Eben noch schnell das Dokument abspeichern und ab geht’s in den Feierabend. Doch dann blinkt das Anti-Virus Programm auf: Es wurde eine Schadsoftware entdeckt. Aber was tue ich, wenn mein Computer infiziert ist?
Hacker produzieren immer wieder Software, die uns schaden soll und häufig unbemerkt auf unseren Computern landet. Mit welchem Ziel Schadsoftware entwickelt wird, ist ganz unterschiedlich. Manche Programme sollen die Daten der Nutzer ausspähen, indem sie zum Beispiel Passwörter kopieren. Andere löschen unsere Dateien oder blockieren den Rechner.
Manchmal bemerke ich den Befall meines Computers daran, dass er ungewöhnlich langsam wird. Oder aber von meinem Mailprogramm gehen plötzlich Unmengen von Mails aus, die ich nie geschickt habe. Es kann aber auch sein, dass ich auf meinem Bildschirm plötzlich den Hinweis lese, dass mein Computer befallen ist – sei es vom Schadprogramm selbst oder von meinem Virenscanner. Habe ich mir eines dieser Schadprogramme eingefangen, sollte ich schnell handeln.
Tipp 1: Passwörter ändern
Wenn der Computer mit einem Schadprogramm infiziert wurde, besteht immer die Gefahr, dass unsere Passwörter ausgespäht wurden. Deswegen ist es wichtig, dass ich schnell alle Passwörter ändere, die ich im Internet benutze. Das geht natürlich nur von einem anderen Computer aus, der nicht mit einem Virus infiziert wurde. Zu den wichtigen Passwörtern gehören zum Beispiel die Zugangsdaten für das Onlinebanking, den E-Mail-Account oder soziale Medien.
Tipp 2: Virenprogramm durchlaufen lassen
Wenn ich noch kein Anti-Viren-Programm auf dem Computer installiert habe, ist das der nächste Schritt. Wichtig ist dabei, dass das Schutzprogramm auf dem neuesten Stand ist. Nur dann erkennt es auch Schadsoftware, die noch relativ neu ist. Sobald das Programm durchgelaufen ist und Viren gefunden hat, löscht das Programm diese normalerweise automatisch.
Tipp 3: Daten sichern
Da ich bei einer Schadsoftware nicht weiß, in welcher Form sie meinen Computer manipuliert, müssen Daten schnell abgespeichert werden. Alle wichtigen Dokumente sollte ich also auf eine externe Festplatte oder den USB-Stick übertragen. Aber Vorsicht: Falls der Virus noch auf dem Computer ist, kann es passieren, dass ich diesen auch mit auf den Datenträger kopiere.
Deswegen müssen die Daten vor dem erneuten Zurückübertragen auf den Computer unbedingt auf Viren geprüft werden.
Wenn ich nicht ausschließen kann, dass eine Datei einen Virus enthält, ist es im Zweifel besser, ein Dokument zu löschen und es neu zu erstellen. Bin ich mir nicht sicher, ob ein Programm oder eine Datei virenfrei ist, sollte ich in jedem Falle die Daten von einem Experten prüfen lassen.
Tipp 4: Start im abgesicherten Modus
Den Computer starte ich jetzt im abgesicherten Modus neu. Damit kann ich manchmal verhindern, dass auch das Schadprogramm mitgestartet wird. Dazu wird während des Neustarts von Windows die Taste „F8“ gedrückt. Nach dem abgesicherten Neustart lasse ich das Virenprogramm noch einmal durchlaufen.
Tipp 5: Start von externem Laufwerk
Wenn der Virus auch jetzt noch vorhanden ist, starte ich den Computer über ein externes Laufwerk neu. Dazu lege ich entweder die CD mit dem Betriebssystem ein oder ich starte das System über ein anderes Medium. Im BIOS-Menü kann ich nun einstellen, wo der Computer zuerst nach seinem Startsystem suchen soll. Das BIOS-Menü erreiche ich während des Neustarts durch den Klick einer Taste - die aber je nach Betriebssystem unterschiedlich ist.
Bin ich im BIOS angelangt, wähle ich in den Einstellungen aus, dass der Rechner von der CD oder dem USB-Stick aus neu starten soll. Wenn der Computer hochgefahren ist, muss ich nun nochmal das Anti-Viren-Programm durchlaufen lassen.
Tipp 6: Verdächtige Programme deinstallieren
Wenn ich vor kurzem ein Programm installiert habe, liegt es nahe, dass die neue Software der Verursacher der Infektion ist. In dem Fall sollte ich versuchen, dieses Programm zu deinstallieren. Unter dem Menüpunkt Systemsteuerung kann ich alle installierten Programme sehen und die Neuesten einfach auswählen und deinstallieren.
Tipp 7: System wiederherstellen
Wenn das Schadprogramm jetzt immer noch auf dem Computer ist, hilft vielleicht eine Systemwiederherstellung. Der Computer setzt dann alle Einstellungen wie Dateien, vorhandene Software und Ähnliches auf einen früheren Zeitpunkt zurück. Wir wählen dafür aus den angebotenen Optionen einen Zeitpunkt in der Vergangenheit aus, als der PC noch nicht infiziert war. Aber Vorsicht: Alle wichtigen Dateien sollten spätestens vor diesem Schritt gespeichert werden. Ansonsten sind alle aktuelleren Inhalte weg.
Tipp 8: Neuinstallation
Wenn auch jetzt noch ein Schadprogramm auf dem Computer ist, bleibt nur noch die Neuinstallation des Betriebssystems. Bei diesem Schritt werden dann aber endgültig alle Daten gelöscht. Auch hier gilt es deswegen, vorher alles abzuspeichern. Eine andere Alternative ist es, einen Fachmann zu beauftragen, der das Problem genauer untersucht. Mit viel Glück findet er den Fehler auch, ohne dass alle meine Daten hinterher weg sind.
Tipp 9: Ursachen finden
Oft weiß ich nicht unbedingt, wie das infizierte Programm auf meinem Computer gelandet ist. Falls ich den Weg aber doch rückverfolgen kann, sollte ich auch andere Personen vor der Gefahr warnen. Falls ich in der Zwischenzeit schon Daten an andere Personen weitergegeben hatte, sollte ich auch diese informieren. Original-Datenträger werden zwar in der Regel geprüft, aber falls ich den Virus auf diesem Weg bekommen habe, sollte ich das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik informieren, damit diese die Gefahr schnell stoppen können.
Tipp 10: Don't Panic!
Obwohl ein Virus oft mit viel Stress verbunden ist, bringt es nichts, in Panik zu geraten. Deswegen ist es besser, erstmal den Computer auszuschalten und Ruhe zu bewahren. Dann kann ich mir in Ruhe überlegen, wie ich das Problem Schritt für Schritt angehe – oder mir Hilfe holen. Und mit etwas Glück, ist der Fehler dann auch wieder schnell behoben.
Kreativling
Eigene Daten auf externe Festplatte sichern mit Syncovery.
Wenn Virus einfach wiederherstellen.
Kreativling
Deine Tipps finde ich grundsätzlich ganz gut, allerdings mit ´nem kleinen "aber".
Beispiel: Passwörter -über einen anderen PC- ändern.
Ich persönlich könnte das so machen, weil in unserem Haushalt zwei PC´s existieren; aber das ist nicht unbedingt die Norm. Und es hat auch nicht jeder einen Firmen- PC, auf den er zugreifen könnte.
Irgendwie muss es auch mit nur einem PC weiter gehen und man könnte die virtuelle Tastatur nutzen - das ist umständlich, aber allemal sicherer, als Tasten- Eingabe.
Was den Rat eines Experten betrifft - wo findet man den auf die Schnelle ?
Don´t Panic - sehr gut !
Man sollte wirklich in jedem Fall die Ruhe bewahren. Ich kann hier nur für mich sprechen, aber ich würde nicht gleich den Computer ausschalten, sondern erst einmal die Verbindung zum Internet unterbrechen (sprich: den betreffenden Stecker ziehen).
Sämtliche Drahtlos-Geräte, also Bluetooth usw., würde ich im Gerätemanager deinstallieren - nicht nur deaktivieren. Aber VORSICHT ! Die Programme sind nach Neustart, so wie gegebenenfalls nach Reaktivierung des Bildschirmschoners wieder da.
Schlimmste Gefahren lassen sich zumindest erst einmal weitgehend ausschließen,
und man hat noch Zugriff auf den Rechner, um nachzuschauen, welche Programme einem fremd vorkommen.
Alles in allem aber gute Tipps. Danke, und liebe Grüße
Sternzeichen: Meistens vage, aber je nach Akzent auch mal wider
...wenn ein mistiger Virus dir den Zugriff auf deinen PC verweigern sollte, kommst du erst gar nicht mehr an den Speicher. ;-)
Kreativling
Außerdem hat mein Bruder beruflich mit Computern zu tun. Also kennt er sich sehr gut damit aus.
Also nochmals danke
Eigentlich passiert es nicht so leicht, dass man sich ein Problem einfängt durch einen falschen Klick ........das müssen dann schon ganz spezielle Seiten sein. 😂 Wenn Dein Computer gut geschützt ist, passiert das nicht so leicht und für guten Schutz hat Dein Bruder doch bestimmt gesorgt.
Kreativling
Das Programm heißt Teamviewer und dient u.a. zur schnellen Hilfe durch nicht anwesende Personen.
Dein Bruder wird seine Gründe haben, warum er Dir das Password nicht nennt 😂
Es gibt "Viren", die sich remanent auf der Festplatte einnissten. Tipp: Festplatte vernichten.
Tipp 4 hilft recht wenig, vor allem wenn der Virus den Rechner in eine Art "virtuelle Maschine geschoben" hat. In dem Fall findet auch ein Virenscanner nichts mehr.
Mein Tipp: Generationen Backups ziehen - die Backuplaufwerke dürfen nicht mit dem Rechner verbunden sein.
😡 "aber dennoch kann es doch mal vorkommen dass man nur einen falschen Klick macht und schon ist es wieder passiert",😡
deuten sehr auf Unachtsamkeit und Beratungsresistenz hin. Am Computer, wie auch im"realen" Leben gilt, dass man Eigenverantwortung hat, und nicht gleich die Familie einspannt, wenn man mal wieder Murks gebaut hat.
Vielleicht hilft hier auch Zitat von Sheldon Cooper aus der Serie Big Bang Therorie:
"Tja, ich will ja nicht sagen, dass alle älteren Mitbürger, die die Computertechnik nicht beherrschen, öffentlich ausgepeitscht werden sollten, aber wenn wir an einigen ein
Exempel statuieren, wäre das für die anderen ein Anreiz sich anzustrengen."😜
Das einzige, was mich am Zitat von Sheldon Cooper stört, sind die Worte "ältere Mitbürger".
Ich kenne einige davon, die im Internet extrem vorsichtig unterwegs sind, während andere "jüngere Mitbürger" sorgloser surfen. ;-))
Wöchentliche Virenüberprüfung, keine Mailanhänge öffnen bei denen ich nicht sicher bin, vorsichtig mit fremden Internetseiten und Werbungen und vor allem Seiten von Promis sind oft verseucht. Ich passe auf, solange mein Kopf mitspielt.
Dr. Who hat es ja nicht verallgemeinert .....
Schadware kann in Werbebannern schlummern, die per Flash auf ganz normalen Seiten eingeblendet wird.
Deswegen erübrigt sich die ganze "Rentnerdiskussion".
Zu Frage 1: Ja (das war ein Beispiel - es gab auch schon lustig verseuchte PNG Dateien).
Zu Frage 2: Du solltest das Realitätsverzerrungsfeld der TARDIS abschalten.
1. ich bin nicht das medizinische Notfallprogramm der "Voyager".
2. Soll ich das als Kompliment oder als Beleidigung auffassen?
Zitat:" Realitätsverzerrungsfeld (Reality Distortion Field) ist ein Begriff, den der Apple-Manager Guy L. "Bud" Tribble bereits 1981 verwendete, um das Charisma und die manipulative Überzeugungskraft von Jobs zu beschreiben."
zu 2) Eigentlich weder noch. Manchmal wacht man einfach auf und merkt, dass man sich getäuscht hat. Und das ist so ein Punkt.
Malware kann uns alle treffen. Je mehr die "Guten" aufrüsten, desto mehr rüsten auch die "Bösen" auf. Und seit durch Cryptotrojaner auch Geld zu verdienen ist, wird jedes Mittel benutzt. Das trifft nicht nur "Rentner".
Auch meine Lieblingsmethode (Linux ohne Admin Rechte installieren) für solche Fälle ist nicht 100% sicher.
Welcome to the real world. ;-)
Meine wichtigsten Dateien habe ich mir auf einer externen Festplatte gespeichert. Hatte meinen ersten PC,damals noch Win.2000 auch erst 2008 und wie upsi null Ahnung.Hatte dann mein Grundwissen in einem PC Anfängerkurs.
Jetzt fragen mich meine Kinder auch schon und ich kann ihnen einige Anwendungen zeigen.Wenn man sich mit der Materie beschäftigt,macht es auch Spaß.
Zusatz : Finger von unbekannten Mails lassen ! Im Zweifelsfall sofort ohne zu lesen gleich löschen.
LG
Catwoman
Zum regulären Backup - nicht vergessen: aktuelle Trojaner verschlüsseln auch Eure Backups, wenn sie rankommen!
Kreativling
Metal Head-Music is my first love
Ich habe mir bereits schon drei Mal über das Anklicken eines Bildes einen Virus zugezogen.
Ganz normal über die Bildersuche von Google, Bild zum Vergrößern angeklickt, schon war mein PC infiziert. Es waren Bilder von Angelina Jolie, Keanu Reeves und Bert Wollersheim.
Seither ist die Google BIldersuche für mich tabu.
Sind wir wieder an dem Punkt: "Das Opfer ist schuld"? Ich warte auf ein Heuristik Update der Virenscannerhersteller, das Bilder von potentiell prominenten Personen blockiert. ROTFL!