Ich hatte das Problem, dass in 8 m Höhe die Dachrinne übergelaufen ist. Mit einer Leiter wollte ich nicht mehr in diese Höhe. Dieser Tipp ist für alle, welche in ca. 3 m Entfernung von diesem Fallrohr ein Dachfenster haben und das letzte Stück des Fallrohres entfernen können.
Benötigte Arbeitsmittel:
Ich habe 2 Teleskopstangen a. 4 m, einen handelsüblichen Gartenschlauch, eine 80 cm lange Rundbürste mit 12 cm Durchmesser, wiederlösbare Kabelbinder, ein Notebook für die Endoskopkamera und eine 10 m lange wasserdichte Endoskop-Kamera verwendet. Statt dem Notebook und der Endoskopkamera kann man notfalls auch einen Handspiegel an der Teleskopstange fixieren.
Arbeitssicherheit:
Kontrolliert bitte vor Lösen des letzten Stücks des Fallrohres oberhalb des Bodenablaufes, ob das darüberliegende Fallrohr noch ausreichend fest mit der Wand fixiert ist. Falls dieses beim Entfernen des unteren Fallrohres nachrutscht, kann sich sonst oben die Verbindung zwischen Dachrinne und dem Fallrohr lösen.
Beim Arbeiten auf dem Dach nur mit dem Oberkörper aus dem Dachfenster herauslehnen und nicht weiter. Ansonsten besteht Absturzgefahr. Die ganz hartgesottenen unter den Problemlösern, welche das Dach unbedingt betreten wollen, sollten dies nur mit entsprechender Ausrüstung (Fallgurt) und in Anwesenheit einer zweiten Person, welche innen bleibt, machen.
Die beiden Teleskopstangen habe ich mit Seilen gegen ein Herabfallen vom Dach gesichert.
Doch nun zur eigentlichen Problemlösung:
Das letzte Stück des Fallrohres über der Erde wird entfernt und unter das offene Fallrohr ein großer Eimer gestellt. Dies verhindert, dass der Dreck der ausgetragenen Verstopfung weiter unten den Kanal nach dem Fallrohr verstopft.
An der ersten Teleskopstange wird die Endoskopkamera angebracht und sich die Verstopfung erst einmal angeschaut.
Danach wird bei der zweiten Teleskopstange die in 90° gebogene Runddrahtbürste (siehe Bild) mit wiederlösbaren Kabelbinders befestigt. Bitte die Kabelbinder richtig fest zuziehen, damit sich die Bürste in keinem Fall von der Stange löst. Nun kann man mit dieser Bürste in dem Ablauf des Fallrohres stochern und mit dem Gartenschlauch dann die gelockerten Teile nach unten spülen. Unten sollte am besten bei diesen Arbeiten eine zweite Person stehen, welche kontrolliert, ob der Bereich darunter auch frei ist, damit potenzielle Besucher keinen Dreck oder Wasser abbekommen. Wenn der Ablaufbereich wieder frei ist, in meinem Fall waren es kleine Ästchen und hauptsächlich Nüsse von den Vögeln, kann man dies mit der Kamera kontrollieren. Dann kann man den Strahl des Wassers auch etwas stärker stellen und das Dach in diesem Bereich und die Dachrinne gleich mit abspritzen. Wenn Dreck in der Dachrinne ist, kann man den Gartenschlauch ebenfalls an der Teleskopstange befestigen und diesen mit dem Gartenschlauch aus der Dachrinne spülen.
Dann alles wieder zusammenbauen und das Problem ist gelöst. Ich habe mich bewusst gegen die beiden Systeme mit Sieb im Fallrohr und den Gitterplatten über den Dachrinnen entschieden. Bei den Gitterplatten habe ich abgesehen von den Kosten keine Erfahrung was passiert, wenn sich diese zusetzen. Sowohl hier, wie auch bei dem Sieb, stellt sich mir die Frage, wie ich den Dreck nach unten kriege, wenn einmal etwas verstopft ist.
Ist er fertig mit der beauftragten Arbeit, erstellt er mir die Rechnung und dann wird er bezahlt. Fertig! Diese entstehenden Kosten zahle ich gern und guten Gewissens.
Da werde ich mich doch ganz sicher nicht auf so ein umständliches und nicht gerade ungefährliches Reinigungsmanöver mit selbstgebastelten Gerätschaften einlassen!
Mein Dachbodern ist allerdings auch mehr ein Dachgeschoss mit betonierter Decke. Wenn ich hier keine Leiter vernünftig stellen könnt würde ich mich auch nicht (nur mit) dem Oberkörper aus dem Dachfenster lehnen.
Was die entstehenden Kosten anbelangt, so weiß ich, daß Eigentum nicht nur Vorteile hat, sondern auch von Zeit zu Zeit Kosten verursacht. Mich stört das nicht und ich begebe mich ganz sicher nicht freiwillig in mögliche Gefahren, nur um ein paar Euro am falschen Ende einzusparen!
Und ja, logisch kommen die Handwerker hier zu zweit, schon aus dem Grund, daß der eine die Arbeiten an den Dachrinnen ausführt und der andere für die Sicherung des Kollegen zuständig ist. Es ist ja wohl normal, daß man mit Begleichen der Rechnung u. a. auch beide Handwerker bezahlen muß.
Vorteil einer professionellen Reinigung durch eine Dachdeckerfirma ist auch, daß man die offizielle und durch Überweisung bezahlte Rechnung bei seiner Steuererklärung einsetzen kann.
Allerdings mußt Du für ein weiteres Eigentum. Zweitwohnungssteuer bezahlen, das ist nun mal so.
Im Ausland "ticken" die Handwerker anders. Wenn man damit nicht leben kann, ist das natürlich schlecht, aber - egal wo im Ausland - leider der Normalfall.