Drahteselpflege. Oder: Wer sein Fahrrad liebt, hat keine Schraube locker

Jeden letzten Montag im Monat ist bei Frag Mutti ab sofort: „Bernhard-Zeit“. Schließlich ist es unfair, wenn ihr uns immer wieder Einblicke in euer Leben gewährt – die uns sehr ehren – aber ihr nicht wirklich viel über uns wisst. Der Frag Mutti-Chef ändert das und verrät mit „Bernhards Welt“ Tipps und Anekdoten aus seinem Privatleben.

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„Bernhards Welt“ – Frag Vati

Mein heißgeliebtes „Heilig’s Blechle“ ist mein „Bio-Bike“ – ein E-Motor kommt mir nicht ans Fahrrad! Mit meinem Drahtesel fahre ich im Jahr inzwischen ein paar tausend Kilometer. Damit das so bleibt, will mein Drahtesel auch gut gepflegt werden. Und natürlich verrate ich dir meine Pflege- und Putztipps fürs Fahrrad.

Fahrraddusche als Katzenwäsche

Du musst nicht stundenlang um deinen Drahtesel herumturnen, um ihn in gutem Zustand zu halten. Mach’s wie ich faule Haut! Ein Gartenschlauch und feuchter Lappen reichen aus, um dein Fahrrad vom gröbsten Schmutz zu befreien. Einfach abbrausen, bisschen schrubben und hinterher trockenreiben. Glaub mir: Das reicht. Allerdings kannst du bei hartnäckigen Fettresten auch ein bisschen Spülmittel verwenden. Aber denk in dem Fall noch ein Stück weiter: Damit Ölreste nicht ins Grundwasser gelangen, solltest du dein Fahrrad auf einen großen Karton stellen, der Öl aufsaugen kann.

Hätte, Hätte, Fahrradkette

Du möchtest neues Kettenspray auf die Kette geben? Bevor das passiert, solltest du diese gut reinigen. Denn Schmutz, Ölreste und Staub ergeben eine ebenso unerfreuliche, wie hartnäckige und klebrige Masse, die du mühsam von Kette und Zahnrädern entfernen musst. Hier kann ein „Degreaser“ helfen: Dieses spezielle Reinigungsmittel gibst du auf einen Lappen und reibst damit die Kette ab. Erst wenn die Kette sauber ist – in homöopathischen Dosen – ölst du die Kette ein. Andernfalls klebt gleich wieder jede Menge Schmutz daran.

Lenker und Sattel

Mit der Zeit hat auch mal ein Fahrrad eine Schraube locker. Überprüfe daher regelmäßig Lenker und Sattel, damit du nicht krumm auf dem Rad hockst oder der Sattel bei Tempo 50 bergab eine Etage tiefer rutscht.

Tief Luft holen

Prüfe vor jedem Start kurz den Luftdruck. Eine Standluftpumpe parkt bei mir daheim immer griffbereit neben dem Fahrrad. Mit genug Luft im Schlauch rollst du nicht nur am schnellsten, sondern praktischerweise auch am kraftsparendsten. Und vergiss den Ersatzschlauch samt Werkzeug sowie eine kleine Luftpumpe für unterwegs nicht. Der nächste Platten kommt auf jeden Fall...

Übung macht Unterschied

Mach nicht den gleichen Fehler wie ich: Probe daheim in aller Ruhe einen Schlauchwechsel. Reifen abnehmen, Mantel abziehen, neuen Schlauch einsetzen, Mantel wieder drauf und Reifen wieder festschrauben. Klingt einfach? Kann dir aber ganz schön die Tour vermasseln. Vor allem, wenn du es zum ersten Mal machen musst. Also stell dir vor: Du bist müde, es ist heiß und es wird bald dunkel. Willst du dann ratlos am Straßenrand stehen? Besser, du weißt, was du tun musst. Dann dauert alles fünfmal kürzer.

Safety First

Bevor du dich im Frühjahr wieder auf den Sattel schwingst, bringe dein Rad zum Kundendienst. Die checken alles durch, vor allem Schaltung und Bremsen. Das kostet zwar ein paar Euro, aber die sind in Sachen Sicherheit und Gesundheit eine gute Investition. Und nicht vergessen: Trag bitte einen Fahrradhelm. Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Fahrradfahrer:innen ohne Helm unterwegs sind!

Und jetzt seid ihr dran. Wie viele Räder hat euer „Heilig’s Blechle“? Vier oder nur zwei? Und wie pflegt ihr es? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!

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