielen Dank für Dein Angebot, aber eigentlich versteh ich gar nichts von Deiner Anleitung, vor allem das mit der Seife nicht und dem Patchwork-Dingsbums.
Dass mit dem zusammennähen oder heften bei nebeneinander hängenden Teilen, das schon.
Nachdem ich aber wohl nicht mehr so viel nähen werde, muß es auch nicht sein. Ich freu mich auf alle Fälle, dass nicht nur ich alleine am Boden rumrutsche zum abstecken. Dachte schon, ich hätte einen Vogel, weil ich das so genau haben will. Hab grad gestern wieder welche abgesteckt. Muß sie allerdings erst noch abnehmen, nähen und waschen und wieder aufhängen und freu mich dann über mein schönes Fenster.
Da hätte ich aber grad noch eine Frage, wenn Du schon so eine Fachfrau bist:
Ich hab die Seitenschals gerne hochgebunden, ob mit Schlaufe oder Bügel. Wie bitte kürzt man die, damit das ordentlich ausschaut? Sie sind natürlich genauso zu lang wie die mittleren, dünnen.
So kurz wie die Voile-Schals, dann sieht es zu kurz aus. Näht man die schräg, so wie sie hängen, wenn man sie vorne hochbindet und hinten gerade zieht? Wobei man das aber bestimmt jedesmal anders erwischt.
Weist was ich meine? Oder wie macht man das?
Würde mich freuen über einen kleinen Tipp, hab gestern wieder so viel hin und her überlegt.
Danke!
Habe da aber noch eine Frage: Was meinst du mit "Bügel" zum Hochbinden? Schlaufen und Schleifen kenne ich...
Dann noch zur von mir erwähnten Seife: Weil Schneiderkreide sich auf glatten Stoffen leicht verwischt, bevor man überhaupt gesteckt geschweige denn genäht hat, verwende ich zum Markieren ein altes, trockenes und somit hartes Seifenstück, das gern so abgenutzt worden sein sollte, dass es schon sehr flac(!) ist. Dann hat das Seifenstück eine ganz schmale Kante, mit der man wunderbar auf Stoffen zeichnen und die Seife problemlos auch wieder wegwischen kann (am Stoffrest probieren). Falls deine Seife noch nicht so dünn ist, ggf., wenn du es bald ausprobieren möchtest, am Rand mit dem Messer flach schneiden/ hobeln. Dieses Stück Seife liegt bei mir fortan zwischen all den anderen Nähutensilien und gehört einfach dazu.
Mir fällt gerade ein, wenn du unterschiedliche Gestaltungmöglichkeiten zur Auswahl hast: Drapieren - Fotografieren und am Rechner den Gesamteindruck entscheiden!
Viel Freude beim Schneidern und Gestalten!!!
Liebe Grüße - Fragen immer gern wieder!
Danke für Deine ausführliche Antwort. Das mit der Seife anstatt Schneiderkreide hatte ich im Prinzip schon verstanden, nur weiß ich leider nicht was Du damit anzeichnest. Aber bitte jetzt nicht ärgern, vielleicht steh ich auch grad nur mal auf der Leitung.
Das mit dem Bügel, was Du nicht verstehst ist jetzt vielleicht ein bißchen schwierig zu erklären ohne Foto: Es gibt z.B. beim Dän.Bettenl..... solche Metallbügel, die werden fest an die Wand geschraubt und da kann frau dann die Übergardinen drüberhängen und drapieren. Dann braucht man keine extra Haken und auch keine Bänder, Borten oder Ketten, weil der Bügel das alles in einem ist. Der ist an der einen Seite offen, da hängt man die Gardinen rein und zieht sie Richtung Fenster dann schön drapiert raus.
Du meinst mit der Länge wie die anderen - ich soll die Übergardinen praktisch gleich kürzen wie die Mittelschals aus Voile und dann zum Fenster hin eben raffen und zur anderen Seite gerade ziehen, dann sind sie gleich lang wie die mittleren Schals. Hab ich das richtig verstanden? Dann ist aber das drapierte viel kürzer, sieht das gut aus?
Ansonsten danke auch für den Tipp mit am Rechner anschauen, hast recht das wär am einfachsten.
Deine drapierten Übergardinen sind in jedem Fall ja nur zur Fenstermitte hin kürzer, weil sie gerafft... sind - das ist aber korrekt! Stöbere vielleicht noch mal selbst im Internet und schaue dir dekorierte Bilder an! Viel Erfolg!
Danke noch einmal.Die pdf vom Otto kann ich leider nicht öffnen, aber das dürfte an meinem Adobe Reader liegen. Weiss nicht was der hat?
Aber Dein Vorschlag wird ohnehin das g'scheiteste sein. Hab sie ja schon hängen, nur sie sind eben zu lang am Ende und bisher wußte ich ehrlich nicht wie das eigentlich gehört. wenn in der Mitte auch noch Vorhänge sind. Sonst ist es ja egal. mit z.B. Scheibengardinen.