Wundpflaster fast schmerzfrei lösen

Ein Hand greift ein Wundpflaster, das sanft von einem Arm abgezogen wird, in einem neutralen, hellen Hintergrund.

Ich habe eine großflächige Abzess-OP hinter mit (7 x 4 cm) und dies wird täglich mit Kompresse und diesen großen Pflastern abgeklebt (ca. 16 x 10 cm). Um das Pflaster so gut wie schmerzfrei abzulösen, habe ich Olivenöl auf eine mit den Fingern einer Hand geformten Kuhle gefüllt und damit das Pflaster feucht bis nass eingerieben. (Ruhig mehrmals Öl auftragen! Das Pflaster muss feucht bis nass sein.)

Dann kurz gewartet und danach konnte ich das Pflaster fast schmerzfrei ablösen. Grund dafür ist, dass der Klebstoff durch das Pflaster hindurch vom Öl angelöst wird. Nachdem ich das Pflaster und alles andere weg hatte, konnte ich das übrig gebliebene Öl gleich dazu nutzen, die Wundränder anzufeuchten (nicht die Wunde ausreiben!).

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28 Kommentare

Der Tip klingt gut!
Das gebe ich unseren Kindern weiter, deren Kinder ab und zu Pflaster brauchen.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie furchbar ich es als Kind fand, wenn ein Pflaster entfernt werden mußte.
Ich würde aber statt dem Olivenöl eher ein Hautpflegeöl verwenden.
Olivenöl hat man aber meist sowieso im Haus, Hautpflegeöl eher nicht. Ich finde den Tipp super!
eigentlich gibt es spezielle Pflaster, die sich leicht und schmerzlos lösen.
einfach mal Arzt und Schwester fragen.
Ich empfand es als Kind zwar nicht als angenehm, aber die halbe Sekunde "Schmerz" habe ich beim radikalen Abziehen gut ausgehalten und es hat mich fürs Leben gehärtet: Zack - abziehen - fertig! 😂
Also mit Öl auf wundnähe bin sehr vorsichtig. Die Wunde soll doch steril sein. Ich nehme das weiße Hautfreundliche Pflaster das klappt gerade nach dem Duschen prima. Wenn aber noch nicht klappt fein bisschen Desinfektionsspray nehmen und fertig. ?
Also ich hab kein Olivenöl im Haus, finde aber Zähne zusammenbeißen und schnell abziehen wesentlich effektiver, als ewig mit dem Öl rumzufummeln. Da hält das nächste Pflaster ja nicht richtig.
Bei kleinen Pflastern ist das einfache abziehen völlig ok, wenn keine Pflasterallergie vorhanden ist. Leider habe ich diese Allergie und bei mir löst sich beim Pflaster abziehen immer ein Teil der Haut mit ab. Zum Glück gibt es jetzt schon sensitive Pflaster. Der Tipp ist gut und ich werde ihn ausprobieren, vor allem bei großflächigen Pflasterklebungen wie nach Herzkatheder. Da sah mei Oberschenkel nach entfernen des Pflasters aus, wie ein rohes Stück Rindfleisch.
@islandpferd: Die von Dir genannten "Sensitive Pflaster" habe ich - nützen bei mir garnichts !! Es kommt darauf an, welche Art Haut man hat. Ich habe derzeit bzgl. Medikamenten eine "Pergamenthaut" :-(
Vor 2 Tagen wollte ich Wäsche in die Waschmaschine legen, bin mit dem Handgelenk kurz an die Öffnung gekommen - die Haut ist abgerissen !
Ich finde den Tipp gut da ich es bisher mit Wasser gemacht habe, aber Öl ist logischer !!
@xldeluxe_reloaded: Konnte ich als Kind auch. Jetzt -viele Jahre später- habe ich diese Pergamenthaut und leide unter jeder Pflasterentfernung (rohe Haut !!). Sooooo sehr wie Du kann ich also nicht darüber lachen. HaHa
@Upsi: Genau so ist es bei mir auch. Sollen all die Leute doch einfach glücklich sein, wenn es "nur so" klappt oder wenn ein guter Tipp kommt. Je nach Haut muss ihn ja nicht jeder Befolgen !
@Upsi: Und genau diese Stellen meine ich. Ich hab' erlebt, wie mir beim Pflaster abziehen ein Stück Haut mit abgerissen wurde und sogar anfing zu bluten. Ich hätte den Pflegedienst durch die Decke schießen können!
@Mogli: Natürlich sollte man aufpassen, aber normalerweise bildet sich schnell ein "Wundrand". Und an dem reibt man einfach vorsichtig vorbei. Die Wunde selbst wird natürlich mit desinfizierender Lösung ausgespült.
@islandpferd: Solche Pflaster gibt es, aber der Arzt darf sie wegen der recht hohen Kosten nicht verschreiben. Hab' ich schon durch.

Ich hab' auch noch einen Tip hinsichtlich Klebereste bekommen, falls das
Öl nicht schon genug seine Wirkung getan hat: Sowas wie Penatencreme
soll Pflasterreste gut lösen können.
Finde den Tipp sehr gut. Meine Mutter hat regelrechte Papierhaut (super dünn) und wenn sie ein Pflaster so einfach abziehen würde, bliebe die ganze Haut daran hängen.
Meine Idee wäre, daß man auf die Wunde eine Kompresse legt und dann mit einem Mullverband das entsprechende Körperteil (z. B. Arm oder Bein usw. ) umwickelt , um die Kompresse zu fixieren. So kommt man mit Pflaster überhaupt nicht direkt in Berührung!
Haut ist von Person zu Person sehr unterschiedlich und auch an den verschiedenen Körperstellen; auch das Schmerzempfinden. Bei Wundversorgungen habe ich individuelle Reaktionen beobachtet, die bei anderen nicht so ausgeprägt waren. Wie Mogli schrieb: die Wunden sollen steril behandelt werden. Öle pflegen zwar die Haut, aber wenn Reste (als Film) zurück bleiben haften Pflaster auch schlecht. Leider kennen selbst Ärzte sich oft nicht mit der Wundversorgung aus. Professionell gibt es "Wundmanagerinnen" (bei längerfristigen, auch chronischen Wunden). Bei der Auswahl der Pflaster ist es besser entsprechendes hautschonendes Material zu wählen. Wenn schon mit Mitteln abgelöst oder nachbehandelt wird, ist sehr genau darauf zu achten, dass steril gearbeitet wird, die Wunde nicht kontaminiert wird. Neben den Pflastern gibt es auch Wundspüllösungen, -gele, Feindesinfektionsmittel u. a.
Bei einer großflächigen OP-Wunde sollte man sowieso eine Wundmanagerin (gibt es auch in Krankenhäusern - ist eine Zusatzqualifikation für Krankenschwestern) zur Beratung hinzuziehen. Da ist bei RawirX wohl etwas schief gelaufen, wie bei vielen anderen auch. Als Patient oder pflegender Angehöriger muss man das leider fordern, ist aber eigentlich Standard. Bei solchen Wunden wäre es wohl besser mit einer Kompresse als saugende Wundabdeckung und einem (wasserfesten, aber atmungsaktiven) Folienverband (die gibt es auch als hautschonend) zu arbeiten.
@chrima2: nimmst Du vielleicht auch Macumar ? Hab das gleiche Problem . Kurz nicht aufgepasst , etwas obere Haut abgeschürft und schon blutet es extrem und es bildet sich nach einer Weile ein Schorf .
Was Mogli vorstellt , finde ich eine sehr gute Lösung .
Im KH entfernte eine Schwester die Pflasterklebereste mit reinem Alkohol.... ob das auch für zu Hause machbar ist , weiß ich nicht .
Für kleine Wunden habe ich mir jetzt ein Sprühpflaster gekauft . Das löst sich von selber durch die Hautschuppung ab und Luft kommt auch noch dran und es ist Wasserfest .
@paraiba:
Den Begriff "Wundmanagerin" habe ich persönlich noch nie gehört! Ich habe mehrmals die Wunden meines Mannes gepflegt, wenn dieser aus dem KH entlassen wurde. Man hat mir sogar bei seinem Hausarzt gezeigt, wie ich das machen sollte! Das es sowas wie eine Wundmanagerin überhaupt gibt, wurde nie angesprochen. Vielleicht ist das ja auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
@Opernfreundin:oder es war der KK zu teuer.....überall wird zum Nachteil der Patienten gespart . Ist schlimm so etwas .
Grundsätzlich ist immer zu beachten, dass man ganz individuell entscheiden muss welche Mittel man einsetzt: Hauttyp von normal bis hypersensibel, Schmerzempfindlichkeit eines Patienten und Lokalisation der Wunde, Häufigkeit der Anwendung, evtl. Allergien.
Auch die Beschaffenheit der Wunde, trocken oder nässend, tief oder flach, kann ausschlaggebend sein, was man anwenden kann und darf.
Und was man braucht ist Zeit und Geduld beim Ablösen von Pflastern. Bei einer großen, evtl. offenen Wunde, die sowieso schon schmerzt, reißt man kein Pflaster mit einem Ratsch ab, das ist Folter und Körperverletzung.
Ich empfehle Haut/Wund-Desinfektionsmittel, physiologische Kochsalzlösung 0,9,%, spezielle Wundspüllösung usw.
Alles schadet nicht wenn's in die Wunde gerät.
Bei Anwendung von Olivenöl (besser als evtl parfümhaltiges Hautöl) muss man, falls neu gepflastert werden muss, die umgebende Haut vom Öl gereinigt werden, sonst klebt es nicht.
Es gibt sogar spezielle Sprays zum Pflaster lösen, aber die trennen oft den Kleber vom textilen Pflastermaterial und der Kleber haftet unangenehm auf der Haut und muss dann da noch entfernt werden.
Bei extrem empfindlicher Haut sollte man immer überlegen, ob man den Verband auch ohne Pflaster fixieren kann mit Mullbinden, elastische Schlauchverbände, Netzverbände oder (selbsthaftende) Adhäsionsbinden, haften aufeinander und sind auf der Haut rutschhemmend, kleben nicht.
Ja, leider verschreiben viele Ärzte manche doch so notwendige, Mittel nicht, weil es zwar teurer ist, aber eher weil es oft das Budget der Praxis sprengt.
Aber @RawriX beschreibt hier eine große Wunde, die vom Pflegedienst wohl täglich verbunden wird. Leider stehen die meist unter Zeitdruck und haben nicht so viel Geduld und Zeit um Pflaster schonend zu entfernen. Manchmal können diesen Vorgang die Patienten schon beginnen bevor der Pflegedienst da ist. Natürlich unter möglichst sterilen Bedingungen mit Handschuhe, Desinfektion ect.
Nach Rücksprache mit dem Arzt darf man oft auch Wunden ausduschen, (Anschließende Desinfektions der Dusch-Wanne versteht sich von selbst) dabei löst sich Pflaster viel leichter.
Mein Tipp: Bei starker Behaarung der Haut, den Bereich, wo das Pflaster kleben soll, vorher rasieren, so eine Epilation mit Pflaster ist schmerzhaft. :-((
Ansonsten kann ich mich nur @paraiba anschließen. Leider wissen zu wenig Ärzte und Patienten von der Möglichkeit der Behandlung in den Wundambulanzen, die eine große Anzahl an verschiedenen Wundauflagen haben um genau das richtige auszuwählen. Ganz zu schweigen von der Erfahrung.
@sara59: Das hatten wir in der Familie auch. Es gibt Materialien, die atmungsaktiv, wasserdicht, hautfreundlich und gut abzulösen sind. Wir hatten da Folienverbände bei längerfristiger Wundversorgung.
@Schnuff: Ja, ich nehme auch Marcumar und meine Haut ist sehr, sehr dünn dadurch. Bei einer Untersuchung mit Kanüle in der Vene musste die Kanüle anschliessend entfernt werden. Eine Helferin riss das Befestigungspflaster ab und auch meine Haut am rechten Innenarm (dort ist Haus sowieso sehr dünn). Jetzt eitert die Stelle nur und ich habe keine Ahnung was ich tun kann. Kannst Du mir vielleicht den Namen des Sprühpflasters nennen ? Ich war bisher der Meinung es kommt kein Sauerstoff zum heilen an die Wunde !??
LG
@chrima2: Das hätte die Helferin aber sehen bzw. wissen müssen dass sie das Pflaster nicht einfach so abreissen darf.
Ich bin zwar nicht Schnuff, aber ich kann Dir nur sagen dass es verschiedene Marken von Sprühpflastern gibt.
@Münsterländerin_ 68: Die Wundversorgung hatte ich nach Anleitung durch eine Wundmanagerin durchgeführt. Wir wurden darauf hingewiesen, dass die Wundversorgung keine Leistung der Pflegekasse sei. Wundversorgung wird zwar von Pflegediensten geleistet, geschieht aber auf Verordnung durch den behandelnden Arzt und wir von der Krankenkasse getragen. Für die Wundversorgung durch eine Pflegedienst haben die Mitarbeiter (fachlich qualifiziert) auch mehr Zeit und nicht so enge Zeitfenster wie für pflegerische Aufgaben. Wir hatten auch den Fall, dass eine Wunde häufiger versorgt werden musste. Die Wundversorgungsmaterialien sind extrabudgetär, belasten also das Budget eines Arztes also nicht. Auch das wissen leider viele niedergelassene Ärzte nicht obwohl sie von der Kassenärtzlichen Vereinigung (KV) darüber informiert wurden. Selbst bei budgetierten Leistungen kann der Arzt Verordnungen über sein Budget hinaus ausstellen, die muss er aber medizinisch begründen. Wegen des Mehraufwandes sagen die meisten Ärzte dann, dass sie keine Verordnungen wegen der Überschreitung des Budgets ausstellen dürften. Das ist aber falsch - sie meiden den Mehraufwand eine Verordnung zu begründen. Die Informationen von der KV an die Ärzte werden zu wenig gelesen (sagte mir ein Mitarbeiter einer KV).
@Orgafrau: Hallo Orga, ja, ich habe nachgesehen und ein -auf den ersten Blick- ein gutes von einer bekannten Pflasterfirma gefunden, die alles auch so beschreibt wie Du es sagst. NUR: man soll es nicht auf offene und eiternde Wunden sprühen :-o
Das ist meine aber derzeit leider....Habe noch eine Cortison von einer offenen Wunde (ohne Eiter) an anderer Stelle. Trotzdem werde ich es mal damit versuchen. Das Sprühpflaster besorge ich mir trotzdem. Man weiß ja nie.....
@chrima2: ich hatte es von Aldi Nord .Denke aber Du bekommst es auch in der Apotheke .
Geh mit der entzündeten Stelle zum Hausarzt und sag es bitte wie es gewesen ist . Das Problem hatte ich auch mal mit dem weißen Pflaster von der Rolle beim Doc . Das war ich aber selber.....
@Schnuff: Danke ! Egal ob von Aldi oder Apotheke - Hauptsache es klappt 👍😊
Hallo @chrima2,
Es tut mir leid, was dir wiederfahren ist.
Ich empfehle dir, dringend eine Klinik, meist sind das Hautkliniken, zu suchen, die eine Wundambulanz haben und werde da vorstellig.
Manchmal ist es sinnvoll, den Keim zu bestimmen, der die infizierte Wunde besiedelt. Also müsste ein Wundabstrich zur Mikrobiologie geschickt werden und je nach Ergebnis die richtige Behandlung gewählt werden.
Es gibt so viele verschiedene Wundauflagen mit Wirkstoffen die entweder wundreinigend, desinfizierend, antibiotisch oder granulationsfördernd wirken, da sollte man dir helfen können damit die Wunde schnell der Vergangenheit angehört. Viel Glück.
@Münsterländerin_ 68: Vielen lieben Dank 😊. Es war keine Hautklinik, sondern wegen meinem Morbus Crohn eine Facklinik (Uni). Aber: zunächst sollten MRT Bilder gemacht werden. Dann wird durch die Kanüle eine Flüssigkeit eingefüllt um auf den Bildern etwas sehen zu können. Zunächst hatten wegen meiner schlechten Venen 5 (Ärzte/Mitarbeiter) eine Vene gesucht. Ich war etwas "ruhig gestellt" somit habe ich nachher bei der Helferin nur kurz "Vorsicht, nicht reissen" sagen können - sie war aber zu schnell 😢.
Deine Kommentare lese ich mit dem Eindruck, dass Du sehr gut weißt wovon Du schreibst 👍.
Nochmals vielen Dank für Deine nette Hilfe.
Wünsche Dir auch alles Gute !