Eier verzieren: Übertragen und Ausgestalten schwieriger Muster

Dauer
Lesezeit ca. 2 Minuten
Ein elegant dekoriertes Ei mit dem Schriftzug "HAPPY EASTER" liegt auf einem schwarzen Untergrund, umgeben von stilvollen Mustern.
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Übertragen und Ausgestalten schwieriger Muster auf Eier - Grundsätzlich funktioniert das Übertragen von Mustern aller Art auf eine Ei-Oberfläche genau so, wie man es schon in der Grundschule gehandhabt hat.

 Arbeitsschritte:

  • Muster entwerfen/zeichnen oder drucken.
  • Auf der Rückseite des Papiers alle Linien mit einem weichen 4B-Bleistift fett anmalen: Das Grafit ist ja das Transportmittel!
  • Diese Papier-Rückseite auf die richtige Seite des Eies legen.
  • Bei starker Krümmung das Papier ggf. an den Außenkanten einschneiden und gerundet über die Ei-Oberfläche legen.
  • Als Letztes alle Linien von der rechten Papierseite her mit einem HB-Bleistift noch einmal nachfahren(ein Kugelschreiber würde auf Tesafilm abrutschen), dabei das Grafit durch vorsichtigen „Druck“ auf die Ei-Oberfläche übertragen!
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Diese Arbeitsschritte stehen in meinem Tipp - weil bekannt - also nicht im Vordergrund.

Hier beginnt der eigentliche Tipp:

Warum aber dann auf das Übertragen von Mustern überhaupt noch eingehen? Hier die Antwort: Jedes meiner ausgeblasenen Eier wollte ich auf beiden Hälften mit einem anderen Motiv verzieren, damit man die Eier dann auch in der österlichen Zeit mal wenden und sich an einer anders gestalteten Oberfläche erfreuen kann. Zumindest bei zweien der von mir ausgesuchten Motive aber konnte nicht (wie oben beschrieben) einfach drauf los „pausen“. So haben sich die im Folgenden genannten Tipps ergeben. Besonders die Übertragung des englischsprachigen Ostergrußes „Happy Easter“ und die des Violinschlüssels mit der angrenzenden Tastatur erforderten sehr große Aufmerksamkeit. Beide Motive waren im Detail sehr kompliziert – deshalb musste ich erst einmal sicher stellen, jedes Motiv in seiner Größe so zu verändern, dass es auf das (und dann noch besonders exakt) halbierte Ei passt! Dabei war auch zu bedenken, dass nicht jedes ausgeblasene Ei in Form und Größe dem anderen gleicht – und allein dies schon machte bei jedem Motiv für jedes andere Ei ein individuell abgestimmtes Vorgehen erforderlich.

Die dritte Schwierigkeit bei meinem Vorhaben lag darin, das Ei während des Anmalens spontan immer wieder mal so ablegen zu können, dass es nicht auf die Seite „rollte“, auf der die gerade aufgetragene Farbe trocknen muss.

Fangen wir mit dem letztgenannten Problem an:

Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Ei zum Trocknen der Farben „sicher“ abzulegen:

  1. Auf meiner Arbeitsfläche steht immer ein leerer Vierer-Eierkarton, in dem sich dauerhaft ein „Probe-Ei“ befindet, auf dem ich immer mal schnell einen Stift ausprobieren kann. Drei Fächer aber sind immer noch frei, um noch gerade bearbeitete Eier so abzulegen, dass ihre bemalte Fläche nach oben zeigt.
  2. Zum Glück bin ich bei meinen vorbereitenden Recherchen auf eine super Konstruktion gestoßen, wenn es darum geht, die Eier fast zur Gänze problemlos ablegen zu können: Man nehme eine Schaumstoffplatte (ca. 5-6cm dick) und steche für jeweils ein Ei im entsprechenden Abstand vier Zahnstocher senkrecht hinein: Nun kann man das Ei sanft auf diese „Träger“ ablegen: Es ruht nur auf vier weniger als ein Stecknadelkopf großen Auflageflächen (eigentlich sind es Punkte) und kann so auch gleich ringsherum trocknen (falls man mit Kleber arbeitet)!
  3. Die dritte Methode, sich zum Trocknen der Eifarbe mal Verschnaufpause zu verschaffen ist diese: Wen man ein Ei kurzzeitig mal so eben auf die Arbeitsfläche ablegen möchte, rollt es sehr wahrscheinlich sofort zur Seite und möglicherweise auf die gerade bemalten Flächen: Alle Arbeit ist umsonst, weil die Farben vielleicht sofort verwischen...

Um dies verhindern, das Ei also auch jederzeit mal direkt auf den Tisch legen zu können, wie folgendermaßen vorgehen:

Zum Ermitteln der bei meinem Projekt erforderlichen längs oder quer verlaufenden Linien und somit der Ei-Hälften lege ich jedes Ei einfach mal vor mich auf die Tischfläche: Ja nach seinem Schwerpunkt rollt es ein wenig hin und hin und bleibt nach wenigen Sekunden in der „richtigen“ Position liegen: Jetzt erst nehme ich das Ei genau so = ohne es zu verdrehen in die Hand und habe quasi eine „Vorder- bzw. Rückseite“ des Eies vor mir. Dann erst zeichne ich die Längslinien und/oder – je nach Muster – auch/ nur die Querlinie (Äquatorlinie), die das Ei an seiner dicksten Stelle umrundet.

Dieses scheinbar überflüssige Vorgehen hat den Vorteil, dass man später beim Auftragen von Farben (die ja immer wieder trocknen müssen, bevor man weiter zeichnet), das Ei unbedenklich einfach mal zwischendurch aus der Hand legen kann, ohne befürchten zu müssen, dass es auf die gerade gemalten Flächen rollt: Wenn man es auf die noch unbemalte farbfreie Rückseite Seite ablegt, weiß man, dass es genau so liegen bleibt (dort hat man ja vorher den Schwerpunkt ausgemacht) - auf der einem zugewandten Vorderseite können also die gerade aufgetragenen Farben nicht verwischen!

Bevor es ans Übertragen des Motivs auf die Ei-Oberfläche geht, muss die Größe desselben erst einmal ermittelt und ggf. der Eigröße angepasst (!) verändert werden. Diesen Arbeitsschritt habe ich am Rechner - dort besonders mit der Zeichenleiste – erledigt. Diese Schritte sind für Geübte noch einmal kurz auf einem Blatt (Bild 6) in der Fotoserie nachzulesen.

Was ist beim Übertragen des Motivs auf die Eihälfte zu beachten?

Das Motiv in der nun richtigen Größe soll ja mittig auf die nur halbe Eifläche zu liegen kommen. Dazu habe ich mit einem Gummiband die Längslinie zu Halbierung des Eies ermittelt: Für das Zeichnen der Längslinie vorsichtig mit einem Bleistift am Gummiband entlang fahren.

Manchmal habe ich hierfür auch eine andere Methode gewählt: Die beiden Pole des Eies ermitteln und sie dann mit ruhiger Hand mit einem Bleistift durch eine Linie verbinden.

Die Pole kann man sicher ermitteln, indem man das Ei mit einer Spitze auf einer Grafit-Papierfläche reibt: Ist der Abdruck eine Fläche, hat man den Pol noch nicht „erwischt – ist der Abrieb tatsächlich punktförmig, ist hier das schmalste Ende des Eies, also der Pol.

Nun kann man daran gehen, das Motiv wirklich zu übertragen:

  • Dieses Stück Papier mit dem darauf gedruckten Motiv zur Probe um das Ei herum legen und noch einmal überprüfen, ob einem die Größe so gefällt. Jetzt auch daran denken, dass man das Motiv auf dem Ei ja später nur zu ca. ¾ seiner Größe direkt mit einem Blick erfassen kann, und die seitlichen Abschnitte nur durch späteres Drehen des Eies in ihrer ganzen Form sichtbar werden. Je nachdem, welchen Effekt man erzielen möchte, kann man dann die Größe des Motivs ggf. noch einmal ändern, es neu drucken und erneut aufs/ um das Ei probelegen...Auch kommt hier der persönliche Geschmack ins Spiel, ob die Muster der Ei-Vorderseite und Ei-Rückseite direkt an einander stoßen sollen oder nicht...
  • Das Motiv „Happy Easter“ habe ich im aller ersten Versuch (wie im Netz empfohlen - grrrr) auf ein Taschentuch-Papier übertragen – das Nachzeichnen von der richtigen Seite aus war unmöglich, weil mein Motiv dann doch zu detailliert war und das Taschentuch zu weich. Also habe ich es im zweiten Versuch mit Druckerpapier versucht – alles bestens.
  • Bei dem Motiv mit dem Violinschlüssel und der Klaviatur musste ich beim Positionieren auf der Ei-Oberfläche noch besonders darauf achten, dass die Trennungslinie zwischen Violinschlüssel und Klaviatur parallel zu der Linie verläuft, die die Pole des Eies mit einander verbindet.
  • Beim An- bzw. Ausmalen der Linien/Flächen von innen nach außen vorgehen: Dann kann man das Ei bequem an der Polen anfassen und gut führen. Beim Anmal-Vorgang habe ich immer versucht, den Zeichenarm so auf einem Buch zu platzieren, dass die Zeichenhand mit dem Stift bequem über die Buchkante hinaus gelegt werden und das Ei gut berühren kann. Das Ei selbst habe ich zusätzlich vorsichtig mit seiner trockenen(!) Fläche an die Buchseiten gedrückt, so dass es optimal wenig verrutschen kann.

Von diesen Tipps lässt sich vielleicht mancher zur Nachahmung inspirieren!

In jedem Fall eine bastelmäßig erfüllte und glückliche Zeit!

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Hübsche Osterkörbchen aus Joghurtbechern
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Viele Kreise perfekt auf ein Ei bringen
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8 Kommentare

Boah! Da hast du dir aber echt wieder viel, viel Mühe gegeben. Ich bewundere deine Geduld und Ausdauer, aber auch dein Geschick.
@Mafalda:
Du bist und bleibst die Königin der perfekt gezeichneten Eier 👍
Das nenne ich wirklich Kunst ! Einfach nur phantastisch !
Hm , wie wäre es denn , wenn man die ausgeblasenen Eier einfach auf ein Schaschlickstäbchen gibt und vielleicht über einen schmalen Schuhkarton ablegt ? Vielleicht noch Kerben in die Pappe schneiden , damit das Stäbchen nicht doch weg rollt oder an ein anderes Ei stößt welches auch trocknen muss ?
@Schnuff: Das ging bei mir ja nicht, weil alle von mir verwendeten Eier nur ein Loch haben.
@trom4schu: dann musst Du aber ein großes Loch im Ei gehabt haben oder hast Du das Ei innere mit einer Spritze raus gezogen ? Deine verzierten Eier sehen sehr gut aus , hatte ich vorher in meinem ersten Kommentar vergessen zu erwähnen .
I Danke für das Lob! Ich habe die Eier mit einer Spritze geleert, mit Essigwasser gespült und mit klarem Wasser zuletzt durch nochmaliges Spülen komplett gesäubert. Diesen Aufwand waren mir die Eier wert, weil in ihnen ja doch ein größerer Aufwand steckt als gewöhnlich und man sie dann unbedenklich über viele Jahre aufbewahren kann.
@trom4schu: das stimmt .
Ich hob die gemalten Eier meiner Kinder auch immer vorsichtig auf dem Dachboden auf , sie waren mir einfach zu schade sie weg zu tun . Die Kinder freuten sich immer , wenn sie ihre Eier im Osterstrauch entdeckten . Kaputte tat ich dann weg , wenn sie es nicht mitbekamen .
Jetzt hab ich künstliche Eier und auch nicht jedes Jahr einen Osterstrauch....
Wusstet Ihr , dass Fosythien in der Vase Wurzeln bekommen , wenn man sie als Osterstrauch nutzt?