Mal wieder etwas aus der Reihe Fertigprodukte gegenübergestellt der frischen Variante. Besonders, wo aktuell die Diskussion über die Würmer in den Lebensmitteln auftaucht, ist es um so wichtiger und interessanter, selbst zu kochen und das mit möglichst unverarbeiteten, natürlichen Produkten. Heute - weil es einfach ist - zwei Kartoffelgerichte gegenübergestellt.
1. Kartoffelpüree
Fertigprodukt
Hier kann man auf verschiedene gekaufte Varianten zurückgreifen, die relativ schnell gehen, aber mit Kartoffeln irgendwie wenig zu tun haben. Es gibt günstige Versionen vom Discounter und der Eigenmarke für 1,19 Euro mit 230 g Inhalt, also 2 Beuteln zu je 115 g, aber auch das Markenprodukt zu 2,29 Euro und mit sensationellen 10 g mehr an Inhalt, also 2 Beuteln zu je 120 g.
Inhaltsstoffe sind unter anderem: Emulgator Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren, Stabilisator Diphosphat, Aromen, Antioxidationsmittel NATRIUMMETABISULFIT. Kann Spuren von Gluten, Milch, Ei und Sellerie enthalten oder bei der zweiten Variante Kartoffeln, Emulgator: Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren; Antioxidationsmittel: SCHWEFELDIOXID; Kurkuma.
Um die Kleisterpaste anzurühren brauche ich immer noch 150 ml Milch, 350 ml Wasser und Margarine oder Butter, sowie Salz. Also habe ich lediglich die Kartoffeln gegen wahnsinnig teuren Fertigkram eingetauscht. Für 3 Portionen (1 Beutel) komme ich also mit allen Zutaten auf etwa 0,75 - 1,35 Euro.
Selbstgemacht
Bei meiner Oma waren im Kartoffelbrei genau diese Zutaten: Kartoffeln, Milch, Butter, Salz und etwas Muskatnuss. Um diese Menge an frischem Kartoffelpürree zu haben, brauche ich etwa 500 g Kartoffeln. 5 kg kosten bei uns aktuell 4,49 Euro. Also brauche ich 0,45 Euro für die Kartoffeln und etwa 20 Cent für die Butter und die Milch. Dann habe ich aber nur Milch und kein Wasser! Ich liege also immer noch gute 10 Cent unter dem Preis für das günstigste Fertigprodukt und verzichte auf seltsame und eigentlich unerwünschte Zusatzstoffe.
Ein kleiner Tipp nur noch am Rande: Kartoffelpürree gehört nicht gemixt, sondern durch die Kartoffelpresse oder mit dem Stampfer zerkleinert, denn sonst verlieren die Kartoffeln ihre schöne Textur und werden kleisterig.
2. Pommes Frites
Fertigprodukt
Auch bei den Pommes gibt es verschiedene Fertigvarianten. Angefangen von Backofenfritten, Countryfries, Steakhouse Fries oder was auch immer vom Discounter oder von den verschiedenen großen und bekannten Marken. Die Preise - musste ich recherchieren - haben mich umgehauen. Discounter Pommes kosten 1,99 Euro für ein Kilo, die Markenpommes kosten 4,49 Euro für 750 g! (Ich glaube, ich spinne...)
Wir erinnern uns: Meine 5 kg Kartoffeln kosten 4,49 Euro. Daraus mache ich Pommes für eine ganze Fußballmannschaft! 1 Kilo würde also 0,90 Euro kosten, 750 g also 0,67 Euro. Man merkt immer, dass frisches, selbst gemachtes Essen kostengünstiger ist, als die Fertigvariante. Der Preisunterschied hier ist aber enorm und haut selbst mich um.
Selbstgemacht
Selbstgemachte Pommes aus frischen Kartoffeln kann man übrigens im Topf mit Öl, in der Heißluftfritteuse oder auch im Backofen zubereiten und sie schmecken einfach unglaublich lecker. Außerdem ist für mich ein weiterer Vorteil, dass ich nicht meinen gesamten Platz im Gefrierfach mit diesen Dingen voll gelagert habe, sondern dort wirklich gute Dinge lagern kann und diese nicht wegwerfen muss.
Rezepte spare ich mir in diesem Tipp, denn ich denke, es gibt hier sehr wenig zu berichten, außer Kartoffeln schälen, klein schneiden und kochen, mit Milch, Butter, Salz und Muskatnuss mischen und zerstampfen bzw. in Streifen schneiden und frittieren.
3. Bratkartoffeln
Fertigprodukt
Auch hier gibt es 400 g für 2,29 Euro fertig zu kaufen, bereits in Scheiben geschnitten und konserviert. Mal abseits des Mülls, der bei dieser Verpackung entsteht, würden aus meinem 5 kg Sack Kartoffeln 12,5 Portionen werden, also die 4,49 Euro für den Sack würden auf einmal 28,63 Euro kosten! Wahnsinn, oder? Alleine der Preis spricht schon gegen das Fertigprodukt, auch wenn es vom Markenhersteller ist. Der Verpackungsmüll in Form von Pappe und Plastik, in welches die Kartoffeln eingeschweißt sind, stößt mich persönlich total ab.
Selbtsgemacht
Selbstgemacht kosten 400 g Kartoffeln etwa 0,36 Euro und schmecken genauso gut. Ich bereite meine Bratkartoffeln oft aus rohen Kartoffeln zu, dann brauchen sie etwas länger in der Pfanne, mit Margarine, etwas Speck und Zwiebeln, wenn ich gekochte Kartoffeln über habe, dann nutze ich auch gerne diese am Folgetag, um daraus Bratkartoffeln zu machen. Zusätzlich zur Margarine, dem Speck und den Zwiebeln, gebe ich Salz, Pfeffer und ein wenig Paprikapulver hinzu und lasse die Bratkartoffeln von beiden Seiten goldbraun braten.
In diesem Sinne viel Spaß beim selber Kochen mit frischen, günstigen Zutaten!
Die selbstgeschnittenen Pommes koche ich vor, gute 5 Minuten ins kochende Wasser mit einem guten Teelöffel Natron. Danach auf dem Backblech verteilen und ab in den Ofen. Durch die Vorbehandlung werden die meeegaknusprig.
Leider nehmen viele die schlechtere Qualität und den höheren Preis für die Zeitersparnis in Kauf.