Ihr Lieben ich weiß, für die Fasnacht bin ich wohl zu spät dran, aber ich verspreche euch, die Chüechli schmecken auch außerhalb der fünften Jahreszeit super lecker. Ich hatte die halt erst gestern zum ersten Mal gemacht, aber das Rezept kann man sich ja auch fürs nächste Jahr aufbewahren.
Auch wenn ich Frittiertes super gerne esse, wird bei mir extrem selten frittiert. Deshalb mache ich meine Fasnetsküchle und dieses Jahr auch die Fasnachtschüechli in einem kleinen, ca. 18 cm großem, Topf. So benötige ich nicht so extrem viel Fett. Zeit habe ich ja genug, muss dann halt mehrere Ladungen frittieren. Die Chüechli sind normalerweise ca. 20 - 25 cm im Durchmesser und eine solche Teigkugel Portion wiegt ca. 40 g. Da ich sie in einem kleinen Topf mache, haben meine Teigkugeln nur ca. 20 g und sind dann hauchdünn ausgewellt, ca. 15 cm im Durchmesser.
Zutaten
Für den Teig
- 300 g Weizenmehl
- 30 g Butter
- 2 m.-großes Ei
- 2 Prise(n) Salz
- 30 g Vanillezucker
- 1 Pck. Orangenabrieb
- 90 ml Milch
Zum Frittieren
- 750 g Frittierfett
Zum Dekorieren
- 100 g Puderzucker
Zubereitung
- Die Zutaten für den Teig auf einer Backunterlage oder Arbeitsfläche zu einem geschmeidigen Teig zusammen kneten.
- Den Teig mindestens 2 Stunden oder besser 24 Stunden in den Kühlschrank geben. Ich war ungeduldig und hatte meinen Teig 5 Stunden in der Kühlung.
- Dann 20 g Portionen abwiegen und jeweils zu einer Kugel formen. Bei mir ergab das ca. 30 Portionen. Macht ihr die Chüechli in einer größeren Pfanne oder Fritteuse, mit z. B. 40 g je Portion, dann werden es wohl nur ca. 15 Chüechli.
- Nun hatte ich mir ein paar Blätter Backpapier in je vier Teile geteilt und immer eine Kugel zwischen zwei Backpapiere gelegt. Dann mit dem Nudelholz möglichst rund und hauchdünn ausgerollt. Das Papier deshalb, damit man kein Mehl zugeben muss und der Teig nicht am Nudelholz kleben bleibt.
- Hat das Chüechli die gewünschte Größe, dann ein Papier ganz langsam und vorsichtig abziehen. Damit man beim Frittieren schnell genug ist, hatte ich nun auf den ausgewellten Teig, welcher ja auf einem Papier noch fest klebt, einfach wieder das abgezogene Papier aufgelegt. Das aufgelegte Papier aber auf keinen Fall andrücken, sondern das Ganze wenden und dann das nun oben liegende festklebende Papier auch vorsichtig ablösen.
- Auf diese Weise ist der Teig jetzt relativ locker auf einem Backpapier und kann so jetzt super übereinander gestapelt werden.
- Das Fett im Topf erhitzen, es sollte ausreichend heiß sein. Dies teste ich mit einem Holzlöffel, da gebe ich den Stiel kurz ins Fett und wenn sich am Stiel Bläschen bilden ist das Fett ausreichend heiß.
- Nun Chüechli für Chüechli nacheinander ins Fett gleiten lassen und beidseitig goldbraun frittieren. Das dauert je meist unter einer Minute, die Zeit hängt vom gewünschten Bräunungsgrad ab.
- Ist das Gebäck fertig, am besten auf einem Küchenkrepp das Fett kurz abtropfen lassen.
- Ich stapel sie auf einem Teller übereinander und wenn sie etwas abgekühlt sind, werden sie noch mit Puderzucker bestäubt.
Mein Fett war ausreichend, ich hatte danach sogar noch meine ca. 70 kleine Fasnetsküchle darin frittiert.
Wie ich auf dieses Rezept kam? Ich hatte 2024 in einem Supermarkt nach Fasnacht zum Sonderpreis eine Box gekauft mit 8 Schweizer Fasnachts-Chüechli. Also ich habe ja Schweizer Verwandtschaft, aber von diesen Chüechli hatte ich noch nie gehört, geschweige denn welche verkostet. Die Teile waren so lecker, an einem Abend waren alle von mir alleine restlos verputzt. Weil ich dann die kommenden Tage darauf nicht verzichten wollte, bin ich nächsten Tag wieder in den Supermarkt und habe reichlich Nachschub gekauft. Dieses Jahr bekam ich dann auf Anfrage im Markt die Antwort, sie hatten wohl heute auch welche, aber keine wollte sie und sie hätten sie dann abgelaufen entsorgen müssen. Der Chef ordert das Gebäck nicht mehr. Ich war wütend und enttäuscht zugleich, denn es war Anfang Januar und ich frage mich, weshalb man solch ein saisonales Produkt denn dann nicht erst kurz vor Fasnacht ordert.
Egal, ich habe nachgeforscht und ein passendes Rezept gefunden. Okay, ich nutze keinen frischen Orangenabrieb, ich nehme da ganz gerne so ein Beutelchen. Ja, ich weiß frisch ist besser, aber diese Beutelchen habe ich halt gerne auf Vorrat, das geht mit den Orangen nicht. Erst letzte Woche hatte ich mir leckeres Müsli gemacht und dafür ein ganzes Netz frische Orangen gekauft. Was soll ich sagen, bereits nach 4 Tagen konnte ich 3 der Orangen entsorgen, weil sie zur Hälfte schimmelig waren.
exzessiv genußsüchtig
ich Danke dir, genau nach dem Gebäck suche ich schon Jahre, habe aber den Namen nicht gekannt
...gefunden habe ich zwischenzeitlich ein seeehr ähnliches Gebäck - aber dicker 1/2 cm (in Quadrate geschnitten, Diagonal ein Schlitz rein, 2 der Spitzen durchziehen und ausbacken) obwohl es bis auf eine Abweichung (keine Milch, dafür 1 Ei mehr) der gleiche Teig ist, ergibt die Zubereitungsart einen völlig anderen Geschmack - vielleicht hast du ja Lust beim nächsten Mal ein paar "dicker auszubacken" und zu Testen
Einen sonnigen Märztag wünscht dir Tortelini.