Über Weihnachten nehmen viele Menschen ein oder zwei Kilo zu. Kein Wunder, bei dem vielen leckeren Essen! Einige unwiderstehliche Klassiker, Newcomer und ihre Hintergründe haben wir für euch unter die Lupe genommen.
Jedes Land hat seine eigenen Weihnachtstraditionen. Dazu gehören auch traditionelle Gerichte, die an Heiligabend verspeist werden. In den USA ist es meistens ein gefüllter Truthahn mit allerlei Beilagen, während es in Schweden das Buffet „Julbord“ gibt. Doch was kommt in Deutschland an Weihnachten auf den Tisch?
Würstchen mit Kartoffelsalat
Der Klassiker unter den Weihnachtsessen kommt schon seit langem bei vielen Deutschen an Heiligabend auf den Tisch und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Der Vorteil bei Würstchen mit Kartoffelsalat ist, dass du an Heiligabend nicht ewig in der Küche stehen musst. Oft wird der Kartoffelsalat nämlich schon am Vortag zubereitet – so schmeckt er sowieso am besten – und an Heiligabend müssen dann nur noch die Würstchen aufgewärmt werden. Schnell und einfach. Die aufwendigen Braten werden erst am 1. Weihnachtsfeiertag ausgepackt.
Weihnachtsgans & Ente
Apropos Braten: Weihnachtsgans und Ente sind in Deutschland besonders beliebt. Sowohl an Heiligabend, als auch an den folgenden Weihnachtsfeiertagen. Neben Gans und Ente gibt es oft Rinder- oder Hirschbraten. Der Gänsebraten wird meistens mit Äpfeln, Zwiebeln, Pflaumen oder Kastanien und einigen Gewürzen, wie Beifuß und Majoran, gefüllt und mit Knödeln und Blaukraut serviert. Die Tradition, eine Gans an Weihnachten zu servieren, geht übrigens auf die Martinsgans zurück. Zum Gedenken des heiligen Martin am 11. November kommt bei Katholiken traditionell ein Gänsebraten auf den Tisch. Danach beginnt die 40-tägige Fastenzeit vor Weihnachten. Am 25. Dezember ist diese offiziell vorbei. Deshalb wird wie vor Beginn der Fastenzeit wieder ein Festtagsbraten serviert.
Neinerlaa
Dieses Gericht stammt aus dem Erzgebirge und ist einzigartig im Vergleich mit den anderen typischen Weihnachtsgerichten. Es besteht nämlich aus neun Speisen, daher der Name „Neinerlaa“ oder „Neunerlei“. Jede davon trägt eine Bedeutung oder einen Wunsch für das neue Jahr: Gans, Schweine- und Kaninchenbraten stehen zum Beispiel für Glück, Wohlstand und reichlich Nahrung, Linsen oder Erbsen für Segen und Kleingeld und Kartoffelsalat mit Würstchen für Sparsamkeit. Das sind nur einige Beispiele. Welche Gerichte auf den Teller kommen, geht meistens auf eine lange Familientradition zurück. Das Ganze wird auf einem speziellen „Neinerlaa“-Teller serviert, auf dem alle neun Speisen Platz finden.
Weihnachtskarpfen
Die Bedeutung dieses Fischgerichts geht bis zum Mittelalter zurück. Der 24. Dezember zählt noch zur christlichen Fastenzeit, weshalb Christen auf aufwendige Gerichte und vor allem Fleisch verzichtet haben. An Heiligabend sollte trotzdem ein Festtagsmahl auf den Tisch. Der Weihnachtskarpfen war festlich genug für den Anlass, aber dennoch passend zur Fastenzeit. Der Karpfen wird heute entweder zerteilt, paniert und gebraten oder à la „Karpfen blau“ zubereitet. Als Beilage gibt es Kartoffelsalat, Gurkensalat oder Salzkartoffeln und Remoulade oder Meerrettichsauce.
Aber warum Karpfen? Der Süßwasserfisch wird nicht nur wegen seines Geschmacks an Weihnachten verzehrt, sondern weil er im Mittelalter eine besondere religiöse Bedeutung hatte. Außerdem wurde es zum Brauch, eine der Fischschuppen aufzuheben und mit sich zu tragen. Sie sollte angeblich Geldsegen im neuen Jahr bringen. Warum? Karpfenschuppen ähneln der Form von Geldmünzen.
Raclette
Das Schweizer Gericht ist in den letzten Jahren bei vielen Deutschen zum Favoriten an Weihnachten geworden. Der Raclettegrill – mit einer Grillplatte oben und einem Ofen unten – in der Mitte des Tisches ermöglicht es uns, viele verschiedene Zutaten zuzubereiten und zu kombinieren. Klassiker sind Kartoffeln, Brot, Fleisch, Bacon, Shrimps, Champignons, Zwiebeln, Mais, Zucchini, Tomaten und vieles mehr. Da jeder sein eigenes Pfännchen füllt und in dem Öfchen backt, kann nach eigenem Geschmack experimentiert werden. Aber eines darf natürlich nie fehlen: der Käse! Da du selbst entscheiden kannst, was du in dein Pfännchen packst, lassen sich auch ganz einfach vegetarische Kombinationen zusammenstellen. Vegan wird dann aber schwierig, da der Käse ein wichtiger Bestandteil des Gerichts ist. Mittlerweile gibt es im Internet viele Ideen für Raclette Rezepte und sogar ganze Kochbücher dazu.
Was isst du an Weihnachten? Gehörst du eher der Fraktion „Tradition“ an und tischt Gans, Würstchen mit Kartoffelbrei oder Karpfen auf? Gibt es bei dir Raclette oder vielleicht etwas komplett anderes? Lass es uns in den Kommentaren wissen. Wir sind gespannt!
Kreativling
exzessiv genußsüchtig
Ihr glaubt garnicht wiiie lecker Kartoffelsalat mit Bratensoße schmeckt ....seitdem kann ich nachvollziehen, wie es den Schwaben mit ihrer Brühe ...und den Maultaschen geht - auch wenn ich es bisher nicht probiert habe.