Jeden letzten Montag im Monat ist bei Frag Mutti ab sofort: „Bernhard-Zeit“. Schließlich ist es unfair, wenn ihr uns immer wieder Einblicke in euer Leben gewährt – die uns sehr ehren – aber ihr nicht wirklich viel über uns wisst. Der Frag Mutti-Chef ändert das und verrät mit „Bernhards Welt“ Tipps und Anekdoten aus seinem Privatleben.
Ich koche gerne: für meine Familie, für Freunde oder auch einfach nur für mich. Wenn es daheim lecker duftet, bin ich in meinem Element. Ich bin kein großer Rezepte-Ausprobierer. Aber die Dinge, die ich koche, brate und backe, versuche ich zu perfektionieren. Daher verrate ich euch jetzt meine ganz persönlichen Küchen-Tipps!
Rindersteak zum Niederknien
Ein gutes Steak hinzubekommen, ist gar nicht so schwer. Da ich es nicht oft zubereite, darf das Fleisch auch mal etwas teurer sein: Ein schön abgehangenes Stück Filet oder Entrecôte (Rib-Eye Steak) vom Rind kostet schon mal mehrere Euro pro 100 g – aber das lohnt sich. Das Steak kommt bei mir nicht in die Pfanne, sondern auf den richtig heißen Gasgrill: je nach Dicke 2 bis 3 Minuten pro Seite bei geschlossenem Deckel. Danach würze ich es mit Meersalz und grobem Pfeffer und decke das Steak für ca. 5 Minuten auf einem Teller zu. Dadurch zieht das Fleisch durch und ich bekomme ein zartes Medium-Steak ohne großes Brimborium.
Willkommen im Pfannkuchenhimmel
Pfannkuchen sind bei uns ein typisches Frühstück am Wochenende. Schön süß, mit Apfelmus, Zimt und Zucker, Nutella oder Marmelade. Oder auch mal etwas gesünder mit Quark und Früchten. Aber egal, welcher Belag drauf kommt: Schön dünn müssen sie sein! Wie ich das schaffe? Mit viel Übung und flüssigem Teig.
Die Grundversion für 2 Personen enthält bei mir: 2 bis 3 Eier, ca. 150 g Mehl, eine Prise Salz und ca. 350 ml Milch. Damit der Teig nicht klumpt, kommt alles bis auf die Milch in eine Rührschüssel. Dann nur einen Schluck der Milch hinzugeben und alles mit dem Handmixer verrühren. Wenn der Teig geschmeidig ist, die restliche Milch dazugeben und weiter rühren. So vermeide ich Klumpen und der Teig wird relativ flüssig. Ggf. kommt noch etwas Milch hinzu. Mit der Zeit hat man es im Gefühl, wann der Pfannkuchenteig perfekt ist.
Ansonsten muss man einfach üben: Ich habe in meinem Leben schon tausende Pfannkuchen gebacken. Irgendwann hat man seine Zauberformel aus flüssigem Teig, perfekter Menge und dem richtigem Schwenken der Pfanne raus und man backt die Dinger hauchdünn.
Lachs mal!
Bei Lachs habe ich die für mich perfekte Mischung gefunden: einfach zuzubereiten, dafür aber unglaublich lecker! Ich besorge mir ein schönes Stück Lachsfilet mit Haut und lege es auf den Grill. Vorbei sind bei mir die Zeiten, in denen ich den Lachs in der Spülmaschine zubereitet habe :-) Der Grill sollte nicht zu heiß sein. Deckel drauf. Die Haut wird schön knusprig, man kann sie einfach mitessen. Jetzt kommt es „nur“ aufs Timing an: Der Lachs darf wirklich nur „gerade so“ durch sein. Wenn das Innere noch ganz leicht glasig ist, ist er perfekt. Wenn schon viel weißes, geronnenes Protein auf dem Fisch zu sehen ist, ist es leider etwas spät. Ist nicht so schlimm, aber auch nicht perfekt. In jedem Fall im Anschluss nur mit Meersalz und schwarzem Pfeffer bestreuen, fertig!
Geschmälzte Zwiebeln
Mein absolutes Lieblingsgemüse sind Zwiebeln. Und am besten schmecken sie mir „geschmälzt“, vor allem mit Kässpätzle. Die Herausforderung ist, dass die Zwiebeln schön dunkel werden müssen, damit sie karamellisieren. Dabei sollen sie aber auf keinen Fall anbrennen, damit sie nicht bitter schmecken. Nach langem Herumprobieren bin ich bei folgender Formel gelandet:
Zwiebeln (es können nie genug sein) halbieren und dann im 45 Grad-Winkel in feine Halbringe schneiden. Mit einem ordentlichen Schluck Öl (ich nehme Olivenöl) und etwas Salz ab in die beschichtete Pfanne. Ein paar Minuten scharf anbraten. Als nächstes Deckel drauf und die Temperatur runterdrehen. Jetzt können die Zwiebeln in aller Ruhe vor sich hin schmoren.
Durch den Deckel bleibt die Flüssigkeit und das Zwiebelaroma in der Pfanne. Hin und wieder die Zwiebeln umrühren. Manchmal gebe ich einen Schluck Wasser dazu, damit nichts anbrennt. Je länger die Zwiebeln vor sich hin schmoren, desto besser. Bei mir sind das locker mindestens 30 Minuten. Meistens mache ich dann in der Zwischenzeit die besten Spätzle der Welt :-)
Die besten Spätzle der Welt
Als Schwabe kann ich von mir behaupten, dass meine Spätzle einfach „saulegger“ sind. Auch wenn ich sie nicht von Hand schabe, sondern mit der Spätzlepresse (ähnlich einer Kartoffelpresse) herstelle. Der Teig ist für mich perfekt, wenn er nicht zu fest und nicht zu flüssig ist. Er sollte so zähflüssig sein, dass es Kraft kostet, ihn durch die Spätzlepresse zu drücken. Leider ist mir meine Spätzlepresse mal dabei auseinandergebrochen. Wo gehobelt wird, da fallen Späne.
Mein Rezept (natürlich von meiner Mutti): 250 g Mehl, 2 Eier, 125 ml Wasser, ½ TL Salz so lange rühren, bis der Teig glatt ist und Blasen wirft. Wir Schwaben sagen, der Teig muss „schmatzen“ oder „schwätzen“. Je nach Mehl braucht man manchmal etwas mehr oder etwas weniger Wasser. Man bekommt inzwischen auch „Spätzlemehl“ im Supermarkt. Da ist dann etwas Grieß zugesetzt.
Salzwasser auf dem Herd zum Kochen bringen und nach und nach den Teig durch die Spätzlepresse ins kochende Wasser drücken. Wenn sie oben schwimmen, mit dem Schaumlöffel herausholen. Die Spätzle gleich essen, sonst kleben sie zusammen!
Was sind eure Küchen-Geheimtipps?
Einfache, aber gute Zutaten, wenige Gewürze und viel Übung müssen es bei mir sein. Dann werden auch die einfachsten Dinge richtig lecker und die Bude duftet umwerfend. Was sind eure Lieblingsrezepte? Welche Tricks und Kniffe habt ihr über die Jahre perfektioniert? Ich bin gespannt auf eure Beiträge in den Kommentaren.
Danke!