Weil ich dieses Material in einem anderen Tipp angesprochen habe, hatte ein Mitglied die Idee, ich möge doch SnapPap doch mal unter einem gesonderten Tipp einstellen. Dem komme ich hier sehr gern nach, in der Hoffnung, noch viele andere auf direktem Wege mit meiner Begeisterung über diesen Werkstoff anstecken zu können.
Trendmaterial SnapPap - ein veganes Leder
SnapPap ist ein ziemlich neu auf dem Markt befindliches Material, das man als "veganes Leder" bezeichnen kann. Ich selbst habe mir erst einmal Proben im A4-Format schicken lassen, um es anfassen und vor allem waschen zu können.
Ja, ihr habt richtig gelesen: Dieses papierartige nachhaltige (!) Material (es wird aus Kunststoff und Zellulose mit einem Latexkern hergestellt) kann man nicht nur bis 60 Grad waschen (es färbt nicht und franst nicht aus), sondern auch noch in den Trockner stecken. Beim Waschen läuft es nur ganz minimal ein, wird aber etwas weicher und griffiger im Gegensatz zum Kauf: Da war es völlig glatt, aber zunächst erschreckend hart ... Zudem zerknittert es beim Waschen ein wenig, was dem Material aber einen zauberhaften Vintage-Look und Lederoptik verleiht. Wenn man es in feuchtem Zustand vor dem Aufhängen zum Trocknen noch ordentlich von Hand knüllt, kann man diesen Look verstärken. Zu dicke Kniffe kann man problemlos wieder ausbügeln.
Ich selbst habe meine SnapPap-Vorräte komplett in einem gewaschen, damit sie für später dann schon den Finish-Look haben und ich bei einer anstehenden Verarbeitung nicht erst das Waschen und Trocknen abwarten muss, sondern mit der Verwirklichung von Ideen gleich loslegen kann.
Schadstoffe wie PVC oder BPA sind in SnapPap nicht enthalten: Somit es weder für unsere Gesundheit noch für die Umwelt schädlich!
Nun aber zu den nicht enden wollenden Verarbeitungs-Möglichkeiten von SnapPap: Man kann es nicht nur vernähen (Ledernadel!) sondern auch lochen, stanzen, verkleben, mit Stempelfarbe und / oder Transferfolie bedrucken, besticken (von Hand - mit der Maschine), bemalen, darauf zeichnen, es bestempeln, beflocken, beprägen, bügeln und färben, des Weiteren wunderbar ohne Fransen mit der Zackenschere schneiden. Muss ich jetzt noch viel zu den Einsatzmöglichkeiten von SnapPap sagen: Es ist eine never-ending-story, die sich daraus ergibt ...
Leider gibt es SnapPap zzt. nur in sehr gut sortierten Bastelgeschäften, natürlich im Internet und neuerdings auch bei Internet-Stoff-Einzelhändlern. Es wird in fünf Farben angeboten: Weiß, Hellbraun, Dunkelbraun, Grau und Schwarz - dabei in A4-Zuschnitten, im A3-Bogen-Format oder von der Rolle mit den Maßen 50 x 150 cm oder 100 x 150cm (bitte unbedingt Preise vergleichen).
Zum Kauf der wenigen erhältlichen Bücher zur Verarbeitung von SnapPap kann zumindest ich nicht unbedingt raten, weil die Auswahl der dort vorgestellten Objekte verständlicherweise nicht jedermanns Geschmack trifft und das Buch erfahrungsgemäß dann doch bald irgendwo in der Ecke rumliegt. Googelt lieber stattdessen, staunt über die supervielen Anregungen im Internet und ladet euch dort das für euch Interessante runter!
Mir fallen noch gerade drei Hinweise ein:
1) SnapPap bitte nicht mit Stecknadeln stecken, weil es dann bleibende Löcher gibt, sondern mit Wäscheklammern, Fold-Over-Klammern oder den tollen Wonder Clips verbinden, die wie Mini-Wäscheklammern aussehen und Stofflagen sehr stramm verbinden – u.a. hier zu kaufen: https://www.amazon.de/Clover-MIDH15-Stoffklammern-Inhalt-Wonder/dp/B004ZKPX8A. Unbedingt wie immer Preise und Verpackungseinheiten vergleichen!
2) Weil ich SnapPap auch für die Herstellung von Labels verwenden möchte, habe ich drei Sorten / Stärken von Stiften ausprobiert: Vor dem Waschen auf Stoff bzw. SnapPap und dann noch mal anschließend. Die Markennamen der verwendeten Stifte könnt ihr direkt ablesen.
Die Markennamen der verwendeten Stifte könnt ihr direkt ablesen. Allerdings werdet ihr im Netz auch Hinweise auf andere brauchbare, weil wasserfeste und nicht ausfransende Stifte finden ...
3) Das Internet bietet eine Unmenge an Ideen bezüglich des Arbeitens mit SnapPap. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich möchte die tollen Ideen und Anregungen, die ich im Netz finde, eigentlich immer irgendwo „sammeln“, damit ich sie später mal nutzen kann, wenn ich Zeit und Lust und das Material dazu habe. Dazu braucht man bekanntlich die Internetadresse (Link).
Wenn man sich die Links der aufgerufenen Seiten nicht immer kopieren und irgendwo speichern möchte (was auch sehr zeitaufwendig ist und man nach längerer Zeit nicht mehr weiß, wo/worunter man gespeichert hat), kann man sich dazu bei „Pinterest“ anmelden. Das ist ein soziales Netzwerk, das nicht zum Ziel hat, sich wie z. B. bei facebook „verbal“ auszutauschen, sondern der User hat die Möglichkeit, Angebote/Bilder/Videos aus dem Internet gleich zusammen mit der dazugehörigen Internetadresse (Link) dauerhaft und auf sehr bequeme Art zu speichern. Ein Beispiel: Man findet im Netz z. B. eine super Anleitung für Schlüsselanhänger aus SnapPap. Diese Anleitung kannst du bei Pinterest auf einer online erstellten eigenen persönlichen „Pinnwand“ speichern. Stelle dir dazu deinen Kühlschrank oder ein memoboard vor, an dem viele Merkzettel kleben. Genau so sieht es bei Pinterest dann auf dem Bildschirm aus: Deine / eine Pinnwand besteht dann aus lückenlos nebeneinander platzierten Bildern, denen im Hintergrund unsichtbar nähere Angaben zugeordnet sind.
Nach der einmaligen Registrierung bei Pinterest (nur mit einer E-Mail-Adresse, aber ohne Klarnamen oder andere persönliche Daten) bedarf es dann nur eines Klicks, und Pinterest “merkt“ sich im Hintergrund den Link zu genau der Webseite, auf der man diese Anleitung für das Nähen eines Schlüsselanhängers aus snappap gefunden hat. Zu einem beliebigen Zeitpunkt kann ich mich dann wieder bei Pinterest einwählen und eine der von mir selbst angelegten Pinnwände anklicken. Auf dem Bildschirm des Rechners erscheinen dann sofort in Bildform alle von mir gespeicherten Hinweise aus dem Internet (denke an den Kühlschrank: Viele kleine Zettel für viele kleine Notizen) - bei Pinterest in Form von Bildern. Diese kleinen Bilder werden „Pins“ genannt.
Wenn ich dann auf einen beliebigen Pin klicke, werde ich gleich auf die entsprechende Webseite weiter geleitet und gelange dann augenblicklich zu der ehemals von mir ausgewählten Anleitung für den Schlüsselanhänger!
Das Motto ist: Ich pinne einen Artikel, ein Foto oder auch ein Video - Pinterest merkt sich dies und speichert es ab - ich rufe es wieder auf und Pinterest führt mich zu genau der Webseite, auf der das Foto ... aufgeführt ist - und das alles in Sekunden!
Weiter unten mal ein Beispiel für eine solche Pinnwand: Wenn ihr den Link anklickt, sucht euch dann mal irgendeinen „Pin“ aus, klickt ihn an, und er erscheint sofort solo auf eurem Bildschirm. Dann klickt ihr ihn noch mal an und es öffnet sich die komplette Webseite, auf der man ihn beim Googeln finden würde, denn: Pinterest hat sich die Adresse quasi gemerkt“:
Pins auf Pinterest
Abschließend muss ich euch allerdings dann doch noch vor der Anschaffung von SnapPap warnen, denn die Verarbeitung macht einfach süchtig - etwas, was bei vielen Frauen allenfalls sonst nur Handtaschen, Schuhe und Schals schaffen ;-)
Wenn so manches noch unklar geblieben ist, bitte sehr gern nachfragen!
Tipp der Redaktion:
Bei Amazon gibt's das Trendmaterial SnapPap im Angebot
radfahrende Mutti
Hast du schon mal versucht das zu färben und welche Farben sind da geeignet? Batikfarbe?
Das Material klingt superinteressant, aber leider finde ich nur Brauntöne etwas langweilig.
Kreativling