Herbst und Winter sind Monate, in denen die meisten Gartenbesitzer noch einmal aktiv werden: Alle verblühten Pflanzen und Fruchtstände werden von den Beeten entfernt, damit der Garten sich bis zum kommenden Frühjahr wieder aufgeräumt und "ordentlich" präsentiert. Dabei würde man so viel für die Tier- und Pflanzenwelt tun, wenn man den Garten einfach mal ganz in Ruhe lassen würde. Alles so lassen, wie es gerade aussieht. Warum? Weil die Natur es uns dankt.
Verblühte Pflanzen helfen Tierwelt
Eingetrocknetes Staudenlaub beispielsweise sichert vielen Insekten das Überleben, da die Tiere bereits im Sommer ihre Eier in Hohlstängeln abgelegt haben oder sich in eisigen Tagen in alte Blütenköpfe verkriechen. Sowohl Käfer als auch andere Insekten brauchen unbedingt diese Möglichkeit, um den Kampf gegen die Kälte zu gewinnen.
Wenn der Garten nicht abgeräumt und alles Verblühte abgeschnitten wird, finden auch unsere Gartenvögel immer wieder Nahrung. Samen, die sich noch in den trockenen Blüten befinden, sind bei den kleinen Piepmätzen sehr beliebt.
Schutz auch für den Austrieb neuer Pflanzen
Viele herbst-blühende Stauden treiben auch tatsächlich im Herbst schon für den Frühling aus und das eingetrocknete Staudenlaub beschattet den neuen Austrieb, lenkt den Wind ab und sorgt für mehr Luftfeuchtigkeit oberhalb neuer Triebe. Stauden, die so geschützt über den Winter kommen, treiben früher und vor allem kräftiger aus.
Es gibt also wirklich triftige Gründe, den Garten im Herbst oder Winter nicht von allem Abgestorbenen zu befreien, sondern damit einfach mal bis zum nächsten Frühjahr zu warten. Einfach der Tier- und Pflanzenwelt zuliebe.
Auch bei Raureif sehen die Blütenstände wunderschön aus. Wir haben Gräser im Garten, die werden erst im April abgeschnitten.
Im Wald räumt auch niemand auf und die Natur verwendet alles.