Gerade war noch alles gut. Plötzlich kommt der Heißhunger. Wie? Schon wieder keine Schokolade im Haus? Wer hat die weggefuttert? Ich könnte heulen!
Wenn du einen Uterus hast, kennst du sicher das Problem: Bevor das monatliche Zwicken und Ziehen einsetzt, wirst du von Heißhunger und Stimmungsschwankungen heimgesucht. Früher wurden solche Situationen mit einem Achselzucken und einem „da bekommt wohl jemand seine Tage“ abgetan. Heute weiß man: Hier handelt es sich um das prämenstruelle Syndrom, kurz PMS genannt. Bis zu 50 % aller Mädchen und Frauen sind davon betroffen.
PMS Symptome
Leider bleibt es bei den meisten Betroffenen nicht bei Gelüsten auf Schokolade und sprunghafter Laune. Zu der großen Palette an Beschwerden zählen z. B.:
- Kopf-, Rücken-, Gelenks- oder Muskelschmerzen
- Wassereinlagerungen
- Schlaf- und Verdauungsprobleme
- Hautunreinheiten
- Heißhunger
- Spannungsgefühl in den Brüsten
- Erschöpfung
- Niedergeschlagenheit
- Gereiztheit
- Lustlosigkeit
- Stimmungsschwankungen
- Angstzustände
Wie entsteht PMS? Ein Auf und Ab der Hormone
Auf der Liste der Verdächtigen stehen wie so oft die Hormone. In der zweiten Zyklushälfte, nach dem Eisprung und vor der Menstruation fällt Östrogen stark ab, während Progesteron ansteigt. Die beiden Geschlechtshormone aktivieren Gehirnregionen, die unsere Emotionen und unser Verhalten beeinflussen. Beide Hormone wirken sich auch auf den Serotoninspiegel aus. Schlechte Laune ist also vorprogrammiert.
Manche Frauen reagieren besonders empfindlich auf diese Hormonschwankungen. Anderen scheint das Auf und Ab nichts auszumachen. Auch die Gene sollen nicht ganz unschuldig sein. Denn, die Beschwerden werden häufig weitervererbt.
Oft machen sich die Symptome zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr das erste Mal bemerkbar. Setzt die Regelblutung ein, verschwinden die Beschwerden wieder. Zwei bis drei Tage vor der Periode sind sie besonders stark.
PMS natürlich behandeln
Die gute Nachricht: Mit ein paar einfachen Hausmitteln und Tipps bekommst du die lästigen Beschwerden ohne Schmerzmittel wieder in den Griff.
Symptome notieren
Notiere deine Beschwerden regelmäßig in einem Zyklus-Tagebuch. So erwischen dich die Hormonschwankungen nicht mehr aus heiterem Himmel. Wenn du mit Stift und Papier auf dem Kriegsfuß stehst, kannst du stattdessen eine Zyklus-App verwenden.
Alltag anpassen
Das PMS macht sich meistens ein bis zwei Wochen vor der Periode bemerkbar. Gönn dir in dieser Zeit besonders viel Ruhe und Entspannung. Ein warmes Bad kann dir dabei helfen. Aber auch Entspannungstechniken wie Meditation sind jetzt sinnvoll. Vermeide stressige Aktivitäten. Vor allem, wenn deine Hormone wieder Achterbahn fahren, brauchst du eine extra Mütze Schlaf.
Sanfter Sport
Achtsame Bewegung wie Yoga oder entspannte Spaziergänge helfen dir gegen Angstzustände, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit.
Ernährung
Auch wenn die Gelüste dagegenhalten: Versuche weniger Zucker zu dir zu nehmen. Deinen Koffein- und Alkoholkonsum solltest du jetzt zurückschrauben. Achte auf eine proteinreiche Ernährung mit komplexen Kohlenhydraten, Gemüse, Obst, Ballaststoffen und fettarmen Nahrungsmitteln. Salz solltest du sparsam verwenden.
Iss dich glücklich: Um den Serotoninmangel auszugleichen, eignen sich Käse, Geflügel, Soja-Bohnen, Tofu, Nüsse und dunkle Schokolade. Sie enthalten Tryptophan, eine Vorstufe von Serotonin.
Nährstoffe
Besonders wichtig für deinen Körper sind jetzt Vitamin E, D und B6 sowie Kalzium und Magnesium. Häufig leiden Betroffene während des PMS an einem niedrigen Kalzium- und Magnesiumspiegel, was die Symptome verstärken kann. Fettarme Milchprodukte oder Gemüse wie Brokkoli, Rucola und Grünkohl versorgen dich mit Kalzium. Auch Nüsse wie Mandeln, Haselnüsse und Walnüsse darfst du ohne schlechtes Gewissen knabbern.
Kognitive Verhaltenstherapie – Gedanken auf die richtige Bahn bringen
Vor allem, wenn du an starken Stimmungsschwankungen und Gereiztheit vor deiner Periode leidest, ist diese Form der Therapie hilfreich. Sie hilft dir deine Gedanken, Gefühle und dein Verhalten richtig einzuordnen. Durch die Änderung deines Verhaltens und deiner Denkweise lernst du deine Gefühle positiv zu beeinflussen.
Welche Medikamente helfen?
Wenn die Symptome trotzdem nicht besser werden, können dir Medikamente helfen. Das solltest du aber unbedingt vorher mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen absprechen.
Viele Betroffene schwören auf Mönchspfeffer. Er wirkt auf natürliche Art stimmungsaufhellend, sollte aber nicht zusammen mit der Anti-Babypille eingenommen werden. Für bessere Laune sorgt auch das goldgelb strahlende Johanniskraut.
Schmerzmittel können dir gegen fiese Unterleibsschmerzen helfen. Aber auch die Anti-Babypille kommt gegen PMS häufig zum Einsatz. In schweren Fällen werden Antidepressiva verschrieben.
Wann zum Arzt?
Wenn dich die Beschwerden aus dem alltäglichen Leben reißen, solltest du die Symptome unbedingt mit einem Arzt oder einer Ärztin abklären.
Um andere Krankheiten wie Endometriose, Reizdarmsyndrom oder Schilddrüsenunterfunktion auszuschließen, ist es sinnvoll, die Symptome abklären zu lassen. Dabei hilft dir auch das Zyklus-Tagebuch. Treten die Beschwerden immer zur gleichen Zeit in deinem Zyklus auf, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich um PMS oder PMDS handelt.
PMDS
Eine besonders schwere Form der PMS ist die prämenstruelle dysphorische Störung, kurz PMDS. Neben den körperlichen Beschwerden leidet hier vor allem die Psyche der Betroffenen. Das kann bis hin zu Depressionen und Suizidgedanken führen. Oft fühlen sich Leidende dann auffallend niedergeschlagen, sind schnell gereizt, aggressiv oder impulsiv. Betroffene fühlen sich Monat für Monat wie ausgetauscht. Nach Beginn der Menstruation lassen diese Beschwerden schlagartig nach. Wenn du den Verdacht hast, an dieser besonderen Form der PMS zu leiden, solltest du unbedingt den Arzt oder die Ärztin deines Vertrauens darauf ansprechen.
Fahren die Hormone mit dir auch regelmäßig Achterbahn? Was hilft dir gegen die Symptome von PMS?
Heißhunger gab es nie, auch nicht in den beiden Schwangerschaften oder in der Menopause, Gewicht stabil seit der Teenagerzeit bei 53 kg.
Nicht einmal Medikamente oder gar Hormone eingenommen.
Wenn eine echte Erkrankung vorliegt, dann ist Hilfe angesagt, bei leichten Symptomen hilft Sport, Ernährung und Disziplin.