„Warum sagt man beim Anstoßen „Prost“?“

Zwei Mädchen halten orangefarbene Orangen mit Strohhalmen und lächeln fröhlich in einem hellen, neutralen Hintergrund.
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Bei uns seid mittwochs endlich einmal Ihr Kids an der Reihe! Unsere Lotte weiß nämlich ganz genau, dass es auf der Welt ziemlich viele unlogische und rätselhafte Dinge gibt. Deshalb hilft sie euch gerne bei der Suche nach Antworten.

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Heute fragt Mareike, 7 Jahre, aus Frankfurt:

„Warum sagt man beim Anstoßen „Prost“?“

Lotte weiß, dass die Welt der Erwachsenen manchmal seltsam ist.Liebe Mareike,

da sitzen sie, die Erwachsenen, und umklammern mit gierigen Blicken ein Glas mit Sekt, Bier oder Wein. Fast fangen sie an zu sabbern und grinsen sich voller Vorfreude an. Dann kommt das „KLIRR“ und sie spielen Boxauto mit ihren Gläsern. Dabei schauen sie sich tief in die Augen und rufen schließlich „Prost!“

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Warum eigentlich? Gut, manche sagen beim Anstoßen auch sowas wie „Auf den Weltfrieden“, „Gesundheit“, „Wohlsein“ oder einfach „Hau weg“. Aber dieses „Prost“ ist doch sehr weit verbreitet. Das kommt daher, dass es diesen Trinkspruch – so nennt man das Wünschen beim Anstoßen – in Deutschland schon sehr lange gibt.

Los ging es mit dem „Prost“ vor über 500 Jahren an den Universitäten. Damals brachten die Studierenden zu ihrer Prüfung Wein und Süßigkeiten mit. Nicht für sich – für die Prüfer. Klare Sache: heute würde man dazu „Bestechung“ sagen. Damals war das aber völlig normal. Und die Prüfer sagten einfach „Prosit“.

Oh je! Das muss jede:r selber durch. Die Zeiten, in denen man die Prüfer mit Wein bestechen konnte, sind vorbei.

Das kam aus dem Lateinischen. Die Grundform „Prodesse“ heißt auf Deutsch soviel wie „Nützen“. Und das abgeleitete „Prosit“ bedeutete soviel wie „Es möge nützen.“ Die Prüfer wünschten also den Studenten, dass die Bestechung ihnen nützt. Ob das klappte, hing sicher nicht nur von den Ergebnissen ab. Sondern auch davon ab, wie gut der Wein und die Süßigkeiten waren.

Im Laufe der Jahre haben die Menschen sich das „i“ einfach gespart – es wusste ja sowieso keiner, was „Prosit“ eigentlich heißen soll. Und am Ende kam dann unser „Prost“ heraus.

Übrigens wünschen sich die Menschen weltweit beim Anstoßen meistens, dass sie gesund bleiben. Auf französisch sagen sie vornehm: „Á votre santé!“ - also „Auf Ihre Gesundheit“. Die Spanier:innen fassen sich kürzer und sagen einfach „Salud“ – „Gesundheit“. In Polen sagt man dasselbe mit „Na zdrowie!“

Ob du beim nächsten Kindergeburtstag Jámas oder Salute rufst, kannst du dir noch überlegen. Es geht auch schwedisch Skål!

Vielleicht überraschst du deine Eltern beim nächsten Essen aber auch mit einem flotten italienischen „Salute!“ oder mit einem griechischen „Jámas“. Und beides heißt? Richtig! „Gesundheit!“

Ich hoffe, ich konnte dir ein kleines bisschen weiterhelfen. Hast du noch andere Fragen? Dann kannst du sie mir gerne schicken: www.frag-mutti.de oder gleich bei lotte@frag-mutti.de

Bis zum nächsten Mal!
Deine Lotte

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2 Kommentare

Hallo liebe Lotte, was gibt es Schöneres, als mit lieben Freunden in geselliger Runde zu sitzen und sich gegenseitig zuzuprosten? Ich finde diesen Brauch sehr schön. In diesem Sinne proste ich dir zu und wünsche dir eine schöne Woche, liebe Grüße
@P'dorf1: Und ich wünsche dir schon mal ein schönes Wochenende mit vielen Gelegenheiten zum Anstoßen. Bei schönem Wetter prostet es sich im Freien am besten zu! Viele liebe Grüße und bis nächste Woche! Deine Lotte