Jeden zweiten Montag ist bei Frag Mutti ab sofort: „Bernhard-Zeit“. Schließlich ist es unfair, wenn ihr uns immer wieder Einblicke in euer Leben gewährt – die uns sehr ehren – aber ihr nicht wirklich viel über uns wisst. Der Frag Mutti-Chef ändert das und verrät mit „Bernhards Welt“ Tipps und Anekdoten aus seinem Privatleben.
Heute verrät Bernhard, warum wir es uns zur Zeit gut gehen lassen sollten:
"Weihnachten ist reine Nervensache"
„Dann solle ses druff schreibe, wenn man die Flasch zulasse soll!“ Alle Jahre wieder lache ich mich an Weihnachten über Heinz Becker schlapp. „Hopp, mach, schenk aus“, meckert er völlig unweihnachtlich, wenn Sohnemann Stefan die Flasche Sekt endlich geöffnet hat. „Hopp, mach.“ Ja, ja. Den Ton kenne ich. Den kennen zur Zeit viele. Der Dialekt ändert sich von Region zu Region. Das Gemecker bleibt.
In der Fußgängerzone lässt man je nach Ansicht der lieben Mitmenschen zu viel Abstand – oder zu wenig. Bei der Arbeit ist man zu oft im Büro – oder zu selten. Bei Freunden oder Familie meldet man sich ebenfalls zu häufig – oder eben auch zu wenig. Eigentlich ist es ganz egal, was wir gerade anstellen. Wir machen es ja doch nur falsch.
So gesehen könnten wir uns alle theoretisch doch endlich einmal wunderbar entspannen. Wenn wir doch sowieso alles falsch machen, sollten wir einfach das tun, was uns selber Spaß macht. Gut, wenn man auf Tränen und Tobsuchtsanfälle unter umfallenden Weihnachtsbäumen steht, ist man im Heinz-Becker-Modus ja bestens aufgehoben. Aber das soll doch bitteschön jede:r selbst entscheiden.
„Akupunktur gegen Weihnachtsstress“ empfiehlt Herr Becker am Ende der Weihnachtsfolge. Im Prinzip habe ich gegen eine fernöstliche oder nahwestliche Entspannungsmethode auch gar nichts einzuwenden. Gerade Yoga ist herrlich entspannend. Dummerweise kommt bei dem Thema häufig gleich wieder jemand mit einem religiös-moralischen Überbau angewackelt und erklärt mir, wie ich mich zu fühlen habe. Deshalb lasse ich das Yoga gerade mal sein. Ich hab ja auch keinen Stress.
Ja gut, viel Arbeit und viel zu tun habe ich schon. Aber ich muss deshalb keine Weinbrandbohnen zertreten und mich mit Bäumen anlegen. Als Knirps bin ich einmal an Weihnachten sehr zufrieden mit meiner Oma durch eine Winterlandschaft geschlurft und habe naseweis erklärt: „Gell, Oma, es glänzet der Wald.“
So ein bisschen Bling-Bling im Kombipack mit Humor funktioniert bei mir jedenfalls bis heute, wenn’s haarig wird. Macht euch doch alle selbst ebenfalls ein Geschenk – und zeigt dem Stress der Welt einen Vogel. Jubelt mal wieder bei einer Fahrradtour mitten durch den Matsch oder amüsiert euch mit Loriot. Der hält uns beim Verkrampfen wunderbar den Spiegel vor.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen fröhliche und glänzende Weihnachten!
Euer
Bernhard