"Bernhards Welt" – Post aus Indien

Auf einem Schreibtisch tippt eine Person an einem Laptop. Auf dem Bildschirm steht: "E-Mail vom 16. Januar 2024: Hallo! dringende Hilfe! Friederike."
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Jeden letzten Montag im Monat ist bei Frag Mutti ab sofort: „Bernhard-Zeit“. Schließlich ist es unfair, wenn ihr uns immer wieder Einblicke in euer Leben gewährt – die uns sehr ehren – aber ihr nicht wirklich viel über uns wisst. Der Frag Mutti-Chef ändert das und verrät mit „Bernhards Welt“ Tipps und Anekdoten aus seinem Privatleben.

Bernhard, Gründer von Frag-Mutti.deE-Mail-Spam gehört leider zu unserem Arbeitsalltag hier in der Redaktion. Und dank Übersetzungstools und künstlicher Intelligenz reicht der inzwischen einmal um den Globus. Wenn einem mal langweilig ist, kann man auf eine solche Spam-E-Mail sogar antworten.

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Hier ein aktuelles Beispiel, inklusive Original-Rechtschreibfehler:

E-Mail vom 16. Januar 2024:

Hallo!

dringende Hilfe!

Friederike

Friederike braucht Hilfe und wendet sich an Frag Mutti.

Die Frag Mutt-Antwort:

Hallo Friederike,

worum geht es denn?

Friederikes herzergreifender Hilferuf eine Minute später:

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich benötige eine Apple-Geschenkkarte für meine Nichte, die sich vor ein paar Tagen einer Herzoperation unterzogen hat. Sie hatte beide Eltern durch die Krankheit (Covid-19) verloren. Sie hat Geburtstag, ich muss ihr eine Freude machen, kann es aber im Moment nicht, weil ich auf Reisen bin und erst nächste Woche zu Hause sein werde. Diese Methode ist gut und schnell! Ich habe versucht, online einzukaufen, hatte aber keinen Erfolg. Kann man es in jedem Geschäft in der Nähe bekommen? Ich werde Ihnen das ausgegebene Geld zurückerstatten, versprochen. Bitte lassen Sie mich wissen, ob Sie damit umgehen können, damit ich Ihnen den Betrag mitteilen und Ihnen sagen kann, wie Sie ihn erhalten.

Ich warte auf Ihre schnellste Antwort.

Nachtigall, ick hör dir nicht trapsen, ick hör dir trampeln! Für wie doof hält uns die liebe Friederike eigentlich? Aber gehen wir trotz besseren Wissens, Nichte und Herzoperation mal weiter davon aus, dass alles mit rechten Dingen zugeht – und wir ja eigentlich gerne helfen wollen. Daher lautete unsere Antwort:

Hallo Friederike,

wo genau befindest du dich denn gerade auf deiner Reise?

Wieder eine Minute später trudelte Friederikes Antwort in unserem Postfach ein:

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort, Indien. Bitte, ich brauche deine Hilfe, um das zu bekommen, und ich verspreche es. Ich erstatte Ihnen bitte das Geld zurück. Die Apple-GESCHENKKARTE kann in jedem Lebensmittelgeschäft, jeder Drogerie, jedem Geschenkeladen und vielen mehr gekauft werden. Der erforderliche Gesamtbetrag beträgt 300 € (100 €-Stückelung oder 50 €). Wenn Sie die Karten kaufen, befindet sich auf der Rückseite der Karten ein silbernes Design, das Sie leicht abreiben können, um die Pins freizulegen. Machen Sie einen Schnappschuss von der Rückseite der Karte mit den Stecknadeln, hängen Sie die Fotos an die E-Mail an und senden Sie sie mir dann. Wie schnell können Sie das bitte heute erledigen?

Ich warte auf Ihre schnellste Antwort.

Friederike

Steckt hinter der vermeintliche Friederike womöglich ein böser Betrüger?

Soso, Indien also. Und wenn jemand dann die Nummern der Geschenkkarten hat, kann er sie sofort einlösen und das Geld ist weg. Aber ist die gute Friederike wirklich in Indien? Daher haben wir noch einmal nachgehakt:

Hallo Friederike,

bitte schicke ein Selfie von dir vor einem indischen Restaurant.

Die Antwort dauerte dieses mal drei Stunden – man war sich wohl unsicher, wie man darauf reagieren soll:

Hallo, wie geht es dir heute? Ich möchte, dass du mehr darüber nachdenkst, was du gerade gesagt hast, es ist lächerlich. Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich nicht um Hilfe gebeten hätte, wenn ich das selbst erledigen könnte, und wenn ich persönlich vor Ort wäre Um Ihnen zu helfen, würde ich Ihnen solche Begriffe nicht geben.

Oh je, oh je. Wir haben dann mehr darüber nachgedacht. Intensiv. Du-Sie möchte schließlich weder lächerlich, noch wenig hilfsbereit sein. Allerdings haben wir trotzdem keine drei Stunden gebraucht, bis unsere Entscheidung feststand: Der Spaß hat ein Loch. Und wir belassen es dabei.

Habt ihr schon mal auf solche Spam-E-Mails geantwortet? Welche lustigen Dialoge haben sich dabei ergeben? Falls ihr Neulinge seid, probiert es gerne mal aus. Aber kauft bitte keine Geschenkkarten!

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13 Kommentare

Sehr gut diese Aufklärung.
immer wieder fallen manche darauf herein

Die Masche mit Enkeltochter oder Enkelsohn, Nichte, dergleichen

einfach schlimm.
Dankeschön für solche, Hinweise

Mfg.Engelchen1
Ich finde solche Spielchen mit SPAM-Mails nicht nur fragwürdig, sondern auch verantwortungslos und gefährlich! Zunächst einmal: Ich selber habe kaum noch sichtbaren SPAM, denn ich blockiere fröhlich schon seit langem jeden Absender einer SPAM-Mail auf meinem Tablet, sowie sie eintrudelt, denn die krude Absender-Adresse ist auf den ersten Klick immer schnell als obskur entlarvbar. Dadurch habe ich inzwischen so viele blockierte Absender erwischt, dass anscheinend auch die größten SPAM-Schleudern mit dabei sind. Somit landet der größte Teil der täglichen SPAM-Flut automatisch im Mülleimer, der sich selber nach einem Tag löscht. Problem gründlich gelöst und schon längst kein Nerv-Thema mehr für mich! Nun zu diesem nicht wirklich unterhaltsamen Geplänkel mit der ominösen „Friederike“: Schon darauf zu antworten, ist sinnlos und zeitvergeudend. Vor allem aber gibt man mit seiner Antwort zu erkennen, dass der eigenen Mail-Account nicht nur intakt ist, sondern auch aktiv genutzt wird. Der Spammer auf der Gegenseite weiß nun, dass er eine attraktive Mail-Adresse am Haken hat, die er gewinnbringend an andere „professionelle“ SPAM-Schleudern für gutes Geld weiterverhökern kann. Somit verdient dieser kriminelle Spammer auch noch bares Geld an meiner albernen „diebischen Freude“ – im naiven Glauben, es „denen“ angeblich mal so richtig gezeigt zu haben. Und die Veröffentlichung hier soll auch noch andere Portalnutzer ermuntern, es doch selber mal zu versuchen? Davon rät die Bundesnetzagentur dringend ab! Denn deren Mail-Adressen werden natürlich auch von den Spammern liebend gern gierig ausgeschlachtet, indem sie ebenfalls auf weiterverkaufbaren Listen landen! Die Folge: Noch mehr SPAM! Ein Bärendienst für alle, die ohnehin schon genervt genug sind von den tagtäglichen Mail-Account-Verstopfern! Ergo: Gar nicht lustig …!