Bei uns seid mittwochs endlich einmal Ihr Kids an der Reihe! Unsere Lotte weiß nämlich ganz genau, dass es auf der Welt ziemlich viele unlogische und rätselhafte Dinge gibt. Deshalb hilft sie euch gerne bei der Suche nach Antworten.
Willst du's wissen? "Frag Lotte" mit dem Luftballon!
Heute fragt Zeyneb, 9 1/2 Jahre, aus Böblingen:
Liebe Zeyneb,
sie zwitschern und tschilpen und plötzlich macht es plumps. So könnte es sich anhören, wenn Vögel schlafen gehen. Das wäre aber ziemlich gefährlich. Zum Glück haben Vögel ein paar Tricks, damit sie nicht pärchenweise vom Ast kippen, wenn sie mal eine Mütze Schlaf brauchen.
Wer tagsüber fleißig am Zwitschern ist, muss auch mal schlafen. Das machen die meisten Vögel in der Nacht. Wie und wo Vögel schlafen, kommt ganz auf die Vogelart an. Enten schlafen z. B. gerne im Rudel am Boden oder im Wasser. Fregattvögel schlafen in der Luft und Flamingos schlafen auf einem Bein.
Im Gegensatz zu uns Menschen schlafen Vögel nicht richtig tief. Der leichte Schlaf hilft ihnen z. B. dabei Nachbars Katze zu bemerken, wenn die sich nachts auf der Suche nach einem Snack anschleichen möchte. So können sich Vögel auch aus dem Schlaf heraus rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Wenn ich beim Lesen mal kurz einschlafe, sinkt mir oft der Kopf nach unten und mein Buch fällt mir aus der Hand. Das ärgert mich immer, denn dann weiß ich nicht mehr, wo ich aufgehört habe zu lesen. Vögel haben es da besser, sie haben so eine Art Klammermechanismus in den Beinchen. Der sorgt dafür, dass sich die Krallen beim Schlafen nicht plötzlich öffnen und der Vogel vom Ast purzelt.
So macht das übrigens auch der Flamingo. Der hat es beim Schlafen gerne kuschelig warm. Dafür klemmt er sich ein Bein und den Schnabel unter sein Federkleid. Ein kalter Fuß ist schließlich immer noch besser als zwei kalte Füße. Flamingos haben ganz besondere Gelenke mit einer Art Sperre. So bleibt das eine Bein auch im Schlaf immer schön gestreckt und sie fallen nicht einfach um.
Enten schlafen gerne im Rudel am Boden oder im Wasser. Damit sich kein Raubtier an sie heranschleichen kann, haben sie eine ganz besondere Taktik. Die Enten, die am Rand schlafen, werfen ein Auge auf Fressfeinde. Sie lassen dafür beim Schlafen einfach ein Auge offen. Genial, oder? Sie können nämlich eine Gehirnhälfte schlafen lassen, während die andere Hälfte wach bleibt. Die Enten in der Mitte können friedlich mit beiden Augen und Gehirnhälften schlummern. Ab und zu wird zwischen den Enten am Rand und in der Mitte durch gewechselt. So kann jede Ente mal beide Augen schließen.
Fregattvögel gehören zu den Vögeln, die in der Luft schlafen können. Sie verbringen die meiste Zeit ihres Lebens über dem Meer. Da gibt es natürlich wenig Gelegenheit, sich für ein kurzes Nickerchen irgendwo hinzusetzen. Wie die Enten auch, schlafen sie oft nur mit einer Gehirnhälfte. Bis zu 10 Tage am Stück kann so ein Fregattvogel über dem Meer fliegen. Dabei braucht er gerade mal 42 Minuten Schlaf pro Tag. Die teilt er sich meistens in kleine Abschnitte auf. Bei so wenig Schlaf hätte ich ganz schön schlechte Laune, aber der Hochseevogel kommt damit ganz gut zurecht.
Ich hoffe, ich konnte dir ein kleines bisschen weiterhelfen. Hast du noch andere Fragen? Dann kannst du sie mir gerne schicken: www.frag-mutti.de oder gleich bei lotte@frag-mutti.de
Bis zum nächsten Mal!
Deine Lotte
Offizielles Maskottchen auf Frag Mutti