"Bernhards Welt": Bruno und andere Problembären

Ein schwarzer Bär durchsucht einen Müllcontainer auf einer Straße, um nach Essen zu suchen, während die Natur hinter ihm sichtbar ist.
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Jeden letzten Montag im Monat ist bei Frag Mutti ab sofort: „Bernhard-Zeit“. Schließlich ist es unfair, wenn ihr uns immer wieder Einblicke in euer Leben gewährt – die uns sehr ehren – aber ihr nicht wirklich viel über uns wisst. Der Frag Mutti-Chef ändert das und verrät mit „Bernhards Welt“ Tipps und Anekdoten aus seinem Privatleben.

Heute verrät Bernhard, warum für ihn Probleme relativ sind

„Bruno und andere Problembären“

Bernhard, Gründer von Frag-Mutti.deZurzeit spaziert wieder einmal ein Bär durch Garmisch. Bislang durchwühlt er noch keine Mülltonnen, wie einst „Problembär“ Bruno, der daraufhin ausgestopft im Museum landete. Der aktuelle Neuzugang hat noch keine Ziege gerissen und noch keine Mülltonne durchwühlt. Trotzdem vertiefen sich schon wieder die Sorgenfalten auf so mancher Stirn.

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Dabei stellt sich mir die Frage: Wie groß ist das Problem, das wir mit einem einzelnen Bären haben, der aus Versehen nachts von einer Wildkamera tief im Wald abgelichtet wurde? Liegt es an „zu viel“ Natur in Form von Wolf, Bär und Co? Oder liegt es daran, dass wir manchmal aus Bären Elefanten machen?

In Kanada ist das Bären-Thema fast nie ein Problem. Dort habe ich zwischen 2007 und 2013 am Stadtrand von Vancouver gelebt; direkt daneben liegt ein herrliches Naturschutzgebiet. Die meisten können sich unter der unberührten Landschaft und den endlosen Wäldern dort etwas vorstellen, wenn sie an die vampirischen Twilight-Filme denken. Die wurden in unserer Nachbarschaft gedreht.

In diesen Wäldern und dazu gehörenden Flüssen tummelten sich natürlich auch jede Menge Tiere: Schildkröten, Adler, Lachse – aber eben auch Schwarzbären. Einige Dutzend davon habe ich in jedem Sommer gesehen. Kam ich mit einer meiner Töchter auf dem Arm aus dem Haus, fand ich mich hin und wieder Auge in Auge mit einem dieser ewig hungrigen Kolosse wieder. Schließlich duften für diese unsere Mülltonnen absolut verführerisch.

In der Nachbarschaft gibt es dort bis heute auch eine große Blaubeerfarm, in der die Schwarzen sich mit Wonne mit Vitaminen vollstopfen. Diese Beeren in Kombination mit den Mülltonnen üben eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf die Bären aus. So werden in dem Gebiet pro Jahr mehrere Hundert von ihnen gesichtet. Erzählt man dort von Einzelfall und „Problembär“ Bruno, erntet man nur große Augen und Kopfschütteln. 

Bruno hieß keiner der zotteligen Riesen. Probleme gab es mit ihnen zum Glück auch nur selten. Man ging sich einfach aus dem Weg.

Steht mal wieder ein Bär vor dem Haus an der Mülltonne, nimmt man einfach den Hinterausgang. Sitzt oder liegt einer am Fluss, wenn man dort Joggen oder Radfahren geht, winkt man ihm lässig zu und konzentriert sich wieder auf seinen Sport. Zusammenstöße mit Bären kommen so gut wie nie vor. Warum auch? Schließlich haben alle, was sie brauchen. 

Daran erinnere ich mich, wenn ich vom Problembär 2.0 höre. Klar, von der Natur samt Tierwelt haben die Menschen in Kanada eine völlig andere Vorstellung als wir hier. Doch manchmal frage ich mich schon, warum wir so viel Wirbel um Nebensächlichkeiten machen - und wen oder was es eigentlich zu schützen gilt.

Für mich stellt sich diese Frage übrigens nicht nur in Sachen Bär. Schließlich ist auf dieser Welt doch alles irgendwie relativ. Was für den einen ein Problem ist, stellt für den anderen eine willkommene Herausforderung dar - mit der man sich weiterentwickeln und wachsen kann. Manchmal reicht aber auch schon eine Portion Gelassenheit.

Viele spannende und aufschlussreiche Perspektivenwechsel im Juni wünsche ich euch!

Euer Bernhard

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1 Kommentar

Lieber Bernhard, du hast ja so recht. Warum kann man nicht einfach zusammen existieren? Wenn ein Bär o.ä. ein Tier reißt, dann aus Hunger. Wie viele Tiere werden gejagt, nur um des Prestige willens? Ich beneide dich um deine wunderschönen Erfahrungen. Liebe Grüße aus Österreich