Bei uns seid mittwochs endlich einmal Ihr Kids an der Reihe! Unsere Lotte weiß nämlich ganz genau, dass es auf der Welt ziemlich viele unlogische und rätselhafte Dinge gibt. Deshalb hilft sie euch gerne bei der Suche nach Antworten.
Willst du's wissen? "Frag Lotte" mit dem Luftballon!
Heute fragt Bogdan, 8 Jahre, aus Wien:
Lieber Bogdan,
wenn du im Wald schon mal in ein Spinnennetz geraten bist, weißt du, was für eine klebrige Sache das ist. Stundenlang kannst du anschließend die lästigen Klebefäden aus den Haaren und von der Haut zupfen. Spätestens jetzt weißt du, warum nicht nur Fliegen und Schmetterlinge daran festkleben, sondern sogar die blitzschnellen, starken Libellen. Doch warum können Spinnen selbst auf ihren Netzen herumkrabbeln, ohne daran festzukleben?
Dafür gibt es gleich mehrere spannende Gründe. Die Spinne verlässt sich dabei nicht nur auf die Physik und Biologie, sondern auch noch auf die Chemie. Schließlich sind nicht nur im Märchen aller guten Dinge drei. Fangen wir mal beim einfachsten Grund an: 1. Nicht alle Fäden im Spinnennetz sind klebrig. Eine Spinne kann verschiedene Fäden weben. Und sie weiß auch ganz genau, welche nicht klebrigen sind. Auf diesen spaziert sie dann auf ihrem Netz herum.
Allerdings kann auch eine Spinne mal daneben treten. Zappelt ein besonders leckerer Brocken in ihrem Netz, hat sie es plötzlich furchtbar eilig, um ihn sich zu schnappen. Dafür, dass sie auch bei einem Fehltritt nicht an den Klebefäden hängen bleibt, sorgt Grund Nummer 2: der Spinnen-Gang und -Fuß. Denn zum einen huscht die Spinne sehr schnell und sozusagen auf „Zehenspitzen“ über das Netz. Und zum anderen hat sie winzige Härchen an ihren Füßen.
Man könnte sagen: Die Spinne latscht nicht mit Plattfüßen auf Flossen auf ihrem Netz herum, sondern tippelt auf Stöckelschuhen hin und her. Die Härchen an den Füßen haben nämlich eine winzige Oberfläche und bleiben dadurch nicht so leicht kleben.
Und dann gibt es noch Grund Nummer 3: Viele Spinnen geben eine Flüssigkeit ab, die um die Härchen herum fließt. Dieses Zeug ist so etwas wie ein Anti-Kleber, mit dem die Spinne freie Bahn auf ihrem Klebenetz hat. Wissenschaftler haben den Anti-Kleber sogar schon abgewischt – und ZACK, klebte die Spinne fest.
Übrigens sind die Klebefäden für uns Menschen nicht nur lästig. Forscher haben entdeckt, dass Spinnenfäden uns sehr gut beim Heilen von Wunden helfen. Derzeit entwickeln Wissenschaftler daraus sogar Kleidung und Wirkstoffe in der Medizin.
Ich hoffe, ich konnte dir ein kleines bisschen weiterhelfen. Hast du noch andere Fragen? Dann kannst du sie mir gerne schicken.
Bis nächsten Mittwoch
Deine Lotte
Offizielles Maskottchen auf Frag Mutti
Hui, da fühle ich mich aber sehr geehrt, dass du die Folge diese Woche trotz Angst vor Spinnen gelesen hast. Ich selbst bin bei ihnen hin- und hergerissen. Einerseits finde ich sie absolut faszinierend und bin begeistert von dem, was sie in der Natur leisten und bedeuten. Andererseits schüttelt es mich dermaßen, wenn ich sie im Haus fangen und nach draußen tragen will, dass ich sie mit dem Fangglas fast zerquetsche. Deshalb trägt sie ebenfalls mein Mann nach draußen. 😂
Eine schöne Woche - es ist absolut wunderbar, dass du so begeistert und aufmerksam mit liest. Vielen lieben Dank dafür!
Liebe Grüße
Lotte