Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum ... welcher ist der Beste für meinen Weihnachtstraum? Es wird vieles angeboten, in ganz und gar verschiedenen Preislagen. Schauen wir doch mal, welche Weihnachtsbäume es gibt, worauf man beim Kauf achten sollte und wie man sie optimal frisch hält.
Alles Tanne oder was?
Nicht alles ist Tanne, was so genannt wird. Nordmanntannen und Edeltannen (Nobilistannen) sind welche, während die sogenannte Rottanne in Wirklichkeit eine Fichte ist. Das ist wichtig zu wissen, da Fichten nicht so lange halten wie Tannen. Wie unterscheidet man Tannen von Fichten? Es gib den alten Försterspruch: „Die Fichte sticht, die Tanne nicht“. Fichten haben härtere und spitzere Nadeln. Meist sind die Äste rundum benadelt, während die Tanne gegenüberliegende Nadeln besitzt. Das, was wir als Tannenzapfen bezeichnen, stammt auch von der Fichte. Diese hängen an den Ästen und fallen im Ganzen ab, während richtige Tannenzapfen aufrecht auf den Ästen stehen und nur Schuppen verlieren. Tannen haben einen glatten Stamm und einen sehr kompakten Wuchs, da der Stamm bis zum Boden mit Ästen bedeckt ist.
Weihnachtsbaumarten im Einzelnen
Nordmanntanne
Mit Abstand der teuerste Weihnachtsbaum, da sie sehr langsam wächst. Sie braucht rund 15 Jahre um Zimmerhöhe zu erreichen! Sie hat einen sehr gleichmäßigen Wuchs, einen glatten, unbenadelten Stamm (was manchen nicht so gut gefällt) und dunkelgrüne, weiche Nadeln. Die Zweige sind recht kräftig und können auch schweren Christbaumschmuck tragen. Nordmanntannen halten sehr lange, selbst nach mehreren Wochen bei Zimmertemperatur nadeln sie nicht.
Edeltanne oder Nobilistanne
Dunkelgrün bis blaugrün, weiche Nadeln, ein etwas unregelmäßiger Wuchs und der intensivste Duft von allen – die Edeltanne ist preislich auf einer Höhe mit der Nordmanntanne und hält fast noch länger.
Rotfichte
Die Rotfichte ist das billigste Angebot auf dem Weihnachtsbaummarkt. Allerdings hat man auch nicht lange daran: Bei Zimmertemperatur fallen die recht kurzen Nadeln (die übrigens ganz schön stechen) bereits nach wenigen Tagen. Rotfichten sind meist recht unregelmäßig gewachsen und die Äste sind dünn, so dass man nur Leichtgewichte an Kugeln und Engeln anbringen kann.
Blaufichte
Schön, aber aua. Die rundum blau schimmernd benadelten Äste, der dichte, gleichmäßige Wuchs, der herrliche Fichtennadelduft – die Blaufichte ist eine mittelpreisige Alternative zu den „Rolls Royces“-Edeltannen. Vielen ist sie auch unter dem Namen „Blautanne“ bekannt, botanisch ist sie aber eine Fichte, die im Übrigen nicht ohne Grund auch Stechfichte genannt wird. Die Nadeln sind extrem hart und spitz, auch der Stamm ist benadelt, deshalb beim Aufstellen Handschuhe anziehen! Die Blaufichte ist perfekt für sehr schweren Christbaumschmuck. Genau wie ihr Preis liegt auch ihre Haltbarkeit im Mittelfeld.
Kiefern
Mit bis zu 15 cm langen Nadeln und ihrem ausgefallenen Wuchs ist die Kiefer etwas für Weihnachts-Individualisten. Ihre Pluspunkte: Duft und Haltbarkeit!
Augen auf beim Weihnachtsbaumkauf!
Ideal ist natürlich, wenn man sich kurz vor Weihnachten in einer Weihnachtsbaumplantage den Baum direkt aussuchen und schlagen kann, das hat aber meist auch seinen Preis. Ansonsten sollte man auf Regionalität achten – so hat man eher die Gewähr, dass der Baum nicht schon Wochen vorher geschlagen wurde, in diesem Fall verliert nämlich selbst eine Nordmanntanne schon mal die Nadeln! Hat ein Baum die jungen Nadeln von den Zweigspitzen bereits verloren, Finger weg!
Baum gekauft und nun?
Zwischen Kauf und Aufstellen des Baumes sollte man diesen am besten an einem kühlen, windgeschützten Platz lagern wie im Keller oder auf dem Balkon. Am besten man stellt ihn in einen Eimer Wasser und entfernt das Transportnetz. Im Zimmer sollte der Baum möglichst nicht direkt neben der Heizung oder einem Ofen stehen. Ideal ist ein Christbaumständer mit Wassertank. Ein großer Baum verbraucht in drei Tagen rund einen Liter Wasser, nachgießen daher nicht vergessen. Und das „Anspitzen“ sollte man unterlassen. Da der Wassertransport im Baum direkt unter der Rinde passiert, kann ein geschälter und angespitzter Stamm kein Wasser mehr aufnehmen.
Der Baum im Topf
Wer nicht für jedes Weihnachten einen Baum killen will, der entscheidet sich vielleicht für einen Baum im Topf oder Ballen. Will man das Bäumchen nach den Feiertagen in den Garten integrieren, gilt es allerdings einiges zu beachten: Am besten kauft man einen Baum, der bereits im Topf kultiviert wurde. Wird er erst zum Verkauf eingetopft, ist die Gefahr von gravierenden Wurzelschäden zu groß. Er übersteht Weihnachten zwar mit Bravour, wächst aber nicht mehr an. Im Freiland kultivierte Nordmanntannen braucht man nicht auszupflanzen, da diese nur Pfahlwurzeln bilden, die mit Sicherheit beim Ausgraben beschädigt wurden. Dem Baum im Topf sollte man etwas Zeit geben, sich von draußen an drinnen zu gewöhnen. Ein paar Tage in der Garage oder im kühlen Hausflur lassen ihn den Schock von Winterruhe zu sommerlicher Zimmerwärme besser verarbeiten. Dasselbe gilt natürlich auch umgekehrt. Ein Topfbaum sollte nicht länger als 10 Tage im Zimmer stehen. Gießen nicht vergessen, sonst ist es Essig mit dem Auspflanzen.
Vielen Dank für den ausführlichen Tip, in dem sogar für mich langgediente Weihnachtsfrau noch Neues steckte. Zum Beispiel wußte ich nicht, daß man den Stamm nicht anspitzen soll. Ich werde es meinem Mann sagen, denn für das Aufstellen ist er zuständig.
Aus der Region wird er auf jeden Fall kommen, da gibt es einige gute Anbieter hier.
Wir haben seit vielen Jahren keinen Baum mehr, obwohl Garten, Vorgarten und das Haus auf allen Etagen geschmückt ist, was deutlich zeigt, dass ich durchaus ein Weihnachtsmensch bin.