Es gibt Rezepte, die haben einen viel schöneren Namen verdient. Pfeffernüsse gehören meiner Meinung nach dazu. Was sich im ersten Moment hart und scharf anhört, ist doch eigentlich ziemlich lecker. Ich musste für diese Erkenntnis erst ein halbes Jahr in Amsterdam leben, wo die „Pepernoten“ oder „Kruidnoten“, wie sie dort heißen, traditionell am 5. Dezember von Sinterklaas an die Kinder verteilt werden. Ich hoffe, ich kann dich auch ohne Umzug von diesem einfachen Plätzchenrezept überzeugen.
Zutaten
Für die Gewürzmischung
- 5 TL Zimt
- 1 TL gemahlene Nelken
- 1 TL Muskatnuss
- 0,5 TL gemahlenen Kardamom
- 0,5 TL Pfeffer
Für den Teig
- 250 g Mehl
- 2 TL Backpulver
- 150 g Rohrzucker
- 3 TL Gewürzmischung
- 150 g Margarine
- 2 EL Milch
- 1 Prise(n) Salz
Zubereitung
- Das Herzstück dieses Rezepts ist die Gewürzmischung, die den braunen Pfeffernüssen ihren einzigartigen Geschmack verleiht. Vermische dafür Zimt, gemahlene Nelken, gemahlenen Kardamom, Muskatnuss und Pfeffer in einem kleinen Schraubglas. Für eine Fuhre Plätzchen brauchst du nur 3 TL der Mischung. Aber schmeckt auch prima in weihnachtlichen Desserts oder im Porridge. Für Spekulatiusfans ist die Gewürzmischung übrigens auch ein tolles Geschenk.
- Mische Mehl und Backpulver mit einer Prise Salz und menge auch 3 TL der Gewürzmischung darunter.
- Gib die Margarine, 2 EL Milch und den braunen Zucker dazu und knete alles zu einem glatten Teig.
- Heize den Ofen auf 175 °C Ober-/Unterhitze vor.
- Jetzt heißt es: Rollen, rollen und nochmal rollen! Forme aus dem Teig kleine Kugeln und lege sie mit ausreichend Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech.
- Die Plätzchen gehen noch auf, die Kugeln sollten also nicht zu groß werden.
- Einmal im Ofen, brauchen die Pfeffernüsse ca. 25 Minuten zum Backen, bis sie fertig sind.
Vielleicht bist du etwas irritiert, weil du Pfeffernüsse als eine Art Lebkuchen kennst. Holländische Pfeffernüsse sind hingegen eher Spekulatius in Kugelform. Wie so oft lohnt sich aber auch hier der Blick über den Tellerrand: Mit diesem Rezept kommst du nämlich in den Genuss der besten Pfeffernüsse der Welt. Wobei ich zugeben muss, dass ich dänische Pfeffernüsse auch noch nicht probiert habe. Vielleicht sind die ja sogar noch besser!
Aber um noch einmal zum Anfang zurückzukommen: Wikipedia behauptet zwar, dass Pfeffernüsse ihren Namen aus dem Mittelalter haben, als alle fremdländischen Gewürze einfach „Pfeffer“ genannt wurden. Meine Theorie ist aber, dass die Erfinder des Rezepts ihre Plätzchen lieber selber essen wollten und deshalb einen Namen ausgesucht haben, der nur eingeweihten Personen das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.
Hiermit nehme ich dich in den Kreis der Eingeweihten auf: Probier die Pfeffernüsse also unbedingt einmal aus! :)
exzessiv genußsüchtig
ich liebe diese Pfeffernüsse (als nordfriesische Ausführung mit winzigen Abweichungen) von meiner Oma genauso wie du deine holländischen und kann dir nur beipflichten
...die sollte jede(r) in sein Weihnachtsplätzchen Repertoire mit aufnehmen.
- wobei es bei uns "dreierlei" gibt: pur, mit Schoko umhüllt und schneeweiß glasiert.
Aber kennst du sie schon als Frühstück"aufstrich" ? - ein Brötchen dick buttern (besonders gut mit Süßrahmbutter) und dicht nebeneinander Pfeffernüsse draufsetzen - einfach herrrrrlich
Guten Appetit
exzessiv genußsüchtig
ich kann dir berichten, die dänischen Pfeffernüsse sind genauso lecker.
Entlang der ganzen friesischen Küste mit ihren Inseln und bis hoch zum Skagerat ist dieses Rezept mit sehr kleinen Abweichungen, von den alten Seemannshaushalten verbreitet worden - sie waren lange haltbar, nahrhaft und lecker.
Meine (Ur)oma nahm lediglich Pottasche als Treibmittel und eine Hälfte der fertigen Kekse wurde mit dick Eiweißglasur zu weißen Pfeffernüssen.