Diese Leckerei, die in Persien Lavaschak genannt wird, ist die gesunde, vegane Alternative zu Fruchtgummi. Sie besteht zu 100 Prozent aus Ost und kommt ohne Zusatz von Zucker oder Gelatine aus. Ideal für die Frühstücksbox von Kindern oder für unterwegs.
Veganes Fruchtleder: Gesunde Alternative zu Gummibärchen
Fruchtleder besteht aus reinem Fruchtmus und wird dünn ausgestrichen zu einer festen ledrig aussehenden Schicht getrocknet. Für das Fruchtmus eignen sich besonders Früchte wie Zwetschgen, Pflaumen, Himbeeren oder Aprikosen. Auch aus Kiwi, Mango, Kirschen und Bananen habe ich schon Fruchtleser gemacht. Da das Fruchtmus ohne Gelatine fest wird, ist es vegan und enthält nur den natürlichen Fruchtzucker des Obstes. Auch Kinder, die sonst nicht als große Obstesser bekannt sind, greifen hier gerne zu, da das Obst in dieser Form eher wie Fruchtgummi schmeckt. Bei der Zubereitung kann je nach Vorliebe nur püriertes oder weich gekochtes Obst verwendet werden.
Zutaten
- Früchte (z. B. Pflaumen, Zwetschgen, Himbeeren, Aprikosen etc.)
- Vanillezucker oder Zucker
- Zimt
Benötigtes Material
- Pürierstab
- Backpapier
- Teigschaber
- Backblech
- Kochlöffel
- Schere
Fruchtleder selber herstellen – so geht’s
Schritt 1: Obst waschen, Stil entfernen und entkernen
Zuerst wird das Obst gewaschen. Pflaumen oder Zwetschgen mit dem Küchentuch gut abreiben, bis die weiße Schicht entfernt ist. Dann die Obstkerne und die Stile entfernen.
Schritt 2: Obstpüree herstellen
Es gibt dann zwei Möglichkeiten, das Obst weiterzuverarbeiten: Entweder das Obst wird direkt püriert oder es wird vorher noch weichgekocht. Bei Obstsorten wie Pflaumen oder Zwetschgen ist es ratsam sie vorher zu kochen und dann erst zu trocken. Die Schalen sind sonst sehr fest und es schmeckt auch viel besser, insbesondere, wenn man etwas Zimt in die Masse gibt. Nach dem Kochen das Obstmus noch pürieren. Früchte wie z. B. Himbeeren, Aprikosen oder Mangos können auch ohne vorheriges Kochen einfach mit dem Pürierstab zu einem feinen Mus püriert werden. Der Vorteil ist, dass dadurch selbst nach dem Trocknen die Vitamine erhalten bleiben. Wer das Mus ganz fein haben möchte, kann es noch durch ein Sieb drücken. Das entfernt feste Schalen oder die kleinen Kerne der Himbeeren.
Schritt 3: Püree dünn auf Backpapier ausstreichen
Das Fruchtpüree wird jetzt mit einem Teigschaber dünn (ca. 1 bis 1,5 cm) auf eine Lage Backpapier gestrichen.
Schritt 4: Fruchtmus im Backofen oder Dörrautomaten trocknen
Wer einen Dörrautomaten hat, kann das Fruchtpüree dort trocknen. Aber auch im Backofen kann das Fruchtleder mithilfe eines Kochlöffels, der die Ofentür geöffnet hält, hergestellt werden. Das Backpapier mit dem Püree auf ein Backblech legen und bei 70 Grad für ca. vier bis fünf Stunden im Backofen trocknen. Dabei sicherstellen, dass die feuchte Luft aus dem Ofen entweichen kann. Dafür am besten einen Kochlöffel in die Tür des Backofens stecken. Durch den kleinen Spalt kann die Feuchtigkeit dann entweichen. Das Fruchtleder ist fertig, wenn die Oberfläche sich fest und nicht mehr klebrig anfühlt.
Schritt 5: Abkühlen lassen, zerschneiden und Backpapier abtrennen
Nach dem Trocknen das Fruchtleder auskühlen lassen. Jetzt kann es einfach mit einer Schere in unterschiedlich breite Streifen geschnitten werden.
Im Anschluss kann das Fruchtleder ganz leicht vom Backpapier abgezogen werden.
Lange, etwas breitere Streifen können aufrollt werden. So passen sie in jede Frühstücksbox. Bei Kindern sind besonders schmalere, lange Schnüre beliebt.
Tipp: Selbstgemachtes Fruchtleder nach Belieben verfeinern
Das Fruchtleder kommt ganz ohne zusätzlichen Zucker aus. Wem Pflaumen oder Zwetschgen zu sauer sind, kann etwas Honig, Vanillezucker oder Zucker zum Süßen zufügen. Auch Vanille oder Zimt schmecken immer gut. Wer es sauer mag, kann auch die Schale und/oder den Saft von Zitronen oder Limetten zufügen. Übrigens ist es egal, ob die Früchte frisch sind oder tiefgefroren. Auch aus tiefgefrorenen Früchten lässt sich Lavaschak herstellen.
Werden Früchte mit hohem Wassergehalt, wie Erdbeeren oder Kirschen genutzt, dann dauert der Trocknungsprozess entsprechend länger. Damit es schneller geht, kann man Banane zugeben. Fruchtleder sollte dunkel, kühl und vor allem trocken aufbewahrt werden. Man kann es aber auch einfrieren, dann ist es problemlos bis zu einem Jahr haltbar.
exzessiv genußsüchtig
auch ich mache schon lange Fruchtleder ...allerdings bisher nicht zum Naschen, sondern als Backzutat
im Sommer als äußerste Schicht einer Biskuitrolle oder verschiedene Farben zu "Mosaikfliesen" geschnitten für einen geometrischen Tortenrand "angeklebt" ...auch mit 3D-Effekt möglich, durch die feine fruchteigene Säure eine herrlich erfrischende Komponente.
Super war für mich, der Tipp "ERST" schneiden (mit dem Backpapier) und Schere, dann abziehen - das werde ich besonders bei den Mosaikfliesen testen ...oder auch für Intarsienmuster ...da kann ich nämlich vor dem Trocknen auf der Rückseite die Teile anzeichnen und später daran entlang schneiden.
Ich habe übrigens einen Trick für besonders gleichmäßige Schichten (bei Tortendeko sicher sinnvoller als bei Naschwerk)
kennst du die Teigausroll-Leisten ? die gibt es in unterschiedlichen Dicken ...ich habe mir dafür aus dem Baumarkt unbehandelte Buchenholzleisten besorgt (2 schmale ...ca 2 cm - verschiedene Höhen in Ausrollstärke - auf Länge des Blechs, eine 3. etwas höhere ...so 6 cm - dann läuft das Mus nicht oben rüber, auf Breite des Blechs zugesägt) und mehrfach mit Leinöl behandelt (zur Pflege immer mal wieder ein paar Tropfen drauf verreiben)
Diese lege ich Rechts und Links auf das Blech und nutze eine dritte Leiste quer - das Püree wir grob verteilt, dabei das letzte Stück vom Blech freilassen - nun die 3. Leiste als Rakel über die anderen ziehen und schwupps hat man eine ganz gleichmäßige Fruchtschicht.