Selbst angebautes Gemüse schmeckt nicht nur gut, es ist auch zu 100 Prozent frei von jeglichen Schadstoffen und verleiht einem Beet genauso hübsch Farbe wie eine Blume. Wir stellen euch eine Reihe von Gemüsesorten vor, die ihr jetzt aussäen könnt.
Spinat: Für viel Sonne und Licht sorgen
Spinat gehört zur Familie der Gänsefußgewächse und ist der Sonnenanbeter unter den Blattgemüsesorten. Ein lichtreicher Standort und kurze Dunkelphasen sind optimal für die Blütenbildung. Auch im Halbschatten wächst der Spinat gut, was aber zu erhöhter Nitrateinlagerung in den Blättern führt und gesundheitsschädigend sein kann. Auf durchlässigem Boden, der gleichmäßig feucht gehalten wird, damit die Blätter nicht austrocknen, wächst er am besten. Spinat sollte nicht mit anderen Gänsefußgewächsen wie Mangold und Roter Beete angebaut werden, da das den Ertrag verringern und zu Krankheiten an der Pflanze führen kann. Am besten gedeiht das dunkelgrüne Blattgemüse in Mischkultur mit Tomaten, Gurken, Kartoffeln und ähnlichen Gemüsesorten. Die Samenkörner sollten in Reihen mit Abstand von 20 bis 35 Zentimetern ausgesät werden und ein bis drei Zentimeter tief in die Erde gedrückt werden. Zusätzliche Düngerzugabe ist nicht notwendig.
Frühjahrsspinat sollte zwischen März und Mai ausgesät werden, Sommersorten zwischen Mai und Anfang August und Wintersorten zwischen Mitte September und Anfang Oktober – spätere Aussaaten sind nicht empfehlenswert, da die Pflanze ansonsten nicht gut einwurzelt und erfriert. Die erste Ernte kann sechs bis acht Wochen nach der Aussaat starten, bessere Erträge wird es aber nach zehn bis zwölf Wochen geben. Der Spinat sollte spätestens dann geerntet werden, wenn er in Blüte geht. Frisch geerntet muss er möglichst schnell zubereitet werden; kurz blanchiert, in Eiswasser abgeschreckt und anschließend eingefroren hält er sich bis zu zehn Monate. Das Blattgemüse lässt sich in der Küche für eine Vielzahl von Gerichten verarbeiten – probier doch mal diese Quiche mit Spinat und Gorgonzola!
Karotten: Am besten gemeinsam mit Zwiebeln pflanzen
Karotten, Rüben, Möhren – über die Bezeichnung für das gelb-orangefarbene Wurzelgemüse lässt sich streiten, doch alle drei sind richtig. Rundliche Sorten werden als Karotte bezeichnet, lange spitze oder stumpfe heißen dann Rüben oder Möhren. In Zentralasien sind gelbe und violette Sorten üblich, am östlichen Mittelmeer kommen vor allem weiße und rote Arten vor; die orangefarbene Karotte, die bei uns bekannt ist, ist eine Züchtung, die sich im 17. Jahrhundert von den Niederlanden aus überall verbreitet hat. Sie mag lockeren, sandigen Boden an sonnigen Standorten und wird nicht gerne mit Stallmist gedüngt. Am liebsten wächst sie mit Zwiebeln, Dill, Knoblauch und Lauch und sollte dementsprechend auch gepflanzt werden – der Geruch von Zwiebelgewächsen hält die Karottenfliege fern, deren Larven Fäulnis in der Knolle verursachen.
Karotten produzieren erst im zweiten Jahr Blüten und Samen und sind somit nicht ganz ohne Umstände zu vermehren. Sie sollten in einem Reihenabstand von 30 Zentimetern gesät werden und ausreichend und regelmäßig gegossen werden. Im März werden die Frühmöhren gesät, die ab Mai erntereif sind. Die Samen von Sommermöhren kommen im April in die Erde und auch im August können Spätmöhren-Sorten gesät werden. Frühe Möhren sind nach etwa 70 Tagen erntereif, spätere Sorten dann, wenn ihre Blattspitzen sich rot und gelb verfärben. Mit ihrem hohen Carotingehalt, was als Vorstufe von Vitamin A gilt, tragen Karotten zu einer gesunden Sehleistung bei; Vitamin C, Kalium und Eisen sorgen für ein gesundes Immunsystem. Da Carotine fettlöslich sind, sollten Karotten immer mit ein wenig Fett zubereitet werden, wie zum Beispiel in diesem saftigen Karottenkuchen, der sich nicht nur auf der Ostertafel gut macht.
Brokkoli: Vitamin-C-Bombe selber anbauen
Brokkoli ist eine wahre Vitaminbombe. Schon eine kleine Portion deckt den kompletten Tagesbedarf an Vitamin C. Wusstest du, dass Brokkoli auch als Spargelkohl bezeichnet wird? Das liegt daran, dass sein nussiger Geschmack an den grünen Spargel erinnert. Brokkoli kann mitsamt den Blättern und dem Strunk roh verzehrt werden.
Wer Brokkoli anbauen möchte, kann damit im März beginnen. Dann empfiehlt es sich, die Samen zuerst in einer Anzuchtschale auf der Fensterbank zu ziehen. Ab Mitte Mai können die Jungpflanzen nach draußen oder die Saat kann direkt im Beet erfolgen. In diesem Fall werden die Samen einen Zentimeter tief in die Erde gegeben. Für den Brokkoli sollte ein sonniger und windgeschützter Platz im Gemüsebeet reserviert werden. Die Pflanze gedeiht am besten in einem lockeren, nährstoffreichen Boden. Man kann zum Beispiel Kompost einarbeiten oder Lehmerde verwenden. Ein Pflanzenabstand von rund 50 Zentimetern ist wichtig, damit sich der Brokkoli gut entwickeln kann. Die Erde des Gemüsekohls sollte stets feucht gehalten werden. Der Brokkoli ist eine mehrjährige Pflanze und kann deshalb problemlos überwintern. Mit Vlies bedeckt ist er gut gegen niedrige Temperaturen geschützt. Im Juni bis Juli beginnt die Ernte des Brokkolis. Schneide den Haupttrieb direkt unter der Achsel ab, solange die Knospen noch geschlossen sind. So können sich die Seitenknospen weiterentwickeln und später ebenfalls geerntet werden.
Radieschen: Jetzt säen und in vier Wochen ernten
Das Radieschen ist eine einjährige Pflanze, die eine kurze Kulturzeit von vier bis acht Wochen besitzt. Daher eignet sie sich besonders gut als Zwischensaat. Der Boden sollte gut gelockert und mit Humus angereichert werden. Eine frische und organische Düngung ist hingegen nicht geeignet. Radieschen brauchen genügend Platz, damit sich die Knollen richtig ausbilden können. Deshalb sollte bei der Aussaat ein Reihenabstand von ca. zehn Zentimetern sowie ein Pflanzenabstand von ca. vier Zentimetern eingehalten werden. Die Samen werden einen Zentimeter tief in die Erde gelegt. Radieschen bevorzugen einen sonnigen und luftigen Standort. Die Jungpflanzen müssen viel bewässert werden.
Zum Ernten greifst du die Knolle am Strunk und ziehst sie aus der Erde. Radieschen gehören zu den Gartenrettichen und enthalten gesunde Senföle sowie viel Vitamin C. Mit ihrem scharfen und würzigen Aroma verfeinern Radieschen Salate oder das Vesperbrot. Auch das Grün der Radieschen kann verwertet und zum Beispiel zu einem leckeren Radieschen-Pesto verarbeitet werden.
Pastinaken: Eignen sich super zum Einlagern über den Winter
Die Pastinake erfährt in den letzten Jahren ein Comeback und überzeugt mit ihrem würzig-nussigen Geschmack. Sie wird gerne mit Karotten oder Kartoffeln zubereitet und hat im Gegensatz zur Petersilienwurzel, mit der sie häufig verwechselt wird, längere und dickere Rüben, die bis zu 40 cm groß werden. Jetzt ist die perfekte Zeit, das Wurzelgemüse im eigenen Garten anzupflanzen. Man sollte Pastinaken im März oder April in einem sonnig bis halbschattigen Beet aussäen, das einen gut gelockerten Boden mit hohem Humusgehalt aufweist. Diesen erhält man, wenn man bei der Beetvorbereitung Kompost auf der Erde verteilt. Am besten pflanzt man Pastinaken in Reihen mit ca. 30-50 Zentimetern Abstand und lässt fünf bis zehn Zentimeter Abstand zwischen den Samen, welche man in ca. 2 Zentimeter tiefe Rillen aussät. Das Wurzelgemüse keimt relativ spät (nach 2-3 Wochen) und die Rüben bilden sich meist erst im Sommer ab Juli.
Pastinaken sind ziemlich pflegeleicht – das Beet sollte man regelmäßig hacken und in ihrer Hauptwachstumsphase (Juli-Oktober) benötigen sie ausreichend Wasser. In Bezug auf die Fruchtfolge mag die Pflanze keine anderen Doldenblütler wie Sellerie oder Koriander vor sich im Beet. Kohlgemüse oder Tomaten ist sie wohlgesinnt, wodurch die Rüben optimal gegen Schädlinge und Krankheiten geschützt werden. Zum gemeinsam anbauen bieten sich Radieschen oder Schnittsalate an, da diese vor Pastinaken geerntet werden und das Wurzelgemüse am Ende dann mehr Platz für sich alleine hat. Die Erntezeit beginnt im September. Möchte man Pastinaken über den Winter einlagern, ist eine Saat Anfang Juni zu empfehlen. Wenn der Boden nicht gefriert, kann man sie sogar bis ins Frühjahr hinein ernten. Im Winter sollte man das Beet mit Vlies abdecken. Wenn man sie geerntet hat, lassen sie sich dunkel und kalt (knapp über 0 Grad) mehrere Monate lagern. Im Ofen gebacken mit anderem Wurzelgemüse und Kräutern schmeckt die Pastinake köstlich.
Erbsen: Von Palerbsen bis Zuckerschoten
Erbsen gehören zur Familie der Hülsenfrüchtler und werden je nach Sorte 25-200 Zentimeter hoch. Die Aussaat erstreckt sich von März bis Mai. Palerbsen sind etwas robuster und halten kälteren Boden besser aus, weshalb sie schon im März eingepflanzt werden können. Markerbsen und Zuckerschoten brauchen wärmere Böden und sollten erst Anfang April ausgesät werden. Ein sonniger Standort sowie humusreiche, fein-krümelige Böden sind besonders gut für Erbsen. Man sollte einen Reihenabstand von etwa 40 Zentimetern einhalten und alle drei bis fünf Zentimeter einen Samen in drei Zentimeter tiefe Saatrillen geben. Aus den Blüten, die im Mai zum Vorschein kommen, bilden sich später die grünen Hülsen. Ab diesem Zeitpunkt sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden – jedoch nicht nass. Das Beet auch regelmäßig hacken. Für Erbsen bieten sich Rankhilfen wie Bambusstäbe, dünne Äste oder Scherengitter aus Holz an.
Die Hülsenfrüchtler werden gerne in Wechselkultur mit Getreide angebaut. Gute Nachbarn sind Gurken, Kohlarten, Mais, Karotten und Radieschen. Mit anderen Hülsenfrüchtlern und Nachtschattengewächsen verträgt sie sich jedoch nicht. Die Kulturdauer beträgt in der Regel etwa drei Monate - bei einigen Arten beginnt die Ernte schon im Mai. Erbsen sollte man jung ernten und schnell verzehren, da sich der Zucker nach der Ernte in Stärke umwandelt, wodurch der süßliche Geschmack mit der Zeit verloren geht. Bei Zuckererbsen kann die ganze Hülse verzehrt werden und Markerbsen kann man auch gut einfrieren. Die Wurzeln der Pflanzen solltest du nach der Ernte nicht ausreißen, da sie gut für den Boden und das Sommergemüse, das als Nächstes ins Beet kommt, sind. Erbsen werden sehr gerne in Suppen und Eintöpfen verarbeitet – machen sich aber auch beispielsweise in asiatischen Gerichten toll.
Ferner auch die Freude beim Wachsen der Erdprodukte zu beobachten.
Eine schöne Ergänzung ist dann zugleich noch die Ressourcenschonung bei der Kleidung, durch Weitergabe, kreative Reparaturen/Änderungen, und natürlich selbst zu nähen, was wiederum ein rundum gutes Gefühl hervorruft!
Ja, es fängt mit dem Pflanzen an - geht über andere Themen weiter, erzeugt viele Glücksmomente!
inka07-199