"Bernhards Welt" – Bernhard und das „Dong“

Eine Statue steht an einem Brunnen, während ein Mann in gelbem Shirt Fotos in einem beleuchteten Innenhof nachts macht.
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Jeden letzten Montag im Monat ist bei Frag Mutti ab sofort: „Bernhard-Zeit“. Schließlich ist es unfair, wenn ihr uns immer wieder Einblicke in euer Leben gewährt – die uns sehr ehren – aber ihr nicht wirklich viel über uns wisst. Der Frag Mutti-Chef ändert das und verrät mit „Bernhards Welt“ Tipps und Anekdoten aus seinem Privatleben.

Bernhard, Gründer von Frag-Mutti.deHeute morgen wurde ich um dreiviertelsechs (für Nicht-Schwaben: Viertel vor sechs) unsanft von den Glocken der Dorfkirche geweckt. Da hat es mich wie der (Achtung, schon wieder Schwäbisch!) Blitz aufm Scheißhaus getroffen: Was ist eigentlich los mit den Kirchgenlocken dieser Welt? Um 5:45 Uhr bimmeln die Dinger bei mir im Dorf zehn Minuten lang. Ein lautes „Los, aufstehen! Gleich sechs Uhr! Ab auf den Acker! Ach halt, falsches Jahrhundert!“

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Es half nichts. Ich war wach. Und ich hatte ein paar Minuten Zeit, über Kirchenglocken nachzudenken. Aus meiner Zeit in Kanada weiß ich, dass nicht in jedem Land die Glocken so penetrant wie bei uns läuten. Die meisten Kirchen haben dort schlichtweg keine. Das höchste der Gefühle war eine zierliche Glocke in einer neu gebauten katholischen Kirche: Sie durfte leise bimmeln. Eine deutsche, tonnenschwere Kirchenglocke hätte sich schlapp gelacht. Trotzdem gab es in Kanada wütenden Protest. Nach ein paar Wochen hat sich die Kirche kleinlaut darauf beschränkt, nur zwischen 8 und 17 Uhr zu läuten. Aber nicht in der Mittagspause. Ich glaube, die Glockenlobby hat in Kanada einen schweren Stand.

In Italien läuten die Kirchenglocken sogar jeweils zweimal zur vollen Stunde, während sie in Kananda nur selten zu hören sind.

In Italien war es genau andersherum: Nach ein paar Tagen im Urlaub fiel mir auf, dass die Kirchen gleich zweimal zur vollen Stunde läuten! Einmal – wer hätte es gedacht – zur vollen Stunde. Und dann noch mal genau drei Minuten später die gleiche Anzahl Glockenschläge. Man hätte die Glocken ja beim ersten Mal überhören können. Wer weiß – vielleicht gab es auch einen völlig anderen Grund?! Auf jeden Fall ist mir das Ganze ein Rätsel!

Doch egal, wie früh und aus welchem Grund ich geweckt werde: Ich bin trotzdem „Team Glocke“! Mir gefällt einfach das Glockenläuten. Was sind eure Erfahrungen? Andere Länder, andere Glocken?

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3 Kommentare

Ich habe einige Jahre direkt neben einer Kirche in Straubing gewohnt. Das Wohnhaus und die Kirche wurden nur durch eine schmale Straße getrennt. Die Glocken schlugen jede Viertelstunde. 1x für Viertel nach (der vollen Stunde), 2x für halb, 3x für dreiviertel und für die volle Stunde 4 Glockenschläge plus die Stunde. Mittags und Mitternacht also insgesamt 16 Glockenschläge. Die Stundenschläge hatten einen etwas tieferen Ton. Zu den Messen wurde extra gebimmelt, aber mit einem helleren Ton. Wenn man so wohnt, überhört man die Glocken mit der Zeit und blendet sie auch nachts aus. Es hat sich damals auch nie jemand darüber aufgeregt. Es war einfach ganz normal. Gegen die Kirche hat man sich nicht aufgelehnt. Wenn man als Kind damals einem Priester oder einer Klosterschwester begegnete, dann machte man einen Knicks und grüßte voller Ehrfurcht. Gut, dass diese Zeit vorbei ist.
Ach, das habe ich noch vergessen: Glockenläuten ist für mich schon in Ordnung. Es gehört einfach dazu, vor allem in Bayern, wirkt irgendwie ja auch idyllisch.
Ich wohne auch nahe einer Kirche.
Mich stört der Glockenschlag nicht, sondern ich finde ihn eher hilfreich. Sagt er mir doch die Uhrzeit. Wenn ich z.B. am frühen Nachmittag 'mal kurz in den Garten gehe', um da aufzuräumen, erinnern mich oft die Glocken daran, dass aus 'kurz' mal wieder 'lang' geworden ist.

Vor ein paar Jahren hatte ein seit 30 Jahren neben der Kirche wohnender Anwohner festgestellt, dass ihn das Geläut stört und für seine Schwerhörigkeit verantwortlich sei.
Er hat es dann tatsächlich geschafft, dass nicht mehr geläutet werden durfte.

Aber der Protest der Bürger war daraufhin riesengroß.
Jetzt darf wieder von 6 bis 22 Uhr geläutet werden. Beschwerden gab es keine mehr.