Nach dem Fertigstricken ausgerechnet des Schals, den ich verschenken wollte, musste ich bemerken, dass sich das obere und untere Ende meines Rundschals zur rechts gestrickten Seite hin stark einrollte, weil er glatt rechts gestrickt war. Ich hätte es eigentlich wissen müssen, habe aber jahrelang keine Wolle mehr unter den Fingern gehabt.
Hier der Trick, mit dessen Hilfe man eine "glatte" Lösung herbeiführen kann:
- Das Strickteil mit extra-langen Stecknadeln (*) auf dem Bügelbrett feststecken.
- Mit feuchtem Tuch (in meinem Fall Gästehandtücher) beschweren und so lange liegen lassen, bis die Tücher die Feuchtigkeit in das Gestrick abgegeben haben und trocken geworden sind.
Alternative: Wenn das Gestrick es aufgrund des Musters zulässt, kann man auch gaaaanz vorsichtig mit einem feuchten Tuch drüberbügeln und versuchen zu glätten ... (dämpfen) - war in meinem Fall nicht angezeigt, weil ich die Noppen sonst platt gedrückt hätte.
Wie auf den Fotos ersichtlich, habe ich die Tücher nicht über die Ränder links/rechts gelegt, um hier nicht unnötig Knicke in den Rundschal zu bringen ...
(*) Die extra lange Stecknadeln verwende ich gern, wenn ich Rock- bzw. Hosensäume abstecken will: Man kann die überschüssige Stofflänge (vor dem endgültigen Abschneiden) besser erfassen und der "geplante" Saum fällt schöner und lässt sich leichter korrigieren.
Sternzeichen: Meistens vage, aber je nach Akzent auch mal wider
Da rollt sich doch nichts ein?
Und was haben jetzt die Nadeln auf Bild 4 damit zu tun?
Die Nadeln auf Bild 4 sollen dazu anregen, zum Abstecken bei oben beschriebenen Tätigkeiten nicht die normal üblichen = kurzen Stecknadeln zu verwenden, sondern durchaus die deutlich längeren.
In meinem Fall verwende ich letztgenannte auch z.B. dann, wenn ich Teile im/auf dem Bügeltisch befestigen will: Sie greifen weiter in den Bügelbezug hinein und lassen sich auch viel komfortabler wieder herausziehen.
Noch eine weitere Verwendung: Bei Nähten an der Nähmaschine, die sehr diffizil sind, weil der Stoff trotz eines Obertransporteurs so rutscht, benutze ich eine lange Stecknadel, um den Stoff vor dem Transporteur von oben her noch glatt zu legen und kann so manche Welle in der Naht verhindern.
Beim Abstecken von sehr rutschigen Stoffen sind diese langen Nadeln toll, weil sie einfach über eine längere "Strecke" den Stoff erfassen, der einem sonst so leicht wegrutscht.
Hoffe, deine Frage beantwortet zu haben - ansonsten gern wieder!
Hallo, backfee44, habe mal ein bischen gegoogelt, damit du sie im Handel schneller finden kannst: Die exakte Bezeichnung lautet "Glaskopfstecknadeln_ extra-lang_20 g_ 34x0,60mm" von der Firma Prym. Ich habe sie in meinem Nähmaschinenfachgeschäft bekommen - eigentlich müssten alle gut sortieren großen Kaufhäuser dies Produkt auch führen - ggf. je nach Wohnort mal im Bauhaus... fragen oder - last but not least - im Internet bestellen. Hab beim Googeln gesehen, dass es lange Stecknadeln auch mit flachem(!) Kopf gibt, damit man besser dämpfen kann... Von welcher Qualität die allerdings sind, weiß ich nicht, denn für mich ist oberste Prämisse, dass die Nadeln schön dünn und an der Spitze bestens geschliffen sind, damit sie Gewebe nicht "verletzen", was bei billigen Stecknadeln häufig vorkommt: ...einmal und nie wieder!
Viel Erfolg beim Suchen und Finden!
Ich bedanke mich für Deine ausführlichen Informationen, werde demnächst mal auf die Suche gehen - vielen Dank und einen schönen sonnigen Tag noch! :-))
Wo ich bin ist Chaos, - aber ich kann nicht überall sein
"... Man kann die überschüssige Stofflänge (vor dem endgültigen Abschneiden) besser erfassen und der "geplante" Saum fällt schöner und lässt sich leichter korrigieren."
Doof gefragt: Werden die Stecknadeln parallel zum Saum/zur Naht oder im rechten Winkel zum Saum/Naht gesteckt?
03.11.14 - 12.09 Uhr
Also hier meine Meinung gemäß meiner Erfahrung: Ich stecke in fast allen Fälle senkrecht zur Nährichtung / zum Saum. Am Saum, weil man so beim Abstecken den Stoff in der zu verändernden Höhe=Länge zu fassen bekommt und beim Anprobieren die senkrecht gesteckten Nadeln den Saum nicht daran hindern, geschmeidig Richtung Fußboden zu "fallen" und dem Textil weiterhin den gewünschten "Schwung" ermöglichen - waagerecht gesteckte Nadeln würden hier den Stoff nur steif erscheinen lassen.
Des Weiteren stecke ich senkrecht, damit ich beim endgültigen Nähen an der Maschine erst wenige Millimeter(!) vor der Nadel diese aus dem Stoff ziehen muss, bevor die Nähmaschinennadel auf die Stecknadel trifft. Ich nähe niemals über die Stecknadeln hinweg, weil mir schon ein paar Nähmaschinennadeln dabei abgebrochen sind (ja: genau diese zerbrechen und nicht die Stecknadel, die billiger ist). Außerdem habe ich beim senkrechten Stecken deutlich mehr "Platz", um auf den Stoff, die Nahtlinie zu gucken und ggf. noch Korrekturen vornehmen zu können. Dies ist beim parallelen Stecken nicht so bequem möglich. Darüber hinaus kann man beim senkrechten Stecken auch besser winzige Korrekturen in der Position des Oberstoffes vornehmen: Nadelspitze raus und mit ihr ggf. winzige, vor dem Transporteur entstandene Falten "um-legen". hat sich aber vor einer parallel gesteckten Nadel erst mal ein Stau gebildet, ist eine deutlich längere Strecke negativ betroffen.
Viel Spaß beim Ausprobieren - hier hat so jede (r) seine Erfahrungen und Vorlieben.
Wo ich bin ist Chaos, - aber ich kann nicht überall sein
Danke :)))
03.11.14 - 19.13 Uhr
die von mir geschilderte tatsächlich nicht unerhebliche Mehr-Arbeit nach Beenden des eigentlichen Strickens und eure Kommentare und haben mich veranlasst, im Netz zu googeln, ob es für einen glatt rechts gestrickten Grund nicht doch eine andere Möglichkeit gibt, das lästige und häßliche Aufrollen zu verhindern.
Ich hatte Erfolg und möchte euch meinen Fund mitteilen:
Unter https://www.youtube.com/watch?v=20B_RkZnQZg#t=14 gibt es ein Video, dass in toll klarer Weise zeigt, wie man das Aufrollen am unteren, aber auch am oberen Rand (siehe mein Schal, ein Stehkragen...) verhindern kann. Ich möchte es euch unbedingt zum Anschauen und vielleicht Nacharbeiten empfehlen! Ich selbst werde die Anfangs- und Endreihe meines Schals wieder aufribbeln und entsprechend der gerade genannten Art neu stricken!
Bis zum nächsten Mal: Bleibt dem Strickzeug treu!
trom4schu