Es gibt eine Unzahl von Anwendungen für diese einfache Regel, z.B. beim Bau einfacher Holzsachen (Kästen, Regale, Rahmen). Wer sich Dübeln oder Zapfen sparen will/kann, leimt den Stoß der beiden Holzteile erst mal stumpf zusammen.
Dazu braucht man allerdings die geeigneten Zwingen. Sehr gut sind hier die bewährten Klemmsia-Exenter-Zwingen oder ihre diversen Nachfolger. Man kann sie so anlegen, dass Winkel und Passungen genau stimmen. Dann ein wenig warten, bis der Leim angezogen hat.
Die verbundenen Holzteile sind jetzt gut fixiert und können nachträglich präzise verschraubt werden. Dazu dann etwas vorbohren und je nach Schraubenkopf auch den Senker verwenden. Klappt perfekt.
Und wie mache ich die Schraubenköpfe unsichtbar?
Die zu verschraubende Stelle mit einem Spitz vorstechen. Dann einen 10-mm-Forstnerbohrer ansetzen und etwa 6-8 mm tief einbohren. Es entsteht ein sauberes, zylindrisches Loch, wiederum mit einer Mittenmarkierung. Hier jetzt mit der notwendigen Bohrerstärke (je nach Schraube z.B. 3-3,5mm) vorbohren und die Schraube eindrehen (bei mir meistens Kreuzschlitzschrauben). Danach eine 10mm-Rundstange (gibt es im Baumarkt) mit etwas Leim einklopfen und bündig absägen. Sehr gut dafür sind die japanischen Zugsägen. Dannach das Ganze verschleifen. Wie gesagt, dieses Verdübeln von Nägeln oder Schrauben machten früher die Bootsbauer, als Schiffe noch aus Holz gebaut wurden und Metallteile gegen Seewasser geschützt werden mussten.
Wenn jetzt aber noch das Schraubloch mit einem Dübel verschlossen werden soll, stellt sich mir die Frage, ob es nicht einfacher wäre, sich die Schraube zu sparen: Das Dübelloch durchbohren (geht übrigens wesentlich günstiger mit einem 10mm Holz-Spiralbohrer) und eine etwas längere 10mm Baumarkt Rundstange mit ein wenig mehr Leim einklopfen...
Nach dem kleben bohre ich, je nach Dicke des Brettes (6 oder 8)mm Löcher. Dann Dübele ich mit glattem Rundholz, natürlich mit Leim. Dich abgesägt, sieht die Verbindung nach dem schleifen sehr gut aus und ist äußerst stabil.