Würziger Linsenaufstrich mit Gemüse

Fertig in 
Nährwerte pro Portion
Proteine:14 g
Kohlenhydrate:35 g
Fette:13 g
Kalorien:313 kcal
Zu den Zutaten
Lesezeit ca. 2 Minuten
Würziger Linsenaufstrich liegt in einer Schale, umgeben von frischem Gemüse wie Karotten und Zucchini sowie Gewürzen.

In der kommenden kalten Winterzeit ist es besonders wichtig seine Nieren warmzuhalten. Laut der traditionellen chinesischen Medizin sind dafür ganz besonders Bohnen und Linsen geeignet. Egal ob als Suppe, als cremiger Dip z.B. zu Maischips, als reichhaltiger Salat, Bratlinge, als Hauptspeise als Linsengemüse, Gemüsebeilage oder als Aufstrich. Hauptsache Hülsenfrüchte! Eine kleine Menge davon ca.1-2 Handvoll reicht über die Woche verteilt zu essen. Heute möchte ich gerne den Linsenaufstrich vorstellen. 

Zutaten

3 Portionen
  • 150 g Rote Linsen
  • 1 kleine Zwiebel
  • 150 g Wurzelgemüse
  • 4 Zehe/n Knoblauch
  • 30 g Olivenöl
  • 1 TL Curry
  • 1 Prise(n) Chili
  • 1 TL, gestr. Korianderpulver
  • 1 TL, gestr. Bockshornkleepulver
  • 1 TL Salz
  • 500 ml Wasser
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Zubereitung

Kurzanleitung für geübte Köche

  1. Gemüse in Würfel schneiden. Zwiebel und Wurzelgemüse in Öl rösten. Abgespülte Linsen mit restlichen Gewürzen mitrösten. Mit Wasser aufgießen und weich dünsten. Mithilfe eines Stabmixers zu einem Aufstrich pürieren. Am Ende noch abschmecken.
     

Linsenaufstrich Schritt für Schritt

  1. Ich verwende einen hohen Topf mit ca. 1 Liter Fassungsvermögen, damit ich später darin die Zutaten leicht mit einem Stabmixer pürieren kann.
  2. Das Öl wird im Topf erhitzt. Danach werden die Zwiebel und das Gemüse in kleine Würfel geschnitten und im Öl langsam hell geröstet. Dabei soll das Gemüse yangisiert werden. (Erläuterung dazu siehe am Schluss) Es soll dabei ein feiner Geruch vom gerösteten Gemüse entstehen. Verwendet man geraspeltes Gemüse, erspart man sich dadurch später das Mixen mit dem Stabmixer.
  3. Die Linsen werden mit Wasser abgespült und 1 Minute mitgeröstet. (Alternativ kann man die Linsen auch extra in einem kleinen Topf in ca. 20 Minuten weichkochen.)
  4. Gewürze wie Knoblauch, Curry, gemahlener Koriander und Bockshornklee und etwas Chili kommen auch schon dazu und werden ebenfalls kurz mitgeröstet. Aber wirklich nur sehr kurz. Hinein in den Topf und zwei-dreimal umrühren bis den Duft des Currys in die Nase steigt.
  5. Mit Wasser bedecken und die Linsen sowie das Gemüse auf kleiner Stufe weich dünsten.
  6. Nach 30 Minuten das Gemüse und Linsen probieren, ob es schon weich genug ist. Gegen Ende der Garzeit sollte keine Flüssigkeit mehr sichtbar sein. Die Linsen sind dann auch schon sehr weich.
  7. Nun die Gemüse-Linsenmasse salzen und pfeffern, etwas abkühlen lassen und mit dem Stabmixer zu einer cremigen Masse pürieren. Falls nötig, noch etwas Olivenöl beigeben. Damit lässt sich die Masse besser mixen. Man kann auch Wasser dazu geben, sollte aber bedenken, dass dadurch der Aufstrich rasch verdirbt.
  8. Am Schluss den Aufstrich kosten und wenn nötig noch nachwürzen.
  9. Von der Konsistenz her sollte der Aufstrich in etwa der von Kartoffelpüree sein. Ist er zu dünn, kann man die Masse erneut am Herd weiter dünsten, sodass überschüssige Feuchtigkeit verdunsten kann.
  10. Um von dem Aufstrich länger etwas zu haben, fülle ich ihn gerne zu 3/4 in kleine Schraubgläser und gieße soviel Olivenöl auf, bis der Aufstrich 1 cm mit Öl bedeckt ist. So hält sich der Aufstrich ca.1 Woche im Kühlschrank bei 4-6 Grad. Verwendet man Kokosfett, muss man dieses zuvor erwärmen, damit es flüssig wird.

Ich habe das „Circa Rezept“ von einem Kollegen der ebenfalls Koch ist bekommen. Bei der ersten Verkostung war ich mehr als überrascht. Es schmeckt würzig, aromatisch, nahrhaft und es duftet herrlich nach mehr. Nach so einer Leckerei fühlt man sich einfach wohl und zufrieden. Nun zum Rezept, das ihr aber gerne in Bezug auf Gewürze und Gemüse je nach Vorliebe abändern könnt.

Tipp

Bezüglich des Wurzelgemüses könnt ihr den fertigen Gemüsebund verwenden, den man im Supermarkt bekommt. Meist bestehend aus Karotten, Pastinaken, Petersilienwurzel, gelbe Möhre, Sellerie und einem Stück Lauch. Möchtet ihr diese nicht kaufen, so schmeckt ganz besonders die Mischung aus Karotten, Pastinake und Lauch. Besonders die Pastinake gibt ein ganz besonderes Geschmackserlebnis in diesem Aufstrich und ist besonders gut für den Magen. Man kann aber z. B. auch nur Karotten und Kürbis oder Zucchini verwenden. Statt der Zwiebel kann man auch Jungzwiebel nehmen, da diese besser verträglich sind. Statt Olivenöl kann es z. B. auch Sonnenblumen- oder Maisöl sein oder Kokosfett oder ein anderes Öl eurer Wahl. Natürlich beeinflusst dieses auch den Geschmack des Aufstrichs.

Wie bei allen Rezepten muss man durch Versuch und Irrtum herausfinden, wie man am besten vorgeht. Das obliegt einem jeden selbst. Darin liegt ja auch die Kreativität beim Kochen. 5 gleiche Zutaten und 5 unterschiedliche Köche garantieren 5 unterschiedliche Ergebnisse! Ich wünsche gutes Gelingen und das nötige Geschick und freue mich auf Rückmeldung, wie es bei euch angekommen ist!

Erklärung Yangisieren

Durch das kurze, oft auch trockene rösten von Gemüse, Nüssen, Gewürzen usw. wird nach der Sicht der TCM das Lebensmittel wärmer, das bedeutet auch süßer, yangiger und hat somit den direkten Bezug auf den Magen und Milz. Süß meint hier allerdings nicht den süßen Geschmack, z. B. von Zucker. Die dabei entstehenden Röstaromen sind es, die der Speise das gewisse Aroma verleihen und sich durch den dabei wohligen Geruch positiv auf unsere Psyche und Wohlbefinden auswirkt. Durch das Yangisieren wird uns von innen her über die so zubereitete Nahrung warm.

Auch wird aus Sicht der TCM dadurch die Verdauung und somit auch die Nerven (Nieren!) gestärkt. Und je länger die Nahrung gekocht wird, desto mehr stärkt sie die Nierenenergie. Die Geschmacksrichtung süß – also das yang, das Warme ist nur ein kleiner Teil im komplexen System der TCM und wird dem Element Erde zugeordnet. Hat man z. B. oft Heißhunger auf Schokolade und Co, so bedeutet dies, dass man in Wahrheit einen Mangel an nahrhaftem Gemüse, Linsen und insbesondere Getreide hat. Kurz: man sollte dann mehr Gemüse, Linsen und Getreide essen.

Hier ein Tipp von mir bezüglich Hülsenfrüchte kochen: Hülsenfrüchte schneller weich kochen 
Und ein Rezepttipp Bohnensalat aus getrockneten Bohnen: Bohnensalat aus getrockneten Bohnen 

Ich bin kein Spezialist bezüglich der TCM und gebe daher hier nur Laienwissen weiter!

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19 Kommentare

@Sally75: ,
was hab ich deine fundierten Rezepte vermisst!
Ganz nebenbei, bin ich super überrascht vom Aufbau des Tipps .....die Kurzanleitung für Geübte klau ich dir, wenn du es erlaubst - Wahnsinnsidee.
Nartürlich hab ich weiter gelesen. Die Zusatzinfos über TCM und mehr sind echt Informativ und lassen einen über manches nachdenken.
Danke für dieses schöne Rezept ...mit allem drum und dran.
Hoffentlich bist du zukünftig wieder aktiver.
Liebe Grüße und eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit
Vielen lieben Dank für diese ausführliche Erklärung LG von der fahrradmaus
👍 Ich schließe mich den Ausführungen von @tortenhummelchen ausnahmslos an. Ein tolles Rezept und fundiert beschrieben. LG luises_sohn_kocht 👍
Die Bewertung von @iaspj war wohl ein Ausrutscher. Ihr müsst bei der Bewertung auf den letzten Stern drücken!!! Nicht auf den ersten!!!