Bisher habe ich immer die Blätter z. B. vom Kohlrabi schon beim Kauf entfernt und in den entsprechenden Abfallbehälter entsorgt, bis ich vor Kurzem in einer TV-Sendung erfuhr, dass man bei verschiedenen Gemüsearten nicht nur die Blätter und Stängel, sondern auch das Kraut und die Schale bei der Zubereitung mit verwenden kann.
Daraufhin habe ich mich mal etwas näher darüber informiert und herausgefunden, dass es tatsächlich zahlreiche Gemüsesorten gibt, bei denen das so ist und man diese eigentlichen Abfälle zur Zubereitung und Verfeinerung von gesunden und schmackhaften Gerichten mit verwerten kann. Man kann sie sowohl roh als auch gekocht verwenden, da sie nicht nur aromatisch, sondern auch sehr gesund sind und meistens sogar noch mehr Vitamine und Nährstoffe als das eigentliche Gemüse enthalten, also viel zu schade für die Biotonne sind.
Wichtig ist aber, dass man möglichst nur frisches Gemüse aus dem eigenen Garten bzw. Biogemüse verwendet, das nicht mit Pflanzenschutzmitteln oder anderen Stoffen behandelt wurde.
Gemüsorten:
Blumenkohl
Vom Blumenkohl kann man nicht nur den geschälten und in Scheiben geschnittenen Strunk, sondern auch gut die Blätter mitkochen oder daraus eine Suppe oder Soße zubereiten. Man kann diese aber auch klein hacken und trocknen und dann später als Grundlage für eine leckere Gemüsebrühe verwenden.
Brokkoli
Ebenso beim Brokkoli wird vom Strunk die härtere Schale leicht abgeschält und in Scheiben oder Streifen geschnitten und einige Minuten vorgekocht, bevor man dann die Röschen mitkocht. Auch für die Zubereitung einer Suppe eignet sich der Strunk. Sogar im rohen Zustand kann er grob geraspelt einem frischen Salat zugegeben werden.
Fenchel
Das Fenchelgrün und der Strunk schmecken süßer und aromatischer als die Fenchelknolle selbst.
Karotten
Karotten lassen sich gründlich gewaschen mit der Schale verwenden. Da das Grün der Karotten viel mehr Kalcium als die Karotten selbst enthält, kann es gut zum Würzen von Eintöpfen, Suppen oder Salaten verwendet werden. Vor allem das feine junge Grün mit den Stielen kann wegen des milden Geschmacks auch als Zutat für grüne Smoothies oder Pestos verwendet werden. Fein gehackt und getrocknet wird daraus ein feines Würzmittel.
Kohlrabi
Für die Zubereitung einer Gemüsepfanne mit Kohlrabi und Zucchini kann man die frischen Blätter und Stängel klein geschnitten mit verwenden und die Knolle muss auch nicht geschält werden. In einer Suppe gekocht ergeben die Blätter ein köstliches Aroma. Weiterhin kann man sie dünsten und wie Spinat zubereiten oder auch wie Kohlrouladen mit Hackfleisch füllen. Da die Kohlrabiblätter fast doppelt so viele Vitamine wie die Knolle enthalten, können die jungen, frischen Blätter fein geschnitten unter einen Rohkostsalat gemischt oder grünen Smoothies beigefügt werden.
Porree
Beim Porree sollte man auch die dunkelgrünen Spitzen mit verarbeiten, z. B. bei dem Rezept für eine Lauchsuppe mit Hackfleisch und Frischkäse.
Radieschen
Die Blätter von Radieschen sind sehr würzig und ziemlich scharf. Sie enthalten neben antibakteriellen Senfölen auch reichlich Vitamine. Man kann sie gut für Cremesuppen verwenden, außerdem auch für Rohkostsalate und als Zutat für Pestos. Durch ihren herzhaften Geschmack können sie gehackt und getrocknet als Würzmittel verwendet werden.
Rettich
Auch der Rettich kann gründlich gewaschen ungeschält verwendet werden. Seine frischen, fein gehackten Blätter eignen sich sehr gut als würzige Zutat für Salate, Suppen und Soßen und können getrocknet ebenfalls zum Würzen verwendet werden.
Rote Bete
Die Blätter von Roter Bete enthalten mehr Beta-Karotin und Kalcium als die eigentliche Knolle. Die ganz jungen Blätter kann man roh als Salat essen oder für Smoothies verwenden. Geschmacklich sind sie dem Mangold sehr ähnlich. Aus den älteren Blättern und Stielen kann man Soßen oder Suppen zubereiten. Sehr gut schmecken sie auch, wenn sie kurz mit etwas Butter angedünstet werden.
Salatgurken
Wenn man grüne Gurken gründlich wäscht muss man sie nicht schälen.
Sellerie
Sellerieblätter lassen sich gut für eine Gemüsebrühe oder auch für Smoothies verwenden.
Spargel
Aus den Schalen von weißem oder grünem Spargel lässt sich noch eine leckere Suppe kochen. Man kann aber auch die Schalen und holzigen Enden in einem Gefrierbeutel sammeln und einfrieren, um dann später daraus eine Spargelsuppe zu kochen.
Zucchini
Auch die gründlich gewaschenen Zucchini können mit der Schale zubereitet werden.
Nicht zum Verzehr geeignet sind:
Rhabarber-Blätter
Diese Blätter sind nicht essbar, aber aufgrund der enthaltenen Oxalsäure kann man sie zur Herstellung eines Spritzmittels zur Bekämpfung von Schädlingen im Garten (z. B. von schwarzen Blattläusen) sowie Pilzerkrankungen (Kraut- und Braunfäule) verwenden. Wegen ihres Kaliumgehaltes können sie auch gut als Dünger eingesetzt werden.
Tomaten-Blätter
Da dieses Nachtschattengewächs das giftige Solanin enthält, sind die Blätter von Tomaten ebenfalls nicht essbar. Man kann aber die ausgegeizten oder abgeschnittenen Blätter als Düngung in die Erde des Tomatenbeetes einarbeiten.
Der Geruch der Tomatenblätter hält Mücken fern. Wenn man sich damit Arme oder Beine einreibt, ist man sicher vor Mückenstichen geschützt.