"Bernhards Welt" – Politisch unkorrektes Spielzeug selber bauen

Ein Junge mit einem Strohhut spielt mit einer selbstgebauten Schleuder auf einem ruhigen Landweg, umgeben von Bäumen.
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Jeden letzten Montag im Monat ist bei Frag Mutti ab sofort: „Bernhard-Zeit“. Schließlich ist es unfair, wenn ihr uns immer wieder Einblicke in euer Leben gewährt – die uns sehr ehren – aber ihr nicht wirklich viel über uns wisst. Der Frag Mutti-Chef ändert das und verrät mit „Bernhards Welt“ Tipps und Anekdoten aus seinem Privatleben.

Bernhard, Gründer von Frag-Mutti.deAuch ich werde älter. Und zum Älterwerden gehört immer eine gehörige Portion Nostalgie. Neulich haben wir uns im Büro darüber unterhalten, mit welchen Spielsachen wir als Kinder gespielt haben. Und dass wir natürlich „von morgens bis abends draußen“ gespielt haben. „Vor der Playstation sitzen“ gab es bei uns nicht.

Video-Empfehlung:

Früher war mehr Frischluft: Den ganzen Tag drinnen zu sitzen, war früher undenkbar.

Hier die Bauanleitung für mein Lieblingsspielzeug, als ich ca. 10 Jahre alt war. Es erfüllt weder Ansprüche an zeitgemäße Pädagogik, noch ist es umweltfreundlich oder sonst irgendwie sinnvoll – außer in Sachen der erwähnten Nostalgie und Spaß an der Freud. Deshalb kommt hier für alle, die gerne in Erinnerung schwelgen, die Bauanleitung:

  1. Nimm ein altes Filmdöschen von Mutti und schneide mit einem Teppichmesser den Boden raus. Nun hat man ein stabiles, ca. 7 cm langes Rohr aus Plastik mit einem Durchmesser von ca. 4 cm. (Für alle, die nach 1995 geboren worden sind: In Filmdöschen hat man Filme aufbewahrt, die man in eine Kamera eingelegt und danach zum Entwickeln in die Drogerie gebracht hat.)
  2. Nimm einen Luftballon und ziehe ihn von unten auf das Filmdöschen.
  3. Fixiere den Luftballon mit Panzertape, indem du das Klebeband ein paar Mal um die Filmdose wickelst.

Fertig ist die „Spielzeugwaffe“. Als Munition eignet sich alles, was klein, rund und möglichst hart ist: zum Beispiel ungekochte Maiskörner oder Erbsen.

Einfach eine „Kugel“ vorne hineingeben, mit der einen Hand die Filmdose festhalten und mit der anderen Hand die Kugel im Luftballon auf Spannung nach hinten ziehen, zielen, loslassen! Und schon fliegt das Geschoss meterweit!

Im Wald lässt es sich einfach am besten toben.

Wir sind damit in den Wald gelaufen und haben uns gegenseitig abgeschossen. So viel Spaß haben blaue Flecken nie wieder gemacht!

Profitipp

Wem der Luftballon zu „lasch“ ist, der schneidet den Finger von einem Gummi-Reinigungshandschuh ab und verwendet stattdessen diesen! Mit Hilfe des dickeren Gummis fliegen die Geschosse noch mal schneller und richten wesentlich mehr Schaden an!

Heute wundere ich mich darüber, dass wir uns nicht die Augen ausgeschossen haben mit diesen selbstgebauten Mordwaffen. Vielleicht wäre das Sitzen vor der Playstation doch besser gewesen …

Mit was habt ihr früher gespielt? Ich freue mich auf eure Kindheitserinnerungen!

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7 Kommentare

@Bernhard, im Prinzip hast du recht, Kinder müssen mehr an die frische Luft, sich bewegen, toben, Freunde treffen, Spaß haben. Was aber dein Lieblingsspielzeug betrifft, so finde ich das grenzwertig. Wenn was passiert, steht sofort die Polizei oder mindestens der Rechtsanwalt vor der Tür. Das gab es früher auch nicht, da ging es manchmal ganz schön zur Sache. Möchtest du so etwas erleben? Oder möchtest du erleben, dass dein Kind/Enkel gefährlich verletzt oder geschädigt wird?
Ich würde jedenfalls keine Schleuder für meine Enkelkinder basteln.
Schön für dich, dass du eine unbeschwerte Kindheit hattest.
Als Oma gehöre ich jedoch zur Fraktion der Vorsichtigen. Schließlich kann man sich ja auch draußen bewegen und viel Spaß haben, ohne andere in Gefahr zu bringen.
Bei uns Mädchen standen Rollschuh laufen, Gummitwist, Seilspringen (große Schlaufe mit mehreren oder allein im Wettbewerb inkl Figuren) und Kästchenhüpfen hoch im Kurs.
Ich will auch noch von meiner Kindheit erzählen: Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, da gab es immer was zu tun. Als Kleinkind war ich immer mit dabei, später habe ich auch mit geholfen. Meine Schulkameradinnen hatten mehr freie Zeit als ich, trotzdem hatte ich auch eine schöne Kindheit. Spielsachen hatte ich nicht viele: zwei Puppen, die waren immer kurz vor Weihnachten "verschwunden" und tauchten am Heiligabend mit einem neuen Kleidchen wieder auf. Mein Teddy hatte eine neue Latzhose, damit die dünnen Stellen im Fell nicht so sichtbar waren. Meine liebsten Geschenke waren Bücher, mit ihnen konnte ich in ferne Länder und Traumwelten entfliehen. Ich habe meine Kinder immer zum Lesen ermuntert und tue das auch jetzt bei meinen Enkeln. Stubenhocker sind sie trotzdem nicht geworden. Lesen ist ein Hobby, das auch für die Schule sehr wichtig ist. Das würde ich den Kindern und ihren Eltern immer wieder empfehlen!