Gerade wenn Schnee liegt und es eisig kalt ist, haben es unsere gefiederten Zeitgenossen schwer: Der Winter ist für viele Vögel eine harte Zeit. Viele Vogelfreunde wollen den Piepmätzen daher jetzt etwas Gutes tun – Körner und Meisenknödel für die Vogelfütterung gibt es jetzt ja fast überall zu kaufen. Aber was muss man beachten, damit die Vögel wirklich etwas davon haben?
Ab wann sollte ich füttern?
Viele Menschen glauben, in milden Wintern oder wenn kein Schnee liegt, sei eine Vogelfütterung nicht nötig. Schließlich finden Meisen, Amseln und Co dann auf dem Boden genügend zu fressen. Aber stimmt das auch? Nur bedingt, wie Experten sagen. Denn auch ohne harten Frost kann für einige Vögel schon die Nahrung knapp werden.
Und Sie können ihre Futterstationen und Körnerdepots ruhig schon zu Winterbeginn füllen. Denn gerade dann suchen viele Vogelarten besonders intensiv nach Nahrung, damit sie sich eine Fettschicht gegen die kommende Kälte anfressen können. "Es ist besonders wichtig, dass die Vögel sich bereits vorher einen Energiespeicher angefressen haben - richten Sie die Futterstelle deshalb schon vor dem Wintereinbruch ein", rät Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung.
Welches Futter ist geeignet?
Vögel sind keine Müllschlucker! Menschenspeisen und Essensreste sind absolut tabu und gehören nicht in das Futterhäuschen oder in den Napf. Denn vieles, was wir essen, ist stark gewürzt und das vertragen viele Vögel nicht. Im Extremfall können sie sogar daran sterben. Salziges wie Schinken, Käse oder gesalzene Erdnüsse sind ebenfalls ungesund für die gefiederten Futtergäste. Auch Brot ist keine gute Vogelnahrung. Es quillt im Vogelmagen auf und sorgt für schmerzhafte Magenverstimmungen.
Das beste Futter für Meisen, Finken, Spatzen und andere Körnerfresser sind hochwertige Sämereien und Nüsse. Gut geeignet sind Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, Hanfsaat oder Getreideflocken. In Meisenknödeln sind diese Leckereien zusätzlich in Fett eingelassen, das gibt zusätzliche Energie.
Amseln, Drosseln, Rotkehlchen und Zaunkönige bevorzugen dagegen eher weiche Nahrung. Sie fressen in der Natur Insekten, Beeren oder Würmer. Für diese Futtergäste sind Rosinen, kleingeschnittene Äpfel oder Birnen gemischt mit Haferflocken und Kleie eine gute Mahlzeit.
Der richtige Standort für das Futterhäuschen
Für die meisten Wintervögel sind aufgehängte Futterhäuschen die beste Wahl. Sie sollten dabei sicher angebracht sein und möglichst in der Nähe von Deckung wie einem Busch oder Baum hängen – aber nicht mitten im Dickicht. Denn es ist wichtig, dass die Vögel die Futterstelle gut anfliegen können und herannahende Feinde rechtzeitig bemerken können. Auch katzensicher sollte das Vogelhaus möglichst angebracht sein.
Amseln und andere Weichfutterfresser sind es gewöhnt, ihre Nahrung am Boden zu suchen. Für sie ist daher ein Futterspender in Bodennähe günstiger. Weil dies für die Piepmätze gefährlicher ist, ist es hier besonders wichtig, dass die Vögel beim Fressen freie Sicht haben und so heranschleichende Katzen schnell bemerken.
Wie sollte ein Futterhaus aussehen?
Das Wichtigste ist, dass das Futter im Vogelhaus trocken und sauber bleibt. Deshalb sollte die Futterstelle immer ein Dach besitzen und Körner und Co vor Regen und Schnee abschirmen. Ebenfalls wichtig ist aber, dass das Futter nicht mit Kot und anderem Dreck verunreinigt wird. Denn sonst fördert das Vogelhaus die Übertragung von Krankheitserregern. Daher sollten Sie darauf achten, dass die Vögel nicht im Futter herumlaufen können – der Spender darf daher nicht zu groß sein.
Um die entsprechende Hygiene zu gewährleisten, sollten Sie regelmäßig nach dem Rechten schauen. Füllen Sie dabei nicht einfach nur neues Futter nach, sondern tauschen es besser komplett aus und reinigen Sie den Boden des Futterhäuschens. Pflegeleichter sind Futtersäulen und Spender, in denen die Körner selbst nachrieseln, wenn die Vögel Futter entnehmen – solche Futterspender sind sozusagen wartungsfrei. Sie eignen sich auch gut für die Bodenfütterung, weil das Futter hier gut gegen Verunreinigungen geschützt ist.
Und wie ist es mit der Vogeltränke?
Vögel benötigen auch im Winter Wasser – nicht nur zum Trinken, sondern auch zur Gefiederpflege. Deshalb tun Sie ihnen mit einer Vogeltränke durchaus etwas Gutes. Am besten geeignet ist eine zwei bis zehn Zentimeter tiefe Schale, die am Rand flach zuläuft. Ist sie etwas rau, hilft dies den Piepmätzen, den Halt nicht zu verlieren. Ein größerer Stein in der Mitte bietet ihnen einen zusätzlichen Sitzplatz am Wasser. Ähnlich wie beim Futter ist Sauberkeit wichtig: Wechseln Sie am besten täglich das Wasser, das verhindert eine Übertragung von Krankheiten.
Wer diese einfachen Grundregeln beherzigt, der kann schon bald treue Wintergäste in seinem Garten oder auf dem Balkon beobachten. Denn ein Futterplatz für Vögel hilft nicht nur ihnen, er macht auch uns Menschen Spaß. Er gibt uns die Gelegenheit, die vielen gefiederten Bewohner von Stadt und Garten näher anzuschauen.
Wir füttern auch und sitzen oft im Wintergarten um unsere Beobachtungen zu machen.
Leider werden meist in den Läden überaus hübsche jedoch denkbar ungeeignete Futterhäuschen angeboten. Auch der Selbstbau solcher Futterhäuser ist beliebt, endet jedoch ebenso oft in ungeeigneten Varianten.
Bedauerlicher Weise sterben jährlich sehr viele Vögel wegen schlechter Futterplätze, weil sie zwar dekorativ aussehen, jedoch nicht so sauber gehalten werden, wie es erforderlich ist. Da sind Futtersäulen wie das abgebildete oder Meisenknödel/-ringe für den Otto-Normal-Fütterer deutlich besser!