Weinauswahl ohne Kostprobe
Die Suche nach einem guten Wein ist angesichts der großen Auswahl an verfügbaren Sorten keine einfache Sache. Häufig geben der Preis, das Design der Flasche und ein hochwertig wirkendes Etikett den Ausschlag für einen Kauf. Die tatsächliche Qualität des Weines lässt sich allerdings weder an der Aufmachung der Flasche, noch am Preis eindeutig festmachen. Wenn keine Möglichkeit besteht, den Wein vor Ort zu probieren, hilft allenfalls ein Blick auf die Detailangaben des Etiketts. Bei Weinen aus dem Supermarkt raten Experten hinsichtlich der Qualität zu jüngeren Jahrgängen. Auch ein Gütesiegel kann zumindest einen Hinweis auf einen geschmackvollen Wein geben. Sommeliers geben als Richtwert an, dass ein guter Wein bereits für einen Preis zwischen fünf und zehn Euro zu haben ist.
Aussehen und Duft
Bei der Verkostung eines Weines bieten sich wesentlich mehr Möglichkeiten, eine gute Qualität zu erkennen. Wer eine leichte Sorte bevorzugt, erkennt dies an einem helleren Farbton. Kräftig schmeckende Weine sind an ihrer dunkleren Farbgebung zu erkennen.
Wird der Wein im Glas geschwenkt, entfaltet sich sein Aroma. Ein Duft, der lange in der Nase verbleibt, gilt als Indikator für Hochwertigkeit. Ein modriger Geruch hingegen könnte ein Hinweis auf Kork sein. Ein nahezu geruchloser Wein spricht nicht für Hochwertigkeit.
Grundsätzlich bedarf es beim Verständnis für Aussehen und Duft der Übung. Hier hilft ein Vergleichen verschiedener Weine und auch eine gewisse Regelmäßigkeit bei der Schulung der Sinne.
Der Geschmackstest
Wesentlicher Teil einer Weinverkostung ist der Geschmackstest. Der Wein wird in kleinen Schlucken probiert. Der Schluck verbleibt einen Moment lang im Mund, um seine volle Wirkung zu entfalten. Nicht nur die Zunge, auch der Gaumen spielt bei der Wahrnehmung eine wichtige Rolle. Je länger der Geschmack des Weines nach dem Schlucken im Mund verbleibt, desto hochwertiger ist die Sorte.
Grundsätzlich gilt: Ein guter Wein ist immer nur jener, der dem Verkoster selbst schmeckt. Hierbei spielt es keine Rolle, ob der Wein zu Discounterpreisen erhältlich oder nur für wohlhabende Menschen bezahlbar ist. Es finden immer wieder Blindverkostungen mit Weinexperten statt, bei denen gelegentlich ein günstiger Supermarktwein besser abschneidet, als der preisgekrönte Wein im fünfstelligen Eurobereich. Entscheidend ist letzten Endes vor allem das subjektive Empfinden und nicht „je teurer, desto besser“.
Der Zeitfaktor
Das Erkennen eines guten Weines ist nicht zuletzt auch eine Frage der Zeit. Um ein Verständnis für gute Qualität zu entwickeln bedarf es einer gewissen Experimentierfreudigkeit. Dies kann über das regelmäßige Probieren unterschiedlicher Sorten aus dem Weingeschäft nebenan oder dem Supermarkt geschehen, aber auch über die klassische Weinprobe in einem Weinanbaugebiet oder beim Winzer des Vertrauens. Neben dem Gaumenschmaus der Weinverkostung erfährt der Weinfan hier viel Wissenswertes über die Eigenheiten der Weine.
Welche Erfahrungen habt ihr mit unterschiedlichen Weinen gemacht? Erkennt ihr die Qualität eines guten Weins?
Bei den weißen klopft mir immer das Herz, wenn ich auf einer Speisekarte Rheingau-Riesling sehe, ich lieebe dieses feine und dennoch voll Aroma.... Läuft mir doch gerade das Wasser im Mund zusammen.
Wie du dir denken kannst, bin ich auf der roten Seite ganz klar Cabernet-Sauvignon, gerne mit einem Merlot oder Shiraz als Cuvee und seeeehr gerne aus Südafrika oder Chile.
Kürzlich in einer Schnapslaune für einen Freund zwei Flaschen Primitivo bei amazon gekauft zu fast einem Preis wie guter Schampus. Hatte Glück, die 5 Sterne Rezensenten haben nicht übertrieben, das schmeckte wie 6er im Lotto an Heiligabend (gleich noch mal ein schönes Vorrätchen - schon nochmal 3 Euro teurer - gebunkert, da gab es aber auch schon Angebote für 38 Euro - wo meine Schmerzgrenze dann doch überschritten wäre- vlt. ist meine Investition am Ende noch eine gute Geldanlage).
Im übrigen habe ich hervorragende Erfahrungen mit Aldi. Ich würde mal behaupten, abgesehen von der Geschmacksfrage, es gibt bei Aldi keinen schlechten Wein. Ich bin immer wieder begeistert (der dortige Riesling ist mein alleiniger und liebster Kochwein für Zwiebelsuppe, Schweinebraten oder Haschee).
Danke für den schönen Überblick, das hast du toll gemacht und - wie ich finde - ganz schön viel Zeit investiert.
Mein Mann trinkt meistens Rotwein. Und wenn er mal eine neue Sorte probiert, trinke ich zum Kosten auch gerne einen Schluck davon. Manchmal schüttelt es mich dann richtig, obwohl ihm der Wein gut schmeckt. Manchmal mögen wir eine Sorte aber beide.
Ich bevorzuge leichte, fruchtig schmeckende Weine.
Vielleicht hilft diese Auflistung von Erkennungsmerkmalen mir ja, in Zukunft besser zu merken, welcher Wein gut ist und welcher nicht.
Danke für den Tip!