"Was sind Heiden?"

Eine Kriegerin im roten Umhang zieht mit Entschlossenheit ihren Hammer durch den Schneefall in einer winterlichen Landschaft.
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Bei uns seid jeden zweiten Mittwoch endlich einmal Ihr Kids an der Reihe! Unsere Lotte weiß nämlich ganz genau, dass es auf der Welt ziemlich viele unlogische und rätselhafte Dinge gibt. Deshalb hilft sie euch gerne bei der Suche nach Antworten.

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Heute fragt Bernhard, 10 Jahre, aus Freudenthal:

„Was sind Heiden?“

Lotte weiß, dass die Welt der Erwachsenen manchmal seltsam ist.Lieber Bernhard,

sicher fällt dir zur „Heide“ diese komische, struppige, lilafarbene Blume ein. Und weißt du was? Das passt schon ganz gut! Aber immer der Reihe nach. Fangen wir von vorne an. Das Wort „Heide“ gibt es schon seit vielen Jahrhunderten. Die Christen benutzten es damals für Menschen, die nicht wie sie selbst an nur einen Gott glaubten.

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Von den Religionen mit vielen Göttern gab es einige. Denken wir mal an die alten Römer. Die glaubten gleich an eine ganze Horde Götter – zum Beispiel an Jupiter, Neptun und Venus, die für das Wetter, das Meer und die Liebe zuständig waren.

Vielleicht fallen dir beim Stichwort „Wetter“ auch gleich noch die Wikinger ein. Die hatten ebenfalls Götter für alle Lebenslagen. Einer der bekanntesten war ihr Gott Thor. Den gab es auch bei unseren eigenen Vorfahren, den Germanen. Und Thor war ihr Donnergott. Rummste es am Himmel, wussten die Leute damals: „Aha! Der olle Thor hämmert mal wieder!“

O-oh! Gleicht rummst es! Sieh zu, dass du nach Hause kommst - auch, wenn ein Gewitter nichts mit Göttern zu tun hat.

„Quatsch!“ Das sagst du heute – und das sagten auch schon die Christen vor 500 Jahren. Sie wussten damals zwar noch nicht, dass Gewitter mit Luftschichten mit unterschiedlicher Temperatur zu tun hatten. Aber dass da oben kein Gott rumhämmert – das war ihnen schon klar.

Diesen alten Christen kam der Glaube an viele Götter – also auch Thor – reichlich dumm vor. Ihre eigene Religion hielten sie für fortschrittlich. Und sie schüttelten den Kopf über die Menschen, die an ihre Göttermeute glaubten und unwissend waren. Denn die Unwissenden nutzten die Chance nicht, mehr Wissen und Fortschritt zu erreichen! Und jetzt kommen wir endlich zur Erklärung des Wortes „Heide“.

Sieht ja ganz nett aus - und für manche Menschen ist diese Landschaft sicher das Allerschönste. Aber im Grunde liegt sie nur faul rum und verändert sich nicht. Deshalb war die Heide das Vorbild für den Namen, den Christen den Menschen gaben, die an viele Götter glaubten: Heiden.

Es gibt eine Landschaft, die ebenfalls faul und unbebaut in der Gegend herumliegt. Auf ihr wächst und verändert sich auch nicht viel. Kommst du drauf? Denk an die lila Blume vom Anfang … Genau! Diese Landschaft ist natürlich die Heide! Eine unbebaute Gegend, auf der außer Heidekraut nicht viel passiert. Also gab es für die Christen vor ein paar Jahrhunderten neben „der Heide“ auch noch „die Heiden“ – Menschen, die wegen ihrer vielen Götter ihre Chancen nicht nutzten.

Ich hoffe, ich konnte dir ein kleines bisschen weiterhelfen. Hast du noch andere Fragen? Dann kannst du sie mir gerne schicken.

Bis zum nächsten Mal

Deine Lotte

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1 Kommentar

Sehr schön erklärt Und gefällt mir! Das sagt die fahrradmaus