Meine Oma hat schon immer einen herrlichen Christstollen gebacken, auch in der schweren Zeit damals in den 20er/30er Jahren. Für sie war ein Weihnachtsfest nicht komplett, wenn es nicht auch einen Stollen gab. Oft hat sie lange vor der Backzeit angefangen, die Zutaten zu kaufen, weil es noch längst nicht zu jeder Zeit alles gab, was man für einen richtigen Stollen mit allem drin so brauchte. Wenn es dann endlich losging mit dem großen Backen, wurden es häufig sogar mehrere Stollen, weil auch Nachbarn und andere Familienangehörige Omas besten Christstollen so gern mochten.
Also hat sie angefangen und es war ihr keine Arbeit zu viel, weil sie wusste, dass die anderen soviel Freude an ihrem Backwerk hatten.
Zutaten
- 3 Lagen Backpapier für das Backblech (dann wird der Stollen an der Unterseite nicht so dunkel)
Für den Hefeteig
- 375 g Mehl
- 150 ml Milch
- 1 Pck. Trockenhefe
- 100 g Zucker
- 1 Pck. Vanillezucker
- 1 Msp. gemahlener Kardamom
- 1 Msp. gemahlene Muskatblüte (Macis)
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- 150 g weiche Butter oder Margarine
Für die Füllung
- 375 g Rosinen
- 4 EL Rum
- 100 g Zitronat
- 100 g gehackte Mandeln
- 200 g Marzipanrohmasse
Zum Bestreichen und Bestreuen
- 100 g flüssige Butter
- ca. 50 g Kristallzucker
- ca. 75 g Puderzucker
Zubereitung
- Vor dem eigentlichen Backtag werden die Rosinen mit dem Rum übergossen und über Nacht kühlgestellt, damit sie am nächsten Tag den Rum gut aufgesogen haben.
- Für den Hefeteig wird das Mehl mit der Trockenhefe sorgfältig gemischt. Die Milch wird ganz leicht angewärmt und dann zusammen mit dem Zucker, Vanillezucker, den Gewürzen, Salz, Ei und der weichen Butter vermischt und mit einem Mixer oder der Küchenmaschine unter Verwendung der Knethaken zuerst kurz auf kleiner Stufe, dann auf hoher Stufe für mindestens 5 bis 8 Minuten geknetet, bis dass sich ein homogener, glänzender Teig entwickelt hat. Dieser soll nun zugedeckt an einem warmen Ort aufgehen, bis dass er sich sichtbar vergrößert hat.
- Nun kann man auch schon den Backofen auf 250 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Der aufgegangene Teig wird nun mit etwas Mehl bestäubt, aus der Schüssel auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche gegeben und die Rosinen, Zitronat und Mandeln werden jetzt untergeknetet. Der Teig wird zu einem Rechteck ausgerollt und das Marzipan wird, in Scheiben geschnitten, ebenfalls auf diese ausgerollte Teigplatte gelegt. Ist dies geschehen, wird die Teigplatte möglichst fest zusammengerollt bis auf einen Streifen am Ende des Teiges. Er bildet die Grundlage für den wohlbekannten Knick im Stollen.
- Das Teigpaket wird auf das mit den 3 Lagen Backpapier ausgelegte Backblech gelegt und noch einmal gut in seine bekannte Stollenform gedrückt.
- Der Stollen sollte nun noch einmal etwas ruhen und noch ein wenig aufgehen.
- Nach etwa 15 - 20 Minuten wird der Backofen auf 160 Grad Ober-/Unterhitze heruntergeschaltet und das Backblech mit dem Stollen kommt nun in den Ofen und soll dort in ca. 45 Minuten im unteren Drittel fertig backen.
- Ist der Stollen fertig, wird er im noch heißen Zustand mit etwas von der vorab zerlassenen Butter bestrichen und der Kristallzucker wird aufgestreut. Nach etwa 15 Minuten wird weitere flüssige Butter aufgetragen und eine dicke Schicht Puderzucker aufgetragen. Diese Prozedur kann wiederholt werden, bis Butter und Puderzucker aufgebraucht sind.
Ist der Stollen ganz ausgekühlt, wird er in Folie verpackt und sollte sodann noch 8 bis 14 Tage ruhen, damit er sein typisches Aroma entwickelt und rechtzeitig zu Weihnachten so gut schmeckt, wie wir ihn nun einmal als perfektes Weihnachtsgebäck kennen.
Viel Spaß beim Nachbacken und lasst es euch gut schmecken.